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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.

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von Theologischen
schrift zum grunde legen, welche man den text
nennet, und die entweder zum unterricht oder
besserung des auditorii dienet. Diesen muß
der geistliche redner für sich, nach der Gram-
matick, Logick und Oratorie zu resolviren wis-
sen, zur ersten muß er den grund-text, die versi-
onen, die commentarios, wo es nöthig und
nützlich, zuhülfe nehmen, zur andern muß ihm
die Logick, nach der hermeneutischen probabili-
tät, die Theologia exegetica, analogia fidei,
Theologia dogmatica
und moralis, den rech-
ten sinn zu ergründen behülflich seyn, zur letz-
ten wird ihm die Oratorie, den ausdruck recht
zu untersuchen, helfen.

Die unterschiedene benennung des textes und an-
dere termini, damit die Theologia Homiletica
angefüllet, sind hier anzuführen unnöthig.

§. 5. Nach dieser arbeit ist das erste, daß
man den grundstein zum gantzen gebäude einer
predigtlege, und solches geschicht in erwehlung
eines thematis oder der proposition, dabey
man alles was von erfindung der thematum
oben gesagt worden, hier wieder anwenden kan.
Uberhaupt sind die themata hier ebenfalls ent-
weder naturalia oder artificialia, iene sind ein
kurtzer inhalt des textes oder des stücks aus dem
text, darauf man seine predigt bauet, diese aber
allerhand meditationes im Logicalischen ver-
stande, welche man bey einem text anstellet,
und in eine proposition fasset, bey ienen resol-
viret man den text und gehet von principiis zum

schlüs-

von Theologiſchen
ſchrift zum grunde legen, welche man den text
nennet, und die entweder zum unterricht oder
beſſerung des auditorii dienet. Dieſen muß
der geiſtliche redner fuͤr ſich, nach der Gram-
matick, Logick und Oratorie zu reſolviren wiſ-
ſen, zur erſten muß er den grund-text, die verſi-
onen, die commentarios, wo es noͤthig und
nuͤtzlich, zuhuͤlfe nehmen, zur andern muß ihm
die Logick, nach der hermeneutiſchen probabili-
taͤt, die Theologia exegetica, analogia fidei,
Theologia dogmatica
und moralis, den rech-
ten ſinn zu ergruͤnden behuͤlflich ſeyn, zur letz-
ten wird ihm die Oratorie, den ausdruck recht
zu unterſuchen, helfen.

Die unterſchiedene benennung des textes und an-
dere termini, damit die Theologia Homiletica
angefuͤllet, ſind hier anzufuͤhren unnoͤthig.

§. 5. Nach dieſer arbeit iſt das erſte, daß
man den grundſtein zum gantzen gebaͤude einer
predigtlege, und ſolches geſchicht in erwehlung
eines thematis oder der propoſition, dabey
man alles was von erfindung der thematum
oben geſagt worden, hier wieder anwenden kan.
Uberhaupt ſind die themata hier ebenfalls ent-
weder naturalia oder artificialia, iene ſind ein
kurtzer inhalt des textes oder des ſtuͤcks aus dem
text, darauf man ſeine predigt bauet, dieſe aber
allerhand meditationes im Logicaliſchen ver-
ſtande, welche man bey einem text anſtellet,
und in eine propoſition faſſet, bey ienen reſol-
viret man den text und gehet von principiis zum

ſchluͤſ-
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[496/0514] von Theologiſchen ſchrift zum grunde legen, welche man den text nennet, und die entweder zum unterricht oder beſſerung des auditorii dienet. Dieſen muß der geiſtliche redner fuͤr ſich, nach der Gram- matick, Logick und Oratorie zu reſolviren wiſ- ſen, zur erſten muß er den grund-text, die verſi- onen, die commentarios, wo es noͤthig und nuͤtzlich, zuhuͤlfe nehmen, zur andern muß ihm die Logick, nach der hermeneutiſchen probabili- taͤt, die Theologia exegetica, analogia fidei, Theologia dogmatica und moralis, den rech- ten ſinn zu ergruͤnden behuͤlflich ſeyn, zur letz- ten wird ihm die Oratorie, den ausdruck recht zu unterſuchen, helfen. Die unterſchiedene benennung des textes und an- dere termini, damit die Theologia Homiletica angefuͤllet, ſind hier anzufuͤhren unnoͤthig. §. 5. Nach dieſer arbeit iſt das erſte, daß man den grundſtein zum gantzen gebaͤude einer predigtlege, und ſolches geſchicht in erwehlung eines thematis oder der propoſition, dabey man alles was von erfindung der thematum oben geſagt worden, hier wieder anwenden kan. Uberhaupt ſind die themata hier ebenfalls ent- weder naturalia oder artificialia, iene ſind ein kurtzer inhalt des textes oder des ſtuͤcks aus dem text, darauf man ſeine predigt bauet, dieſe aber allerhand meditationes im Logicaliſchen ver- ſtande, welche man bey einem text anſtellet, und in eine propoſition faſſet, bey ienen reſol- viret man den text und gehet von principiis zum ſchluͤſ-

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Zitationshilfe: Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 496. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/514>, abgerufen am 22.11.2024.