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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.

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von Juridischen reden
gesicht sagen, also müssen dieselben deutlich den
inquisitional-artickeln conform seyn, ieder con-
frontations-punckt enthält nur einen umstand
gehet nicht auf nebendinge, die noch nicht aus-
gesaget, auch nicht auf andere delicta, weilen die
confrontation ein actus praeiudicialis und in-
quisitionis specialis
ist, zu welchen absque in-
diciis legitimis
nicht zu schreiten.

§. 13. Urtheils-fragen sind ein schreiben, in
welchen der richter ein dicasterium um seinen
rechts-spruch ersuchet, sich entweder auf die
acta beziehet, oder speciem facti dem petito
prämittiret, sich aber aller refutation und ne-
ben dinge enthält.

§. 14. Urtheile, abschiede und weisungen
sind resolutiones, dadurch der richter die strei-
tigkeiten der partheyen decidiret. Urtheile wer-
den als briefe an dem richter aus dem dicaste-
rio,
da er sie eingeholet, geschickt, enthalten
kurtz und deutlich das vorbringen der parthey-
en, und den darauf abgefasten rechtsspruch.
Abschiede werden vom richter an die partheyen
gestellet, und weisungen als blosse resolutiones
in registraturen ad acta gebracht, überall ist
die absicht denen partheyen deutliche entschei-
dung ihrer streitigkeiten zu geben, wobey die
eingeführten opiniones und gewohnheiten bil-
lich der gerechtigkeit weichen müssen.

§. 15. Berichte sind ebenfals schriftliche re-
den des richters, da er entweder auf befehl,
oder eingewandte appellation, in einem schrei-

ben

von Juridiſchen reden
geſicht ſagen, alſo muͤſſen dieſelben deutlich den
inquiſitional-artickeln conform ſeyn, ieder con-
frontations-punckt enthaͤlt nur einen umſtand
gehet nicht auf nebendinge, die noch nicht aus-
geſaget, auch nicht auf andere delicta, weilen die
confrontation ein actus praeiudicialis und in-
quiſitionis ſpecialis
iſt, zu welchen abſque in-
diciis legitimis
nicht zu ſchreiten.

§. 13. Urtheils-fragen ſind ein ſchreiben, in
welchen der richter ein dicaſterium um ſeinen
rechts-ſpruch erſuchet, ſich entweder auf die
acta beziehet, oder ſpeciem facti dem petito
praͤmittiret, ſich aber aller refutation und ne-
ben dinge enthaͤlt.

§. 14. Urtheile, abſchiede und weiſungen
ſind reſolutiones, dadurch der richter die ſtrei-
tigkeiten der partheyen decidiret. Urtheile wer-
den als briefe an dem richter aus dem dicaſte-
rio,
da er ſie eingeholet, geſchickt, enthalten
kurtz und deutlich das vorbringen der parthey-
en, und den darauf abgefaſten rechtsſpruch.
Abſchiede werden vom richter an die partheyen
geſtellet, und weiſungen als bloſſe reſolutiones
in regiſtraturen ad acta gebracht, uͤberall iſt
die abſicht denen partheyen deutliche entſchei-
dung ihrer ſtreitigkeiten zu geben, wobey die
eingefuͤhrten opiniones und gewohnheiten bil-
lich der gerechtigkeit weichen muͤſſen.

§. 15. Berichte ſind ebenfals ſchriftliche re-
den des richters, da er entweder auf befehl,
oder eingewandte appellation, in einem ſchrei-

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[484/0502] von Juridiſchen reden geſicht ſagen, alſo muͤſſen dieſelben deutlich den inquiſitional-artickeln conform ſeyn, ieder con- frontations-punckt enthaͤlt nur einen umſtand gehet nicht auf nebendinge, die noch nicht aus- geſaget, auch nicht auf andere delicta, weilen die confrontation ein actus praeiudicialis und in- quiſitionis ſpecialis iſt, zu welchen abſque in- diciis legitimis nicht zu ſchreiten. §. 13. Urtheils-fragen ſind ein ſchreiben, in welchen der richter ein dicaſterium um ſeinen rechts-ſpruch erſuchet, ſich entweder auf die acta beziehet, oder ſpeciem facti dem petito praͤmittiret, ſich aber aller refutation und ne- ben dinge enthaͤlt. §. 14. Urtheile, abſchiede und weiſungen ſind reſolutiones, dadurch der richter die ſtrei- tigkeiten der partheyen decidiret. Urtheile wer- den als briefe an dem richter aus dem dicaſte- rio, da er ſie eingeholet, geſchickt, enthalten kurtz und deutlich das vorbringen der parthey- en, und den darauf abgefaſten rechtsſpruch. Abſchiede werden vom richter an die partheyen geſtellet, und weiſungen als bloſſe reſolutiones in regiſtraturen ad acta gebracht, uͤberall iſt die abſicht denen partheyen deutliche entſchei- dung ihrer ſtreitigkeiten zu geben, wobey die eingefuͤhrten opiniones und gewohnheiten bil- lich der gerechtigkeit weichen muͤſſen. §. 15. Berichte ſind ebenfals ſchriftliche re- den des richters, da er entweder auf befehl, oder eingewandte appellation, in einem ſchrei- ben

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Zitationshilfe: Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 484. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/502>, abgerufen am 22.11.2024.