Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.

Bild:
<< vorherige Seite
c)
von der disposition überhaupt.
Connex. Damich nun die gütige aufnahme in ders
ansehnliches Collegium eine beständige sreund-
schaft und eine beständige zuneigung hoffen
lässet.
Protas. So dancke ich gantz ergebenst, für dieses
erste und besondere zeichen, der so lange ge-
hoften gütigkeit gegen mich.
Propos. 2. Jch verspreche nichts zu unterlassen, wor-
durch dero vertrauen gegen mich befestiget, und
meine aufrichtige ergebenheit vollkommen bezeu-
get werden kan.
Vot. Gott schütze dieses ansehnliche Collegium so
lange, daß es allen andern zum exempel des
glücks, ordnung und fürtreflich keit dienen
kan.

§. 6. Die chria inversa setzt entweder eine
ätiologie voran, oder ein argumentum illu-
strans, in ienem fall heist sie: chria per ante-
cedens und consequens, in diesem aber: chria
per thesin und hypothesin. Die chria per an-
tecedens und consequens hat also zwep haupt-
stücke, den beweiß-grund und das thema, hie-
zu können noch kommen, die verbindung des
beweiß-grundes mit dem themate, rationes
dubitandi und decidendi zu dem beweiß-grun-
de, und zu allen, auch accidentellen sätzen,
allerhand argumenta.a) Die chria per thesin
und hypothesin setzt ebenfals zwey hauptstücke
das argumentum illustrans und das thema,
zu beyden thut sie allerhand argumenta, auch
wohl argumentorum argumenta hinzub)


Disposi-
c)
von der diſpoſition uͤberhaupt.
Connex. Damich nun die guͤtige aufnahme in ders
anſehnliches Collegium eine beſtaͤndige ſreund-
ſchaft und eine beſtaͤndige zuneigung hoffen
laͤſſet.
Protaſ. So dancke ich gantz ergebenſt, fuͤr dieſes
erſte und beſondere zeichen, der ſo lange ge-
hoften guͤtigkeit gegen mich.
Propoſ. 2. Jch verſpreche nichts zu unterlaſſen, wor-
durch dero vertrauen gegen mich befeſtiget, und
meine aufrichtige ergebenheit vollkommen bezeu-
get werden kan.
Vot. Gott ſchuͤtze dieſes anſehnliche Collegium ſo
lange, daß es allen andern zum exempel des
gluͤcks, ordnung und fuͤrtreflich keit dienen
kan.

§. 6. Die chria inverſa ſetzt entweder eine
aͤtiologie voran, oder ein argumentum illu-
ſtrans, in ienem fall heiſt ſie: chria per ante-
cedens und conſequens, in dieſem aber: chria
per theſin und hypotheſin. Die chria per an-
tecedens und conſequens hat alſo zwep haupt-
ſtuͤcke, den beweiß-grund und das thema, hie-
zu koͤnnen noch kommen, die verbindung des
beweiß-grundes mit dem themate, rationes
dubitandi und decidendi zu dem beweiß-grun-
de, und zu allen, auch accidentellen ſaͤtzen,
allerhand argumenta.a) Die chria per theſin
und hypotheſin ſetzt ebenfals zwey hauptſtuͤcke
das argumentum illuſtrans und das thema,
zu beyden thut ſie allerhand argumenta, auch
wohl argumentorum argumenta hinzub)


