Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.g) der gedancken. fang gestanden am ende: Crescit amor numi quan-tum ipsa pecunia crescit. Anadiplosis, epanadi- plosis, palillogia, wiederholet ein wort damit der satz geschlossen im anfang des folgenden. Epa- nodos, wiederholet die letzten worte eines satzes, im andern, zuerst: Wer läugt, der stiehlt, und wer stehlen will, muß sich auch mit lügen be- helffen. Domino domus, non domo dominus honestatur. Epizeuxis, wiederholet ein wort mit einer exclamation: O Corydon, Corydon quae te dementia cepit! Climax, gradatio, epiploce, wenn der vorhergehende und folgende satz, durch die wiederholung eines worts, connectiret: Secundae res pariunt negligentiam, negligentia temeritatem, temeritas perniciem. Wer sich immer divertiret, lernet nichts, wer nichts lernet, wird nicht befördert, wer nicht beför- dert wird, hat nichts zu leben, wer nichts zu leben hat ist der elendeste mensch unter der sonnen. Polyptoton wiederholet ein wort mit veränderter endung: Mors mortis morti mor- tem, mors, morteredemit. Rechte masse, rech- tes gewicht, und ein rechter glaube stehn al- len leuten an. etc. h) Z. e. Paronomasia, alliteratio: Tibi verba, illi verbera; Per angusta ad augusta; Amantes haud raro sunt amentes; Nach dem fleiß kommt der preiß. Pannis annisque obsitus; Gut und blut; Paregmenon: Is demum miser est, cuius miseriam, nobilitat nobilitas; Ein mensch hat menschliche schwachheiten, so lange er mit der menschheit umgeben. Parechesis: le ris tenta le rat, le rat tata le ris; O fortunatam natam me consule Romam; Liederliche lieder soll man nicht singen. Homoeoptoton wann sich sätze mit einerley casibus und temporibus, und Homoeote- leuton wann sie sich mit einerley sylben endigen, sind leicht. i) Z. e. N 2
g) der gedancken. fang geſtanden am ende: Creſcit amor numi quan-tum ipſa pecunia creſcit. Anadiploſis, epanadi- ploſis, palillogia, wiederholet ein wort damit der ſatz geſchloſſen im anfang des folgenden. Epa- nodos, wiederholet die letzten worte eines ſatzes, im andern, zuerſt: Wer laͤugt, der ſtiehlt, und wer ſtehlen will, muß ſich auch mit luͤgen be- helffen. Domino domus, non domo dominus honeſtatur. Epizeuxis, wiederholet ein wort mit einer exclamation: O Corydon, Corydon quae te dementia cepit! Climax, gradatio, epiploce, wenn der vorhergehende und folgende ſatz, durch die wiederholung eines worts, connectiret: Secundae res pariunt negligentiam, negligentia temeritatem, temeritas perniciem. Wer ſich immer divertiret, lernet nichts, wer nichts lernet, wird nicht befoͤrdert, wer nicht befoͤr- dert wird, hat nichts zu leben, wer nichts zu leben hat iſt der elendeſte menſch unter der ſonnen. Polyptoton wiederholet ein wort mit veraͤnderter endung: Mors mortis morti mor- tem, mors, morteredemit. Rechte maſſe, rech- tes gewicht, und ein rechter glaube ſtehn al- len leuten an. ꝛc. h) Z. e. Paronomaſia, alliteratio: Tibi verba, illi verbera; Per anguſta ad auguſta; Amantes haud raro ſunt amentes; Nach dem fleiß kom̃t der preiß. Pannis annisque obſitus; Gut und blut; Paregmenon: Is demum miſer eſt, cuius miſeriam, nobilitat nobilitas; Ein menſch hat menſchliche ſchwachheiten, ſo lange er mit der menſchheit umgeben. Parecheſis: le ris tenta le rat, le rat tata le ris; O fortunatam natam me conſule Romam; Liederliche lieder ſoll man nicht ſingen. Homoeoptoton wann ſich ſaͤtze mit einerley caſibus und temporibus, und Homoeote- leuton wann ſie ſich mit einerley ſylben endigen, ſind leicht. i) Z. e. N 2
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ploſis, palillogia, wiederholet ein wort damit der
ſatz geſchloſſen im anfang des folgenden. Epa-
nodos, wiederholet die letzten worte eines ſatzes,
im andern, zuerſt: Wer laͤugt, der ſtiehlt, und
wer ſtehlen will, muß ſich auch mit luͤgen be-
helffen. Domino domus, non domo dominus
honeſtatur. Epizeuxis, wiederholet ein wort mit
einer exclamation: O Corydon, Corydon quae te
dementia cepit! Climax, gradatio, epiploce,
wenn der vorhergehende und folgende ſatz, durch
die wiederholung eines worts, connectiret:
Secundae res pariunt negligentiam, negligentia
temeritatem, temeritas perniciem. Wer ſich
immer divertiret, lernet nichts, wer nichts
lernet, wird nicht befoͤrdert, wer nicht befoͤr-
dert wird, hat nichts zu leben, wer nichts zu
leben hat iſt der elendeſte menſch unter der
ſonnen. Polyptoton wiederholet ein wort mit
veraͤnderter endung: Mors mortis morti mor-
tem, mors, morteredemit. Rechte maſſe, rech-
tes gewicht, und ein rechter glaube ſtehn al-
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h⁾ Z. e. Paronomaſia, alliteratio: Tibi verba, illi
verbera; Per anguſta ad auguſta; Amantes
haud raro ſunt amentes; Nach dem fleiß
kom̃t der preiß. Pannis annisque obſitus; Gut
und blut; Paregmenon: Is demum miſer eſt,
cuius miſeriam, nobilitat nobilitas; Ein menſch
hat menſchliche ſchwachheiten, ſo lange er mit
der menſchheit umgeben. Parecheſis: le ris tenta
le rat, le rat tata le ris; O fortunatam natam me
conſule Romam; Liederliche lieder ſoll man
nicht ſingen. Homoeoptoton wann ſich ſaͤtze mit
einerley caſibus und temporibus, und Homoeote-
leuton wann ſie ſich mit einerley ſylben endigen,
ſind leicht.
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Zitationshilfe: | Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 195. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/213>, abgerufen am 16.02.2025. |