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Fassmann, David: Der Gelehrte Narr. Freiburg, 1729.

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Vorrede.
mögliche beyzutragen, was zur Wiederherstellung
der fast verlohren gegangenen wahren Bered-
samkeit gereichen kunte. Er gab selbst zur Deut-
lichkeit und Artigkeit der Rede, in denen Stun-
den, so zum Unterricht der teutschen Schreib-Art
aus gesetzet waren, geschickte Anleitung. Er leh-
rete selbst die teutsche Redner-Kunst, und machte
dabey solche Erinnerungen, welche aus dem We-
sen der Beredsamkeit ihren Ursprung hatten, und
mit denen Umständen gegenwärtiger Zeit voll-
kommen überein kommen.

Da wo dieser alles Lobes-würdiger Redner etwas von
dem Lebens-Wandel des Welt-berühmten Thomasii mit
einfliessen lässet, spricht er: Einen hohen Geist zu besi-
tzen, und die Klugheit zu leben verstehen, klüglich
zu handeln und tugendhafft zu leben, sind von ein-
ander so wenig abzusondern, als das Licht von der
Sonnen, als der Glantz vom gediegenen Golde.

Nunmehro, nach Standes-Gebühr angesehe-
ner und geehrter Leser!
wird es auch nicht undienlich
seyn, wann ich allhier mit anführe, was der zu seiner ewi-
gen Ruhe gegangene weltberühmte Thomasius in seinen

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E 2

Vorrede.
moͤgliche beyzutragen, was zur Wiederherſtellung
der faſt verlohren gegangenen wahren Bered-
ſamkeit gereichen kunte. Er gab ſelbſt zur Deut-
lichkeit und Artigkeit der Rede, in denen Stun-
den, ſo zum Unterricht der teutſchen Schreib-Art
aus geſetzet waren, geſchickte Anleitung. Er leh-
rete ſelbſt die teutſche Redner-Kunſt, und machte
dabey ſolche Erinnerungen, welche aus dem We-
ſen der Beredſamkeit ihren Urſprung hatten, und
mit denen Umſtaͤnden gegenwaͤrtiger Zeit voll-
kommen uͤberein kommen.

Da wo dieſer alles Lobes-wuͤrdiger Redner etwas von
dem Lebens-Wandel des Welt-beruͤhmten Thomaſii mit
einflieſſen laͤſſet, ſpricht er: Einen hohen Geiſt zu beſi-
tzen, und die Klugheit zu leben verſtehen, klüglich
zu handeln und tugendhafft zu leben, ſind von ein-
ander ſo wenig abzuſondern, als das Licht von der
Sonnen, als der Glantz vom gediegenen Golde.

Nunmehro, nach Standes-Gebuͤhr angeſehe-
ner und geehrter Leſer!
wird es auch nicht undienlich
ſeyn, wann ich allhier mit anfuͤhre, was der zu ſeiner ewi-
gen Ruhe gegangene weltberuͤhmte Thomaſius in ſeinen

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[0039] Vorrede. moͤgliche beyzutragen, was zur Wiederherſtellung der faſt verlohren gegangenen wahren Bered- ſamkeit gereichen kunte. Er gab ſelbſt zur Deut- lichkeit und Artigkeit der Rede, in denen Stun- den, ſo zum Unterricht der teutſchen Schreib-Art aus geſetzet waren, geſchickte Anleitung. Er leh- rete ſelbſt die teutſche Redner-Kunſt, und machte dabey ſolche Erinnerungen, welche aus dem We- ſen der Beredſamkeit ihren Urſprung hatten, und mit denen Umſtaͤnden gegenwaͤrtiger Zeit voll- kommen uͤberein kommen. Da wo dieſer alles Lobes-wuͤrdiger Redner etwas von dem Lebens-Wandel des Welt-beruͤhmten Thomaſii mit einflieſſen laͤſſet, ſpricht er: Einen hohen Geiſt zu beſi- tzen, und die Klugheit zu leben verſtehen, klüglich zu handeln und tugendhafft zu leben, ſind von ein- ander ſo wenig abzuſondern, als das Licht von der Sonnen, als der Glantz vom gediegenen Golde. Nunmehro, nach Standes-Gebuͤhr angeſehe- ner und geehrter Leſer! wird es auch nicht undienlich ſeyn, wann ich allhier mit anfuͤhre, was der zu ſeiner ewi- gen Ruhe gegangene weltberuͤhmte Thomaſius in ſeinen klei- E 2

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Zitationshilfe: Fassmann, David: Der Gelehrte Narr. Freiburg, 1729, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fassmann_narr_1729/39>, abgerufen am 21.11.2024.