und stilum bey andern gelegenheiten anzubrin- gen doch so daß dabey nichts gezwungenes für- komme, oder man eines plagii könne beschuldi- get werden.
Angeführte auctores geben hievon gnugsame nachricht, und die exempel lassen sich besser ma- chen als hier lesen.
§. 7. Doch die eigne arbeit und zusammen- setzung thut endlich das beste, und diese kan an- gestellet werden mit sätzen, daß man nemlich selbige in eine periodische structur und nume- rum einschliesset. Man suchet, dieses zu be- werckstelligen, die einschränckungen und erklä- rungen, des subiecti sowohl als des prädicati, in einem satze zusammen und suchet also nöthi- ge beywörter, geschickte redens-arten, anstän- dige tropos und figuren darinn anzubringen, doch daß nichts unnützes und überflüssiges mit einfliesse.
Siehe was obenP. II. cap. 1. §. 10. undcap. 2. §. 10. erinnert worden.
§. 8. Diesem füget man nachgehends al- lerhand argumenta bey, welche ebenfalls in ei- ne gehörige periodische structur und geziemen- den numerum eingeschlossen, auch mit ihrem hauptsatz durch eine gute verbindung verknüpf- fet werden.
§. 9. Endlich schreitet man zur ausarbeitung gantzer reden, und übet sich in syllogisimis, chrien, complimenten, declamationibus und was man sonst für gattungen von reden haben mag, zu deren völligen einrichtung, folgender dritter
theil
Z 4
zum guten ſtilo.
und ſtilum bey andern gelegenheiten anzubrin- gen doch ſo daß dabey nichts gezwungenes fuͤr- komme, oder man eines plagii koͤnne beſchuldi- get werden.
Angefuͤhrte auctores geben hievon gnugſame nachricht, und die exempel laſſen ſich beſſer ma- chen als hier leſen.
§. 7. Doch die eigne arbeit und zuſammen- ſetzung thut endlich das beſte, und dieſe kan an- geſtellet werden mit ſaͤtzen, daß man nemlich ſelbige in eine periodiſche ſtructur und nume- rum einſchlieſſet. Man ſuchet, dieſes zu be- werckſtelligen, die einſchraͤnckungen und erklaͤ- rungen, des ſubiecti ſowohl als des praͤdicati, in einem ſatze zuſammen und ſuchet alſo noͤthi- ge beywoͤrter, geſchickte redens-arten, anſtaͤn- dige tropos und figuren darinn anzubringen, doch daß nichts unnuͤtzes und uͤberfluͤſſiges mit einflieſſe.
Siehe was obenP. II. cap. 1. §. 10. undcap. 2. §. 10. erinnert worden.
§. 8. Dieſem fuͤget man nachgehends al- lerhand argumenta bey, welche ebenfalls in ei- ne gehoͤrige periodiſche ſtructur und geziemen- den numerum eingeſchloſſen, auch mit ihrem hauptſatz durch eine gute verbindung verknuͤpf- fet werden.
