im mediocri, als sublimi, lieber im stilo theore- tico als pathetico schreibe, sonst einen fliessen- den numerum und nette connexiones anbrin- ge.
S. Hievon Lamil. c. cap. XIIII.Hederichl. c. p. 557. Kemmerichl. c. p. 1052. Schefferuml. c. p. 15. Caspar ScioppiiDiss. de stilo Historico, welche mit seiner Infamia Famiani edirt Amster- dam 1662. GrossersIsagoge stili P. spec. cap. a. §. 2. &c. Sonst hat man den historischen sti[-] lum im Nepote, Velleio, Sallustio, Justino, J. Cae- sare, &c. Diodoro Siculo, Dionysio Halicarnas- saeo &c.im Pufendorf, Hübner, dem leben Leopoldi, der Einleitung zur Römisch-Teut- schen Historie, der Europäischen Fama, ia als der Herr S. J. die Leipziger zeitungen schrieb, rechnete man sie auch hieher, etc.
§. 10. Jn ansehung der besondern einfälle und gedancken welche man bey dem obiecto hat, oder vielmehr in ansehung des verstandes welcher die gedancken herfür bringet, ist der sti- lus entweder iudiciosus oder ingeniosus oder memorialis. Bey dem iudicioso und memo- riali ist nichts besonders zu erinnern, indem billich alle arten von stilis, vom iudicio des verfassers und dem guten gedächtnis desselben proben ablegen solten:a) Der ingeniosus aber wird, nach den unterschiedenen absichten des der ihn gebrauchet, bald argutus, bald sa- tyrisch, bald poetisch, bald lächerlich, von wel- chen etwas weniges zu gedencken.
a) S. oben cap. 1. §. 11. not. a. Jnzwischen ist doch gewiß, daß ie genauer man die guten eigenschaf- ten des stili anbringet, und noch vielmehr, ie
von denen unterſchiedenen arten
im mediocri, als ſublimi, lieber im ſtilo theore- tico als pathetico ſchreibe, ſonſt einen flieſſen- den numerum und nette connexiones anbrin- ge.
S. Hievon Lamil. c. cap. XIIII.Hederichl. c. p. 557. Kemmerichl. c. p. 1052. Schefferuml. c. p. 15. Caſpar ScioppiiDiſſ. de ſtilo Hiſtorico, welche mit ſeiner Infamia Famiani edirt Amſter- dam 1662. GroſſersIſagoge ſtili P. ſpec. cap. a. §. 2. &c. Sonſt hat man den hiſtoriſchen ſti[-] lum im Nepote, Velleio, Salluſtio, Juſtino, J. Cae- ſare, &c. Diodoro Siculo, Dionyſio Halicarnaſ- ſaeo &c.im Pufendorf, Huͤbner, dem leben Leopoldi, der Einleitung zur Roͤmiſch-Teut- ſchen Hiſtorie, der Europaͤiſchen Fama, ia als der Herr S. J. die Leipziger zeitungen ſchrieb, rechnete man ſie auch hieher, ꝛc.
§. 10. Jn anſehung der beſondern einfaͤlle und gedancken welche man bey dem obiecto hat, oder vielmehr in anſehung des verſtandes welcher die gedancken herfuͤr bringet, iſt der ſti- lus entweder iudicioſus oder ingenioſus oder memorialis. Bey dem iudicioſo und memo- riali iſt nichts beſonders zu erinnern, indem billich alle arten von ſtilis, vom iudicio des verfaſſers und dem guten gedaͤchtnis deſſelben proben ablegen ſolten:a) Der ingenioſus aber wird, nach den unterſchiedenen abſichten des der ihn gebrauchet, bald argutus, bald ſa- tyriſch, bald poetiſch, bald laͤcherlich, von wel- chen etwas weniges zu gedencken.
a) S. oben cap. 1. §. 11. not. a. Jnzwiſchen iſt doch gewiß, daß ie genauer man die guten eigenſchaf- ten des ſtili anbringet, und noch vielmehr, ie
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den numerum und nette connexiones anbrin-
ge.
S. Hievon Lami l. c. cap. XIIII. Hederich l. c. p.
557. Kemmerich l. c. p. 1052. Schefferum l. c.
p. 15. Caſpar Scioppii Diſſ. de ſtilo Hiſtorico,
welche mit ſeiner Infamia Famiani edirt Amſter-
dam 1662. Groſſers Iſagoge ſtili P. ſpec. cap. a.
§. 2. &c. Sonſt hat man den hiſtoriſchen ſti-
lum im Nepote, Velleio, Salluſtio, Juſtino, J. Cae-
ſare, &c. Diodoro Siculo, Dionyſio Halicarnaſ-
ſaeo &c. im Pufendorf, Huͤbner, dem leben
Leopoldi, der Einleitung zur Roͤmiſch-Teut-
ſchen Hiſtorie, der Europaͤiſchen Fama, ia als
der Herr S. J. die Leipziger zeitungen ſchrieb,
rechnete man ſie auch hieher, ꝛc.
§. 10. Jn anſehung der beſondern einfaͤlle
und gedancken welche man bey dem obiecto
hat, oder vielmehr in anſehung des verſtandes
welcher die gedancken herfuͤr bringet, iſt der ſti-
lus entweder iudicioſus oder ingenioſus oder
memorialis. Bey dem iudicioſo und memo-
riali iſt nichts beſonders zu erinnern, indem
billich alle arten von ſtilis, vom iudicio des
verfaſſers und dem guten gedaͤchtnis deſſelben
proben ablegen ſolten:
a⁾
Der ingenioſus
aber wird, nach den unterſchiedenen abſichten
des der ihn gebrauchet, bald argutus, bald ſa-
tyriſch, bald poetiſch, bald laͤcherlich, von wel-
chen etwas weniges zu gedencken.
a⁾ S. oben cap. 1. §. 11. not. a. Jnzwiſchen iſt doch
gewiß, daß ie genauer man die guten eigenſchaf-
ten des ſtili anbringet, und noch vielmehr, ie
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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 314. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/332>, abgerufen am 28.07.2024.
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