Hier würde es zu weitläuftig seyn, solche auszuführen. S. Stollenl. c.
§. 16. Bey den briefen ist die überschrift und unterschrift sonderlich zu beobachten, wel- che im Lateinischen, im Teutschen und Fran- tzöischen sehr verändert. Die Lateinischen kan man nach der alten art an seines gleichen und an geringere einrichten, an höhere muß man den stilum curiä, in den worten, und der manier zu schreiben behalten, doch gestehe ich, daß ich den Lateinischen calender, wenn ich das datum der unterschrift gegen über setzen soll, niemahls gerne gebrauche. Bey dem Teutschen und Frantzöischen, muß nur über- und unterschrift einander ähnlich seyn, und bey dieser erst der nahme des schreibers, und gegen über der ort und die zeit zu stehen kom- men.
Etliche setzen auch das datum gleich oben an die spitze des briefes, zur rechten, und kan dieses bey kaufmanns- wirthschafts und Juristischen briefen paßiren, anderwerts schickt sichs mei- nes bedünckens nicht so wohl.
§. 17. Letzlich leget man die briefe zusam- men, versiegelt sie, und macht die aufschrift darauf. Bey dem zusammen legen muß man alle affectation vermeiden, und es ist am be- sten, couverte zu machen. Die besiegelung geschicht, wenn man den brief über land schickt, mit einem wapen oder verzogenen nahmen, schickt man ihn aber nur von einem hause zum andern, kan es auch wohl mit ei- ner devise geschehen. Wird der brief mit der
post
von reden im gemeinen leben
Hier wuͤrde es zu weitlaͤuftig ſeyn, ſolche auszufuͤhren. S. Stollenl. c.
§. 16. Bey den briefen iſt die uͤberſchrift und unterſchrift ſonderlich zu beobachten, wel- che im Lateiniſchen, im Teutſchen und Fran- tzoͤiſchen ſehr veraͤndert. Die Lateiniſchen kan man nach der alten art an ſeines gleichen und an geringere einrichten, an hoͤhere muß man den ſtilum curiaͤ, in den worten, und der manier zu ſchreiben behalten, doch geſtehe ich, daß ich den Lateiniſchen calender, wenn ich das datum der unterſchrift gegen uͤber ſetzen ſoll, niemahls gerne gebrauche. Bey dem Teutſchen und Frantzoͤiſchen, muß nur uͤber- und unterſchrift einander aͤhnlich ſeyn, und bey dieſer erſt der nahme des ſchreibers, und gegen uͤber der ort und die zeit zu ſtehen kom- men.
Etliche ſetzen auch das datum gleich oben an die ſpitze des briefes, zur rechten, und kan dieſes bey kaufmanns- wirthſchafts und Juriſtiſchen briefen paßiren, anderwerts ſchickt ſichs mei- nes beduͤnckens nicht ſo wohl.
§. 17. Letzlich leget man die briefe zuſam- men, verſiegelt ſie, und macht die aufſchrift darauf. Bey dem zuſammen legen muß man alle affectation vermeiden, und es iſt am be- ſten, couverte zu machen. Die beſiegelung geſchicht, wenn man den brief uͤber land ſchickt, mit einem wapen oder verzogenen nahmen, ſchickt man ihn aber nur von einem hauſe zum andern, kan es auch wohl mit ei- ner deviſe geſchehen. Wird der brief mit der
poſt
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von reden im gemeinen leben
Hier wuͤrde es zu weitlaͤuftig ſeyn, ſolche
auszufuͤhren. S. Stollen l. c.
§. 16. Bey den briefen iſt die uͤberſchrift
und unterſchrift ſonderlich zu beobachten, wel-
che im Lateiniſchen, im Teutſchen und Fran-
tzoͤiſchen ſehr veraͤndert. Die Lateiniſchen
kan man nach der alten art an ſeines gleichen
und an geringere einrichten, an hoͤhere muß
man den ſtilum curiaͤ, in den worten, und der
manier zu ſchreiben behalten, doch geſtehe ich,
daß ich den Lateiniſchen calender, wenn ich
das datum der unterſchrift gegen uͤber ſetzen
ſoll, niemahls gerne gebrauche. Bey dem
Teutſchen und Frantzoͤiſchen, muß nur uͤber-
und unterſchrift einander aͤhnlich ſeyn, und
bey dieſer erſt der nahme des ſchreibers, und
gegen uͤber der ort und die zeit zu ſtehen kom-
men.
Etliche ſetzen auch das datum gleich oben an die
ſpitze des briefes, zur rechten, und kan dieſes
bey kaufmanns- wirthſchafts und Juriſtiſchen
briefen paßiren, anderwerts ſchickt ſichs mei-
nes beduͤnckens nicht ſo wohl.
§. 17. Letzlich leget man die briefe zuſam-
men, verſiegelt ſie, und macht die aufſchrift
darauf. Bey dem zuſammen legen muß man
alle affectation vermeiden, und es iſt am be-
ſten, couverte zu machen. Die beſiegelung
geſchicht, wenn man den brief uͤber land
ſchickt, mit einem wapen oder verzogenen
nahmen, ſchickt man ihn aber nur von einem
hauſe zum andern, kan es auch wohl mit ei-
ner deviſe geſchehen. Wird der brief mit der
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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 418. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/436>, abgerufen am 24.11.2024.
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