§. 9. Endlich ſchreitet man zur ausarbeitung gantzer reden, uñ uͤbet ſich in ſyllogiſimis, chrien, complimenten, declamationibus und was man ſonſt fuͤr gattungen von reden haben mag, zu deren voͤlligen einrichtung, folgender dritter
theil
Z 4
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0377"n="359"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">zum guten ſtilo.</hi></fw><lb/>
und ſtilum bey andern gelegenheiten anzubrin-<lb/>
gen doch ſo daß dabey nichts gezwungenes fuͤr-<lb/>
komme, oder man eines plagii koͤnne beſchuldi-<lb/>
get werden.</p><lb/><list><item>Angefuͤhrte auctores geben hievon gnugſame<lb/>
nachricht, und die exempel laſſen ſich beſſer ma-<lb/>
chen als hier leſen.</item></list><lb/><p>§. 7. Doch die eigne arbeit und zuſammen-<lb/>ſetzung thut endlich das beſte, und dieſe kan an-<lb/>
geſtellet werden mit ſaͤtzen, daß man nemlich<lb/>ſelbige in eine periodiſche ſtructur und nume-<lb/>
rum einſchlieſſet. Man ſuchet, dieſes zu be-<lb/>
werckſtelligen, die einſchraͤnckungen und erklaͤ-<lb/>
rungen, des ſubiecti ſowohl als des praͤdicati,<lb/>
in einem ſatze zuſammen und ſuchet alſo noͤthi-<lb/>
ge beywoͤrter, geſchickte redens-arten, anſtaͤn-<lb/>
dige tropos und figuren darinn anzubringen,<lb/>
doch daß nichts unnuͤtzes und uͤberfluͤſſiges mit<lb/>
einflieſſe.</p><lb/><list><item><hirendition="#fr">Siehe was oben</hi><hirendition="#aq">P. II. cap.</hi> 1. §. 10. <hirendition="#fr">und</hi><hirendition="#aq">cap.</hi> 2. §.<lb/>
10. erinnert worden.</item></list><lb/><p>§. 8. Dieſem fuͤget man nachgehends al-<lb/>
lerhand argumenta bey, welche ebenfalls in ei-<lb/>
ne gehoͤrige periodiſche ſtructur und geziemen-<lb/>
den numerum eingeſchloſſen, auch mit ihrem<lb/>
hauptſatz durch eine gute verbindung verknuͤpf-<lb/>
fet werden.</p><lb/><p>§. 9. Endlich ſchreitet man zur ausarbeitung<lb/>
gantzer reden, uñ uͤbet ſich in ſyllogiſimis, chrien,<lb/>
complimenten, declamationibus und was man<lb/>ſonſt fuͤr gattungen von reden haben mag, zu<lb/>
deren voͤlligen einrichtung, folgender dritter<lb/><fwplace="bottom"type="sig">Z 4</fw><fwplace="bottom"type="catch">theil</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[359/0377]
zum guten ſtilo.
und ſtilum bey andern gelegenheiten anzubrin-
gen doch ſo daß dabey nichts gezwungenes fuͤr-
komme, oder man eines plagii koͤnne beſchuldi-
get werden.
Angefuͤhrte auctores geben hievon gnugſame
nachricht, und die exempel laſſen ſich beſſer ma-
chen als hier leſen.
§. 7. Doch die eigne arbeit und zuſammen-
ſetzung thut endlich das beſte, und dieſe kan an-
geſtellet werden mit ſaͤtzen, daß man nemlich
ſelbige in eine periodiſche ſtructur und nume-
rum einſchlieſſet. Man ſuchet, dieſes zu be-
werckſtelligen, die einſchraͤnckungen und erklaͤ-
rungen, des ſubiecti ſowohl als des praͤdicati,
in einem ſatze zuſammen und ſuchet alſo noͤthi-
ge beywoͤrter, geſchickte redens-arten, anſtaͤn-
dige tropos und figuren darinn anzubringen,
doch daß nichts unnuͤtzes und uͤberfluͤſſiges mit
einflieſſe.
Siehe was oben P. II. cap. 1. §. 10. und cap. 2. §.
10. erinnert worden.
§. 8. Dieſem fuͤget man nachgehends al-
lerhand argumenta bey, welche ebenfalls in ei-
ne gehoͤrige periodiſche ſtructur und geziemen-
den numerum eingeſchloſſen, auch mit ihrem
hauptſatz durch eine gute verbindung verknuͤpf-
fet werden.
§. 9. Endlich ſchreitet man zur ausarbeitung
gantzer reden, uñ uͤbet ſich in ſyllogiſimis, chrien,
complimenten, declamationibus und was man
ſonſt fuͤr gattungen von reden haben mag, zu
deren voͤlligen einrichtung, folgender dritter
theil
Z 4
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 359. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/377>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.