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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.

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von denen unterschiedenen arten
durch dergleichen, welche bey dem pöbel ge-
bräuchlich und viel applausum finden, ia man
nimt sich die freyheit, eben dadurch ein ge-
lächter zu erwecken, wann man den regeln der
beredsamkeit auf eine so merckliche art zuwie-
derhandelt, daß auch gemeine leute es erken-
nen und darüber lachen, und dieses heist dictio
ludicra, burlesque,
ein lächerlicher stilus, wo-
zu man keine regeln gebraucht als diese, daß
er entweder gar nicht, oder sehr selten, bey gantz
besondern fällen, zu gebrauchen.

Alles was man von diesem stilo sagen kan, scheinet
im folgenden buch begriffen zu seyn: Francisci
Vauassoris
e S. J. de ludicra dictione liber in quo
tota iocandi ratio ex veterum scriptis aestimatur,
edidit jo. Erhardus Kappius
mit des Vauassoris
Antibarbaro
und Joh. Ludovici Balzacii episto-
lis selectis.
Leipzig 1722. 8. Will man exempel
haben von diesem stilo so mag man Scarrons
Virgile trauesti en vers burlesques Paris
1667. 12.
lesen, Loredano dell'Ihiade giocosa hat Homerum
auf gleiche weise fürgestellt, siehe Stollen l. c. V.
46. Morhof l. c. l. VI. 8. 9 Es gehören auch
die knittelreime, meistergesänge und dergleichen,
la auf gewisse masse der frosch-mäuseler des
Rollenshagens hieher. S. davon Reimmanns
Hist. Litt.
IIII. p. 668.

§. 15. Jn ansehung der sprache, worte und
derselben beschaffenheit, damit man seine ge-
dancken fürträgt, ist der stilus einmahl so vie-
lerley, als man sprachen hat; hernach entwe-
der naturalis oder artificialis, ienerheist ent-
weder simpler, weil er von sinnlichen, theore-
tischen, familiairen dingen handelt und ist

mit

von denen unterſchiedenen arten
durch dergleichen, welche bey dem poͤbel ge-
braͤuchlich und viel applauſum finden, ia man
nimt ſich die freyheit, eben dadurch ein ge-
laͤchter zu erwecken, wann man den regeln der
beredſamkeit auf eine ſo merckliche art zuwie-
derhandelt, daß auch gemeine leute es erken-
nen und daruͤber lachen, und dieſes heiſt dictio
ludicra, burlesque,
ein laͤcherlicher ſtilus, wo-
zu man keine regeln gebraucht als dieſe, daß
er entweder gar nicht, oder ſehr ſelten, bey gantz
beſondern faͤllen, zu gebrauchen.

Alles was man von dieſem ſtilo ſagen kan, ſcheinet
im folgenden buch begriffen zu ſeyn: Franciſci
Vauaſſoris
e S. J. de ludicra dictione liber in quo
tota iocandi ratio ex veterum ſcriptis aeſtimatur,
edidit jo. Erhardus Kappius
mit des Vauaſſoris
Antibarbaro
und Joh. Ludovici Balzacii epiſto-
lis ſelectis.
Leipzig 1722. 8. Will man exempel
haben von dieſem ſtilo ſo mag man Scarrons
Virgile traueſti en vers burlesques Paris
1667. 12.
leſen, Loredano dell’Ihiade giocoſa hat Homerum
auf gleiche weiſe fuͤrgeſtellt, ſiehe Stollen l. c. V.
46. Morhof l. c. l. VI. 8. 9 Es gehoͤren auch
die knittelreime, meiſtergeſaͤnge und dergleichen,
la auf gewiſſe maſſe der froſch-maͤuſeler des
Rollenshagens hieher. S. davon Reimmanns
Hiſt. Litt.
IIII. p. 668.

§. 15. Jn anſehung der ſprache, worte und
derſelben beſchaffenheit, damit man ſeine ge-
dancken fuͤrtraͤgt, iſt der ſtilus einmahl ſo vie-
lerley, als man ſprachen hat; hernach entwe-
der naturalis oder artificialis, ienerheiſt ent-
weder ſimpler, weil er von ſinnlichen, theore-
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[334/0352] von denen unterſchiedenen arten durch dergleichen, welche bey dem poͤbel ge- braͤuchlich und viel applauſum finden, ia man nimt ſich die freyheit, eben dadurch ein ge- laͤchter zu erwecken, wann man den regeln der beredſamkeit auf eine ſo merckliche art zuwie- derhandelt, daß auch gemeine leute es erken- nen und daruͤber lachen, und dieſes heiſt dictio ludicra, burlesque, ein laͤcherlicher ſtilus, wo- zu man keine regeln gebraucht als dieſe, daß er entweder gar nicht, oder ſehr ſelten, bey gantz beſondern faͤllen, zu gebrauchen. Alles was man von dieſem ſtilo ſagen kan, ſcheinet im folgenden buch begriffen zu ſeyn: Franciſci Vauaſſoris e S. J. de ludicra dictione liber in quo tota iocandi ratio ex veterum ſcriptis aeſtimatur, edidit jo. Erhardus Kappius mit des Vauaſſoris Antibarbaro und Joh. Ludovici Balzacii epiſto- lis ſelectis. Leipzig 1722. 8. Will man exempel haben von dieſem ſtilo ſo mag man Scarrons Virgile traueſti en vers burlesques Paris 1667. 12. leſen, Loredano dell’Ihiade giocoſa hat Homerum auf gleiche weiſe fuͤrgeſtellt, ſiehe Stollen l. c. V. 46. Morhof l. c. l. VI. 8. 9 Es gehoͤren auch die knittelreime, meiſtergeſaͤnge und dergleichen, la auf gewiſſe maſſe der froſch-maͤuſeler des Rollenshagens hieher. S. davon Reimmanns Hiſt. Litt. IIII. p. 668. §. 15. Jn anſehung der ſprache, worte und derſelben beſchaffenheit, damit man ſeine ge- dancken fuͤrtraͤgt, iſt der ſtilus einmahl ſo vie- lerley, als man ſprachen hat; hernach entwe- der naturalis oder artificialis, ienerheiſt ent- weder ſimpler, weil er von ſinnlichen, theore- tiſchen, familiairen dingen handelt und iſt mit

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Zitationshilfe: Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 334. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/352>, abgerufen am 22.11.2024.