Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.oder geistlichen reden. hat bis in den todt, dabey wollen wir nicht auf-hören hier in dieser zeit die grossen thaten GOt- tes zu verkündigen, und zu preisen mit brünstiger zunge, was GOtt an uns gethan, biß wir in der frohen ewigkeit mit allen heiligen und auser- wehlten anstimmen werden: Heilig ist unser GOtt, heilig ist unser GOtt, heilig ist unser GOtt, der HErre Zebaoth, alle lande, ia aller himmel himmel sind seiner ehre voll, Alleluja. §. 10. Ausser denen predigten kommen a) Bey diesen reden haben nur beruffene prediger zu thun, welche meines unteri ichts verhoffent- lich nicht bedürfen. b) Da reden nicht allein prediger, sondern auch die beicht-kinder, welche zwar mit einer kurtzen K k 5
oder geiſtlichen reden. hat bis in den todt, dabey wollen wir nicht auf-hoͤren hier in dieſer zeit die groſſen thaten GOt- tes zu verkuͤndigen, und zu preiſen mit bruͤnſtiger zunge, was GOtt an uns gethan, biß wir in der frohen ewigkeit mit allen heiligen und auser- wehlten anſtimmen werden: Heilig iſt unſer GOtt, heilig iſt unſer GOtt, heilig iſt unſer GOtt, der HErre Zebaoth, alle lande, ia aller himmel himmel ſind ſeiner ehre voll, Alleluja. §. 10. Auſſer denen predigten kommen a) Bey dieſen reden haben nur beruffene prediger zu thun, welche meines unteri ichts verhoffent- lich nicht beduͤrfen. b) Da reden nicht allein prediger, ſondern auch die beicht-kinder, welche zwar mit einer kurtzen K k 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0539" n="521"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">oder geiſtlichen reden.</hi></fw><lb/> hat bis in den todt, dabey wollen wir nicht auf-<lb/> hoͤren hier in dieſer zeit die groſſen thaten GOt-<lb/> tes zu verkuͤndigen, und zu preiſen mit bruͤnſtiger<lb/> zunge, was GOtt an uns gethan, biß wir in der<lb/> frohen ewigkeit mit allen heiligen und auser-<lb/> wehlten anſtimmen werden: Heilig iſt unſer<lb/> GOtt, heilig iſt unſer GOtt, heilig iſt unſer<lb/> GOtt, der HErre Zebaoth, alle lande, ia aller<lb/> himmel himmel ſind ſeiner ehre voll, Alleluja.</p><lb/> <p>§. 10. Auſſer denen predigten kommen<lb/> geiſtliche reden fuͤr, bey introductionibus, or-<lb/> dinirungen, trauungen, taufen<note xml:id="notefn-a-87" next="#note-a-87" place="end" n="a)"/> im beicht-<lb/> ſtuhl,<note xml:id="notefn-b-64" next="#note-b-64" place="end" n="b)"/> in den richter-ſtuben, bey admonitio-<lb/> nibus, <note xml:id="notefn-c-53" next="#note-c-53" place="end" n="c)"/> mit delinquenten, <note xml:id="notefn-d-32" next="#note-d-32" place="end" n="d)"/> im hauſe bey<lb/> krancken, betruͤbten und ſterbenden. ꝛc. Zu<lb/> welchen allen man keine beſondere regeln noͤ-<lb/> thig, da man theils aus den nahmen dieſer<lb/> reden gleich ſiehet, worauf es ankomme, theils<lb/> die ailgemeinen regeln der Oratorie dabey<lb/> hinlaͤnglich. Jm uͤbrigen hat ſich der geiſt-<lb/> liche redner, bey allen dieſem zu huͤten, daß<lb/> man ihn fuͤr keinen atheiſten, naturaliſten<lb/> und irrglaͤubigen frey-geiſt, oder ketzer halte,<lb/> aber auch nicht eines aberglaubens, heuchle-<lb/> riſchen papentzenden weſens, ignorantz und<lb/> grobheit beſchuldigen koͤnne.</p><lb/> <note xml:id="note-a-87" prev="#notefn-a-87" place="end" n="a)">Bey dieſen reden haben nur beruffene prediger<lb/> zu thun, welche meines unteri ichts verhoffent-<lb/> lich nicht beduͤrfen.<lb/></note> <note xml:id="note-b-64" prev="#notefn-b-64" place="end" n="b)">Da reden nicht allein prediger, ſondern auch<lb/> die beicht-kinder, welche zwar mit einer kurtzen<lb/> <fw place="bottom" type="sig">K k 5</fw><fw place="bottom" type="catch">for-</fw><lb/></note> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [521/0539]
oder geiſtlichen reden.
hat bis in den todt, dabey wollen wir nicht auf-
hoͤren hier in dieſer zeit die groſſen thaten GOt-
tes zu verkuͤndigen, und zu preiſen mit bruͤnſtiger
zunge, was GOtt an uns gethan, biß wir in der
frohen ewigkeit mit allen heiligen und auser-
wehlten anſtimmen werden: Heilig iſt unſer
GOtt, heilig iſt unſer GOtt, heilig iſt unſer
GOtt, der HErre Zebaoth, alle lande, ia aller
himmel himmel ſind ſeiner ehre voll, Alleluja.
§. 10. Auſſer denen predigten kommen
geiſtliche reden fuͤr, bey introductionibus, or-
dinirungen, trauungen, taufen
a⁾
im beicht-
ſtuhl,
b⁾
in den richter-ſtuben, bey admonitio-
nibus,
c⁾
mit delinquenten,
d⁾
im hauſe bey
krancken, betruͤbten und ſterbenden. ꝛc. Zu
welchen allen man keine beſondere regeln noͤ-
thig, da man theils aus den nahmen dieſer
reden gleich ſiehet, worauf es ankomme, theils
die ailgemeinen regeln der Oratorie dabey
hinlaͤnglich. Jm uͤbrigen hat ſich der geiſt-
liche redner, bey allen dieſem zu huͤten, daß
man ihn fuͤr keinen atheiſten, naturaliſten
und irrglaͤubigen frey-geiſt, oder ketzer halte,
aber auch nicht eines aberglaubens, heuchle-
riſchen papentzenden weſens, ignorantz und
grobheit beſchuldigen koͤnne.
a⁾ Bey dieſen reden haben nur beruffene prediger
zu thun, welche meines unteri ichts verhoffent-
lich nicht beduͤrfen.
b⁾ Da reden nicht allein prediger, ſondern auch
die beicht-kinder, welche zwar mit einer kurtzen
for-
K k 5
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |