Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.und derselben erfindung. e) a Differentia Denn was mir regeln giebt, die wahrbeit überhaupt zu erkennen/ und die kräffte des menschlichen verstandes zu ver- bessern, ist ja wahrhafftig von ungemeinen nutzen. f) a Proprio subiecti: Denn sie ist ia der schlüssel zu allen andern wissenschafften. A proprio praedicati: und es kan ihr niemand ohne den grösten schaden entbehren. g) a Conceptibus inferioribus oder a specie; Denn sie lehret mir unstreitige und wahrscheinliche wah[r]heiten recht zu tractiren, wahrheiten zu erfinden und zu beurtheilen, gute definitio- nes und bündige schlüsse zu machen, eine sache recht zu erkennen und die wahrheit der selben recht fürzutragen darzuthun und zu verthei- digen etc. oder: ich kan sie in der Theologie, Jurisprudentz, Medicin etc. unvergleichlich wohl gebrauchen. h) a Conceptibus superioribus oder a genere: Sie- he not. d: Denn sie ist eine disciplin, Das ist: eine gelehrte wissenschafft eine indiciöse scharfsinnige erkänntniß. i) ab opposito: Denn sie steuret der unwissen- heit, und wer wolte sagen daß sie eine unnütze wissenschafft oder erfindung des teuffels wäre. k) a Fine: Denn sie hat den endzweck unsern verstand von irthümern und vorurtheilen zu befreyen, und hieru ist ausser der Logick kein bequemeres mittel. l) a Caussa: Denn sie ist eine frucht der gebesser- ten vernunfft, eine gabe Gottes; & effectu: Denn sie ist ursach, daß man seinen verstand recht gebrauchen lernet, das haben die stiffter der schulen und universi[t]ä[t]en wohl einge- sehen, derwegen haben sie lehrer und Profes- sores der Logick bestellet, und man sehe doch ei-
und derſelben erfindung. e) a Differentia Denn was mir regeln giebt, die wahrbeit uͤberhaupt zu erkennen/ und die kraͤffte des menſchlichen verſtandes zu ver- beſſern, iſt ja wahrhafftig von ungemeinen nutzen. f) a Proprio ſubiecti: Denn ſie iſt ia der ſchluͤſſel zu allen andern wiſſenſchafften. A proprio praedicati: und es kan ihr niemand ohne den groͤſten ſchaden entbehren. g) a Conceptibus inferioribus oder a ſpecie; Denn ſie lehret mir unſtreitige und wahrſcheinliche wah[r]heiten recht zu tractiren, wahrheiten zu erfinden und zu beurtheilen, gute definitio- nes und buͤndige ſchluͤſſe zu machen, eine ſache recht zu erkennen und die wahrheit der ſelben recht fuͤrzutragen darzuthun und zu verthei- digen ꝛc. oder: ich kan ſie in der Theologie, Juriſprudentz, Medicin ꝛc. unvergleichlich wohl gebrauchen. h) a Conceptibus ſuperioribus oder a genere: Sie- he not. d: Denn ſie iſt eine diſciplin, Das iſt: eine gelehrte wiſſenſchafft eine indicioͤſe ſcharfſinnige erkaͤnntniß. i) ab oppoſito: Denn ſie ſteuret der unwiſſen- heit, und wer wolte ſagen daß ſie eine unnuͤtze wiſſenſchafft oder erfindung des teuffels waͤre. k) a Fine: Denn ſie hat den endzweck unſern verſtand von irthuͤmern und vorurtheilen zu befreyen, und hieru iſt auſſer der Logick kein bequemeres mittel. l) a Cauſſa: Denn ſie iſt eine frucht der gebeſſer- ten vernunfft, eine gabe Gottes; & effectu: Denn ſie iſt urſach, daß man ſeinen verſtand recht gebrauchen lernet, das haben die ſtiffter der ſchulen und univerſi[t]aͤ[t]en wohl einge- ſehen, derwegen haben ſie lehrer und Profeſ- ſores der Logick beſtellet, und man ſehe doch ei-
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und derſelben erfindung.
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beſſern, iſt ja wahrhafftig von ungemeinen
nutzen.
f⁾ a Proprio ſubiecti: Denn ſie iſt ia der ſchluͤſſel
zu allen andern wiſſenſchafften. A proprio
praedicati: und es kan ihr niemand ohne den
groͤſten ſchaden entbehren.
g⁾ a Conceptibus inferioribus oder a ſpecie; Denn
ſie lehret mir unſtreitige und wahrſcheinliche
wahrheiten recht zu tractiren, wahrheiten zu
erfinden und zu beurtheilen, gute definitio-
nes und buͤndige ſchluͤſſe zu machen, eine ſache
recht zu erkennen und die wahrheit der ſelben
recht fuͤrzutragen darzuthun und zu verthei-
digen ꝛc. oder: ich kan ſie in der Theologie,
Juriſprudentz, Medicin ꝛc. unvergleichlich
wohl gebrauchen.
h⁾ a Conceptibus ſuperioribus oder a genere: Sie-
he not. d: Denn ſie iſt eine diſciplin, Das iſt:
eine gelehrte wiſſenſchafft eine indicioͤſe
ſcharfſinnige erkaͤnntniß.
i⁾ ab oppoſito: Denn ſie ſteuret der unwiſſen-
heit, und wer wolte ſagen daß ſie eine unnuͤtze
wiſſenſchafft oder erfindung des teuffels
waͤre.
k⁾ a Fine: Denn ſie hat den endzweck unſern
verſtand von irthuͤmern und vorurtheilen
zu befreyen, und hieru iſt auſſer der Logick
kein bequemeres mittel.
l⁾ a Cauſſa: Denn ſie iſt eine frucht der gebeſſer-
ten vernunfft, eine gabe Gottes; & effectu:
Denn ſie iſt urſach, daß man ſeinen verſtand
recht gebrauchen lernet, das haben die ſtiffter
der ſchulen und univerſitaͤten wohl einge-
ſehen, derwegen haben ſie lehrer und Profeſ-
ſores der Logick beſtellet, und man ſehe doch
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Zitationshilfe: | Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/81>, abgerufen am 27.07.2024. |