Faber, Ludolph: Die letzte und beste Vocation eines treuen Dieners Jesu Christi. Wolfenbüttel, [ca. 1723].und cultivirte Völcker zu besuchen nicht vorbey gelassen / indem Er mit Ihro Hochgräfl. Excellentz dem damals jungen Grafen von Reussen / als Hofmeister nach Holland / Franckreich und Italien gereiset. Zu Venedig hat er sich darauf / auf Anhalten einiger vornehmer Evangelischer Geschlechter / insonderheit bey der Schorers Famille, als geheimbder Haus-Prediger 3 Jahr aufgehalten. Von da gedachte Er wiederum in sein Vaterland zu kehren / reisete also wieder zurück nach Augspurg / und nachdem Er sich mit denen gelehrtesten Leuten daselbst bekannt gemacht / reisete Er ferner nach Leipzig. Allein die Wittenbergische Herren Professores zogen ihn bald wieder zu sich / und vornemlich wünschete Herr AEgidius Strauchius nichts mehr / als ihn zum Adjuncto und Nachfolger in der Professione Matheseos zu haben. Diese favorable Umstände machten / daß der Wolselige sich von der Zeit an zum academischen Leben applicirte. Solchergestalt ward Er anno 1696. zu gedachtem Wittenberg zum Magister creiret / zu dem Ende / damit Er auch / mit seiner Gelahrsamkeit / im öffentlichen Lesen / denen Herren Studiosis dienen könnte / wozu Er sich durch unterschiedliche Disputationes, als unter andern: de Poetis graecis ante Homerum, legitimirte / wie er denn in eben dem Jahre seine öffentliche praelectiones anfing / da Er pro praesidio eine Disputation: de Libanio Sophista gehalten. Das folgende 1697ste Jahr krönete ihn und cultivirte Völcker zu besuchen nicht vorbey gelassen / indem Er mit Ihro Hochgräfl. Excellentz dem damals jungen Grafen von Reussen / als Hofmeister nach Holland / Franckreich und Italien gereiset. Zu Venedig hat er sich darauf / auf Anhalten einiger vornehmer Evangelischer Geschlechter / insonderheit bey der Schorers Famille, als geheimbder Haus-Prediger 3 Jahr aufgehalten. Von da gedachte Er wiederum in sein Vaterland zu kehren / reisete also wieder zurück nach Augspurg / und nachdem Er sich mit denen gelehrtesten Leuten daselbst bekannt gemacht / reisete Er ferner nach Leipzig. Allein die Wittenbergische Herren Professores zogen ihn bald wieder zu sich / und vornemlich wünschete Herr AEgidius Strauchius nichts mehr / als ihn zum Adjuncto und Nachfolger in der Professione Matheseos zu haben. Diese favorable Umstände machten / daß der Wolselige sich von der Zeit an zum academischen Leben applicirte. Solchergestalt ward Er anno 1696. zu gedachtem Wittenberg zum Magister creiret / zu dem Ende / damit Er auch / mit seiner Gelahrsamkeit / im öffentlichen Lesen / denen Herren Studiosis dienen könnte / wozu Er sich durch unterschiedliche Disputationes, als unter andern: de Poëtis graecis ante Homerum, legitimirte / wie er denn in eben dem Jahre seine öffentliche praelectiones anfing / da Er pro praesidio eine Disputation: de Libanio Sophista gehalten. Das folgende 1697ste Jahr krönete ihn <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0048"/> und cultivirte Völcker zu besuchen nicht vorbey gelassen / indem Er mit Ihro Hochgräfl. Excellentz dem damals jungen Grafen von Reussen / als Hofmeister nach Holland / Franckreich und Italien gereiset. Zu Venedig hat er sich darauf / auf Anhalten einiger vornehmer Evangelischer Geschlechter / insonderheit bey der Schorers Famille, als geheimbder Haus-Prediger 3 Jahr aufgehalten. Von da gedachte Er wiederum in sein Vaterland zu kehren / reisete also wieder zurück nach Augspurg / und nachdem Er sich mit denen gelehrtesten Leuten daselbst bekannt gemacht / reisete Er ferner nach Leipzig. Allein die Wittenbergische Herren Professores zogen ihn bald wieder zu sich / und vornemlich wünschete Herr AEgidius Strauchius nichts mehr / als ihn zum Adjuncto und Nachfolger in der Professione Matheseos zu haben. Diese favorable Umstände machten / daß der Wolselige sich von der Zeit an zum academischen Leben applicirte. Solchergestalt ward Er anno 1696. zu gedachtem Wittenberg zum Magister creiret / zu dem Ende / damit Er auch / mit seiner Gelahrsamkeit / im öffentlichen Lesen / denen Herren Studiosis dienen könnte / wozu Er sich durch unterschiedliche Disputationes, als unter andern: de Poëtis graecis ante Homerum, legitimirte / wie er denn in eben dem Jahre seine öffentliche praelectiones anfing / da Er pro praesidio eine Disputation: de Libanio Sophista gehalten. Das folgende 1697ste Jahr krönete ihn </p> </div> </body> </text> </TEI> [0048]
und cultivirte Völcker zu besuchen nicht vorbey gelassen / indem Er mit Ihro Hochgräfl. Excellentz dem damals jungen Grafen von Reussen / als Hofmeister nach Holland / Franckreich und Italien gereiset. Zu Venedig hat er sich darauf / auf Anhalten einiger vornehmer Evangelischer Geschlechter / insonderheit bey der Schorers Famille, als geheimbder Haus-Prediger 3 Jahr aufgehalten. Von da gedachte Er wiederum in sein Vaterland zu kehren / reisete also wieder zurück nach Augspurg / und nachdem Er sich mit denen gelehrtesten Leuten daselbst bekannt gemacht / reisete Er ferner nach Leipzig. Allein die Wittenbergische Herren Professores zogen ihn bald wieder zu sich / und vornemlich wünschete Herr AEgidius Strauchius nichts mehr / als ihn zum Adjuncto und Nachfolger in der Professione Matheseos zu haben. Diese favorable Umstände machten / daß der Wolselige sich von der Zeit an zum academischen Leben applicirte. Solchergestalt ward Er anno 1696. zu gedachtem Wittenberg zum Magister creiret / zu dem Ende / damit Er auch / mit seiner Gelahrsamkeit / im öffentlichen Lesen / denen Herren Studiosis dienen könnte / wozu Er sich durch unterschiedliche Disputationes, als unter andern: de Poëtis graecis ante Homerum, legitimirte / wie er denn in eben dem Jahre seine öffentliche praelectiones anfing / da Er pro praesidio eine Disputation: de Libanio Sophista gehalten. Das folgende 1697ste Jahr krönete ihn
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Zitationshilfe: | Faber, Ludolph: Die letzte und beste Vocation eines treuen Dieners Jesu Christi. Wolfenbüttel, [ca. 1723], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/faber_vocation_1723/48>, abgerufen am 23.07.2024. |