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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.

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vernünftige anleitung
alle leute charmiret, ins Teutsche, so wird die
schmincke bald abfallen. Denn wer Teutsch
philosophiret, der muß gewiß gut reden und
was gescheutes fürbringen, wann er gefallen
will. Doch will ich denen reden, welche in dem
Receuil des harangues, prononcees par Messieurs
de l'academie Francoise,
darunter viele fürtreff-
lich sind, ihr gebührendes lob nicht absprechen.
Der P. Bouhours hat unsere Nation so läppisch
und verächtlich tractiret, daß ich seiner schriften
nicht erwehnen mag.

§. 24. Von der Engelländer beredsam-
keit ist mir nur etwas weniges bekannt, nem-
lich dieses, daß sie ihre reden mit grossem fleiß
und nachsinnen ausarbeiten, und fürtrefliche
proben ihrer wohlredenheit herfürbringen, daß
endlich ihre sachen, wann sie in das Teutsche
übersetzet, wegen ihrer schönen realien und
scharfsinnigen gedancken, ungemein wohl ge-
lesen und gebraucht werden.

Was Morhoff Polyh. I. VI. IIII. 18. 19. 20. 21.
anführet, betrift nur geistliche redner, doch
ist auch in ihren geistlichen reden eine schöne
moral und trefliche beredsamkeit. Man sagt,
das Scriver sich der Engelländer sehr wohl be-
dienet. Jch habe von Joseph Hallen verschie-
denes, Baxters nun oder niemahls, Sonthoms
güldenes kleinod, Roberti Boylens himmli-
schenliebes-triumph, einige reden vom Richard
Willis, Englische historien,
und die sint 12.
und mehr iahren publicirte so genannte Addres-
sen, gelesen.

§. 25. Der Spanier beredsamkeit, ist nach
dem genie dieser nation, prächtig, spruchreich,

tief-
vernuͤnftige anleitung
alle leute charmiret, ins Teutſche, ſo wird die
ſchmincke bald abfallen. Denn wer Teutſch
philoſophiret, der muß gewiß gut reden und
was geſcheutes fuͤrbringen, wann er gefallen
will. Doch will ich denen reden, welche in dem
Receuil des harangues, prononceés par Meſſieurs
de l’academie Francoiſe,
darunter viele fuͤrtreff-
lich ſind, ihr gebuͤhrendes lob nicht abſprechen.
Der P. Bouhours hat unſere Nation ſo laͤppiſch
und veraͤchtlich tractiret, daß ich ſeiner ſchriften
nicht erwehnen mag.

§. 24. Von der Engellaͤnder beredſam-
keit iſt mir nur etwas weniges bekannt, nem-
lich dieſes, daß ſie ihre reden mit groſſem fleiß
und nachſinnen ausarbeiten, und fuͤrtrefliche
proben ihrer wohlredenheit herfuͤrbringen, daß
endlich ihre ſachen, wann ſie in das Teutſche
uͤberſetzet, wegen ihrer ſchoͤnen realien und
ſcharfſinnigen gedancken, ungemein wohl ge-
leſen und gebraucht werden.

Was Morhoff Polyh. I. VI. IIII. 18. 19. 20. 21.
anfuͤhret, betrift nur geiſtliche redner, doch
iſt auch in ihren geiſtlichen reden eine ſchoͤne
moral und trefliche beredſamkeit. Man ſagt,
das Scriver ſich der Engellaͤnder ſehr wohl be-
dienet. Jch habe von Joſeph Hallen verſchie-
denes, Baxters nun oder niemahls, Sonthoms
guͤldenes kleinod, Roberti Boylens himmli-
ſchenliebes-triumph, einige reden vom Richard
Willis, Engliſche hiſtorien,
und die ſint 12.
und mehr iahren publicirte ſo genannte Addreſ-
ſen, geleſen.

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dem genie dieſer nation, praͤchtig, ſpruchreich,

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[28/0046] vernuͤnftige anleitung o⁾ alle leute charmiret, ins Teutſche, ſo wird die ſchmincke bald abfallen. Denn wer Teutſch philoſophiret, der muß gewiß gut reden und was geſcheutes fuͤrbringen, wann er gefallen will. Doch will ich denen reden, welche in dem Receuil des harangues, prononceés par Meſſieurs de l’academie Francoiſe, darunter viele fuͤrtreff- lich ſind, ihr gebuͤhrendes lob nicht abſprechen. Der P. Bouhours hat unſere Nation ſo laͤppiſch und veraͤchtlich tractiret, daß ich ſeiner ſchriften nicht erwehnen mag. §. 24. Von der Engellaͤnder beredſam- keit iſt mir nur etwas weniges bekannt, nem- lich dieſes, daß ſie ihre reden mit groſſem fleiß und nachſinnen ausarbeiten, und fuͤrtrefliche proben ihrer wohlredenheit herfuͤrbringen, daß endlich ihre ſachen, wann ſie in das Teutſche uͤberſetzet, wegen ihrer ſchoͤnen realien und ſcharfſinnigen gedancken, ungemein wohl ge- leſen und gebraucht werden. Was Morhoff Polyh. I. VI. IIII. 18. 19. 20. 21. anfuͤhret, betrift nur geiſtliche redner, doch iſt auch in ihren geiſtlichen reden eine ſchoͤne moral und trefliche beredſamkeit. Man ſagt, das Scriver ſich der Engellaͤnder ſehr wohl be- dienet. Jch habe von Joſeph Hallen verſchie- denes, Baxters nun oder niemahls, Sonthoms guͤldenes kleinod, Roberti Boylens himmli- ſchenliebes-triumph, einige reden vom Richard Willis, Engliſche hiſtorien, und die ſint 12. und mehr iahren publicirte ſo genannte Addreſ- ſen, geleſen. §. 25. Der Spanier beredſamkeit, iſt nach dem genie dieſer nation, praͤchtig, ſpruchreich, tief-

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Zitationshilfe: Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/46>, abgerufen am 24.11.2024.