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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.

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von denen unterschiedenen arten
lich angestellet, wenn man sich selbsten besieget,
und dem grossen Fr. W. werden es hierinn
wenig gleich, keiner aber zuvorthun können.
Der erzürnte himmel wolte ihn darum der un-
danckbahren welt nicht mehr gönnen, sondern
zur ruhe bringen, und der 29 April des 1688 jah-
res war der tag, da der unsterbliche Fr. W.
den chur-hut seinem durchläuchtigsten Fridrich
den weisen aufsetzte, und von der hand des höch-
sten die himlische krone erlangte. Eben zu ei-
ner solchen zeit da das bundbrüchige Franck-
reich den Teutschen boden mit feuer und
schwerdt barbarischer weise betrat, und nur
durch die Brandenburgischen adler konte ge-
schrecket werden. Jch wolte zwar wünschen
daß der tag seines todes aus den jahr-büchern
getilget würde, allein hierdurch würde ich der
tugend des grossen Fr. W. zu nahe treten,
indem er eben denselben mit dem grösten siege
bezeichnet. Die wegen ihrer erfahrung in der
stern-wissenschafft überall beschriene Aegyptier
haben geurtheilet, daß die leuchtende sterne
im aufgange eine sonderbare vermehrung ih-
rer kräfte spühreten, hingegen mit ihrem un-
tergange licht und glantz verlöhren. Sie
haben hierinnen gewaltig geirret, und dieie-
nigen irren noch mehr, welche vermeinen un-
ser glorwürdigster Fr. W. habe sein tapferes
leben mit keinem großmüthigen tode versie-
gelt. Er hatte in so viel gewonnenen schlach-
ten, die letzte stunden seines lebens ihm zur

gnüge

von denen unterſchiedenen arten
lich angeſtellet, wenn man ſich ſelbſten beſieget,
und dem groſſen Fr. W. werden es hierinn
wenig gleich, keiner aber zuvorthun koͤnnen.
Der erzuͤrnte himmel wolte ihn darum der un-
danckbahren welt nicht mehr goͤnnen, ſondern
zur ruhe bringen, und der 29 April des 1688 jah-
res war der tag, da der unſterbliche Fr. W.
den chur-hut ſeinem durchlaͤuchtigſten Fridrich
den weiſen aufſetzte, und von der hand des hoͤch-
ſten die himliſche krone erlangte. Eben zu ei-
ner ſolchen zeit da das bundbruͤchige Franck-
reich den Teutſchen boden mit feuer und
ſchwerdt barbariſcher weiſe betrat, und nur
durch die Brandenburgiſchen adler konte ge-
ſchrecket werden. Jch wolte zwar wuͤnſchen
daß der tag ſeines todes aus den jahr-buͤchern
getilget wuͤrde, allein hierdurch wuͤrde ich der
tugend des groſſen Fr. W. zu nahe treten,
indem er eben denſelben mit dem groͤſten ſiege
bezeichnet. Die wegen ihrer erfahrung in der
ſtern-wiſſenſchafft uͤberall beſchriene Aegyptier
haben geurtheilet, daß die leuchtende ſterne
im aufgange eine ſonderbare vermehrung ih-
rer kraͤfte ſpuͤhreten, hingegen mit ihrem un-
tergange licht und glantz verloͤhren. Sie
haben hierinnen gewaltig geirret, und dieie-
nigen irren noch mehr, welche vermeinen un-
ſer glorwuͤrdigſter Fr. W. habe ſein tapferes
leben mit keinem großmuͤthigen tode verſie-
gelt. Er hatte in ſo viel gewonnenen ſchlach-
ten, die letzte ſtunden ſeines lebens ihm zur

gnuͤge
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[204[304]/0322] von denen unterſchiedenen arten lich angeſtellet, wenn man ſich ſelbſten beſieget, und dem groſſen Fr. W. werden es hierinn wenig gleich, keiner aber zuvorthun koͤnnen. Der erzuͤrnte himmel wolte ihn darum der un- danckbahren welt nicht mehr goͤnnen, ſondern zur ruhe bringen, und der 29 April des 1688 jah- res war der tag, da der unſterbliche Fr. W. den chur-hut ſeinem durchlaͤuchtigſten Fridrich den weiſen aufſetzte, und von der hand des hoͤch- ſten die himliſche krone erlangte. Eben zu ei- ner ſolchen zeit da das bundbruͤchige Franck- reich den Teutſchen boden mit feuer und ſchwerdt barbariſcher weiſe betrat, und nur durch die Brandenburgiſchen adler konte ge- ſchrecket werden. Jch wolte zwar wuͤnſchen daß der tag ſeines todes aus den jahr-buͤchern getilget wuͤrde, allein hierdurch wuͤrde ich der tugend des groſſen Fr. W. zu nahe treten, indem er eben denſelben mit dem groͤſten ſiege bezeichnet. Die wegen ihrer erfahrung in der ſtern-wiſſenſchafft uͤberall beſchriene Aegyptier haben geurtheilet, daß die leuchtende ſterne im aufgange eine ſonderbare vermehrung ih- rer kraͤfte ſpuͤhreten, hingegen mit ihrem un- tergange licht und glantz verloͤhren. Sie haben hierinnen gewaltig geirret, und dieie- nigen irren noch mehr, welche vermeinen un- ſer glorwuͤrdigſter Fr. W. habe ſein tapferes leben mit keinem großmuͤthigen tode verſie- gelt. Er hatte in ſo viel gewonnenen ſchlach- ten, die letzte ſtunden ſeines lebens ihm zur gnuͤge

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Zitationshilfe: Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 204[304]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/322>, abgerufen am 25.11.2024.