Diſpoſi-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <note xml:id="note-c-50" prev="#notefn-c-50" place="end" n="c)">
              <list>
                <item>
                  <list>
                    <pb facs="#f0406" n="388"/>
                    <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">von der                                             di&#x017F;po&#x017F;ition u&#x0364;berhaupt.</hi> </fw><lb/>
                    <item><hi rendition="#aq">Connex.</hi> Damich nun die                                         gu&#x0364;tige aufnahme in ders<lb/>
an&#x017F;ehnliches <hi rendition="#aq">Collegium</hi> eine                                         be&#x017F;ta&#x0364;ndige &#x017F;reund-<lb/>
&#x017F;chaft                                         und eine be&#x017F;ta&#x0364;ndige zuneigung hoffen<lb/>
la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et.</item>
                  </list>
                </item><lb/>
                <item> <hi rendition="#aq">Prota&#x017F;.</hi> <hi rendition="#fr">So dancke ich gantz ergeben&#x017F;t,                                     fu&#x0364;r die&#x017F;es<lb/>
er&#x017F;te und be&#x017F;ondere                                     zeichen, der &#x017F;o lange ge-<lb/>
hoften gu&#x0364;tigkeit                                     gegen mich.</hi> </item><lb/>
                <item><hi rendition="#aq">Propo&#x017F;.</hi> 2. Jch ver&#x017F;preche                                 nichts zu unterla&#x017F;&#x017F;en, wor-<lb/>
durch dero vertrauen                                 gegen mich befe&#x017F;tiget, und<lb/>
meine aufrichtige ergebenheit                                 vollkommen bezeu-<lb/>
get werden kan.<lb/><list><item><hi rendition="#aq">Vot.</hi><hi rendition="#fr">Gott &#x017F;chu&#x0364;tze                                             die&#x017F;es an&#x017F;ehnliche</hi><hi rendition="#aq">Collegium</hi><hi rendition="#fr">&#x017F;o<lb/>
lange, daß es allen                                             andern zum exempel des<lb/>
glu&#x0364;cks, ordnung und                                             fu&#x0364;rtreflich keit dienen<lb/>
kan.</hi></item></list></item>
              </list>
            </note><lb/>
            <p>§. 6. Die chria inver&#x017F;a &#x017F;etzt entweder eine<lb/>
a&#x0364;tiologie voran, oder ein argumentum illu-<lb/>
&#x017F;trans,                             in ienem fall hei&#x017F;t &#x017F;ie: chria per ante-<lb/>
cedens und                             con&#x017F;equens, in die&#x017F;em aber: chria<lb/>
per the&#x017F;in                             und hypothe&#x017F;in. Die chria per an-<lb/>
tecedens und                             con&#x017F;equens hat al&#x017F;o zwep haupt-<lb/>
&#x017F;tu&#x0364;cke, den beweiß-grund und das thema, hie-<lb/>
zu                             ko&#x0364;nnen noch kommen, die verbindung des<lb/>
beweiß-grundes mit                             dem themate, rationes<lb/>
dubitandi und decidendi zu dem                             beweiß-grun-<lb/>
de, und zu allen, auch accidentellen                             &#x017F;a&#x0364;tzen,<lb/>
allerhand argumenta.<note xml:id="notefn-a-77" next="#note-a-77" place="end" n="a)"/> Die chria per the&#x017F;in<lb/>
und hypothe&#x017F;in                             &#x017F;etzt ebenfals zwey haupt&#x017F;tu&#x0364;cke<lb/>
das                             argumentum illu&#x017F;trans und das thema,<lb/>
zu beyden thut                             &#x017F;ie allerhand argumenta, auch<lb/>
wohl argumentorum argumenta                             hinzu<note xml:id="notefn-b-56" next="#note-b-56" place="end" n="b)"/></p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Di&#x017F;po&#x017F;i-</hi> </fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[388/0406] von der diſpoſition uͤberhaupt. c⁾ Connex. Damich nun die guͤtige aufnahme in ders anſehnliches Collegium eine beſtaͤndige ſreund- ſchaft und eine beſtaͤndige zuneigung hoffen laͤſſet. Protaſ. So dancke ich gantz ergebenſt, fuͤr dieſes erſte und beſondere zeichen, der ſo lange ge- hoften guͤtigkeit gegen mich. Propoſ. 2. Jch verſpreche nichts zu unterlaſſen, wor- durch dero vertrauen gegen mich befeſtiget, und meine aufrichtige ergebenheit vollkommen bezeu- get werden kan. Vot. Gott ſchuͤtze dieſes anſehnliche Collegium ſo lange, daß es allen andern zum exempel des gluͤcks, ordnung und fuͤrtreflich keit dienen kan. §. 6. Die chria inverſa ſetzt entweder eine aͤtiologie voran, oder ein argumentum illu- ſtrans, in ienem fall heiſt ſie: chria per ante- cedens und conſequens, in dieſem aber: chria per theſin und hypotheſin. Die chria per an- tecedens und conſequens hat alſo zwep haupt- ſtuͤcke, den beweiß-grund und das thema, hie- zu koͤnnen noch kommen, die verbindung des beweiß-grundes mit dem themate, rationes dubitandi und decidendi zu dem beweiß-grun- de, und zu allen, auch accidentellen ſaͤtzen, allerhand argumenta. a⁾ Die chria per theſin und hypotheſin ſetzt ebenfals zwey hauptſtuͤcke das argumentum illuſtrans und das thema, zu beyden thut ſie allerhand argumenta, auch wohl argumentorum argumenta hinzu b⁾ Diſpoſi-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/406
Zitationshilfe: Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 388. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/406>, abgerufen am 18.05.2024.