Nenner des Bruchs ist. Derowegen muß man sehen, daß man den Bruch, durch welchen mul- tiplicirt werden soll, in zwey oder mehr solche Theile zertheile, deren Zehler 1, die Nenner aber so kleine Zahlen sind als möglich ist. Die letztere Bedingung ist insonderheit bey einem Theile nöthig; bey den übrigen Theilen aber kan dieselbe dadurch ersetzet werden, wann sich die Nenner derselben Theile durch den Nenner des ersten Bruchs theilen lassen; dann da wird die Multiplication durch solche Theile dadurch erleich- tert, weilen die Product aus dem ersten leicht ge- funden werden können. Der Vortheil bestehet nehmlich darinn, wann ein Theil ein Factor ist des andern Bruchs; und dieses geschiehet, wann sich der Nenner des einen Theils durch den Nen- ner des anderen theilen läst: dann in diesem Fall kan derjenige Vortheil angebracht werden, welcher von der Resolution eines Multiplicatoris in Factores oben ist beschrieben worden. Als wann die Theile des Multiplicatoris 1/3 und seyn sollten, so ist leicht den Multiplicandum durch zu multipliciren, wann man denselben schon durch 1/3 multiplicirt hat. Dann weilen sich 12 durch 3 theilen läst, so ist so viel als 1/3 mit 1/4 multiplicirt, und wird folglich der Multiplicandus durch mul- tiplicirt, wann man das Product, welches aus der Multiplication durch 1/3 entstanden, noch durch 1/4 multiplicirt, das ist durch 4 dividirt. Dero- wegen hat man bey dieser Zertheilung des Multi-
plicatoris
N
Nenner des Bruchs iſt. Derowegen muß man ſehen, daß man den Bruch, durch welchen mul- tiplicirt werden ſoll, in zwey oder mehr ſolche Theile zertheile, deren Zehler 1, die Nenner aber ſo kleine Zahlen ſind als moͤglich iſt. Die letztere Bedingung iſt inſonderheit bey einem Theile noͤthig; bey den uͤbrigen Theilen aber kan dieſelbe dadurch erſetzet werden, wann ſich die Nenner derſelben Theile durch den Nenner des erſten Bruchs theilen laſſen; dann da wird die Multiplication durch ſolche Theile dadurch erleich- tert, weilen die Product aus dem erſten leicht ge- funden werden koͤnnen. Der Vortheil beſtehet nehmlich darinn, wann ein Theil ein Factor iſt des andern Bruchs; und dieſes geſchiehet, wann ſich der Nenner des einen Theils durch den Nen- ner des anderen theilen laͤſt: dann in dieſem Fall kan derjenige Vortheil angebracht werden, welcher von der Reſolution eines Multiplicatoris in Factores oben iſt beſchrieben worden. Als wann die Theile des Multiplicatoris ⅓ und ſeyn ſollten, ſo iſt leicht den Multiplicandum durch zu multipliciren, wann man denſelben ſchon durch ⅓ multiplicirt hat. Dann weilen ſich 12 durch 3 theilen laͤſt, ſo iſt ſo viel als ⅓ mit ¼ multiplicirt, und wird folglich der Multiplicandus durch mul- tiplicirt, wann man das Product, welches aus der Multiplication durch ⅓ entſtanden, noch durch ¼ multiplicirt, das iſt durch 4 dividirt. Dero- wegen hat man bey dieſer Zertheilung des Multi-
plicatoris
N
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0229"n="193"/>
Nenner des Bruchs iſt. Derowegen muß man<lb/>ſehen, daß man den Bruch, durch welchen <hirendition="#aq">mul-<lb/>
tiplici</hi>rt werden ſoll, in zwey oder mehr ſolche<lb/>
Theile zertheile, deren Zehler 1, die Nenner<lb/>
aber ſo kleine Zahlen ſind als moͤglich iſt. Die<lb/>
letztere Bedingung iſt inſonderheit bey einem<lb/>
Theile noͤthig; bey den uͤbrigen Theilen aber kan<lb/>
dieſelbe dadurch erſetzet werden, wann ſich die<lb/>
Nenner derſelben Theile durch den Nenner des<lb/>
erſten Bruchs theilen laſſen; dann da wird die<lb/><hirendition="#aq">Multiplication</hi> durch ſolche Theile dadurch erleich-<lb/>
tert, weilen die <hirendition="#aq">Product</hi> aus dem erſten leicht ge-<lb/>
funden werden koͤnnen. Der Vortheil beſtehet<lb/>
nehmlich darinn, wann ein Theil ein <hirendition="#aq">Factor</hi> iſt<lb/>
des andern Bruchs; und dieſes geſchiehet, wann<lb/>ſich der Nenner des einen Theils durch den Nen-<lb/>
ner des anderen theilen laͤſt: dann in dieſem<lb/>
Fall kan derjenige Vortheil angebracht werden,<lb/>
welcher von der Reſolution eines <hirendition="#aq">Multiplicatoris</hi><lb/>
in <hirendition="#aq">Factores</hi> oben iſt beſchrieben worden. Als<lb/>
wann die Theile des <hirendition="#aq">Multiplicatoris</hi>⅓ und <formulanotation="TeX">\frac{1}{12}</formula>ſeyn<lb/>ſollten, ſo iſt leicht den <hirendition="#aq">Multiplicandum</hi> durch <formulanotation="TeX">\frac{1}{12}</formula><lb/>
zu <hirendition="#aq">multiplici</hi>ren, wann man denſelben ſchon durch<lb/>⅓<hirendition="#aq">multiplici</hi>rt hat. Dann weilen ſich 12 durch 3<lb/>
theilen laͤſt, ſo iſt <formulanotation="TeX">\frac{1}{12}</formula>ſo viel als ⅓ mit ¼ <hirendition="#aq">multiplici</hi>rt,<lb/>
und wird folglich der <hirendition="#aq">Multiplicandus</hi> durch <formulanotation="TeX">\frac{1}{12}</formula><hirendition="#aq">mul-<lb/>
tiplici</hi>rt, wann man das <hirendition="#aq">Product,</hi> welches aus<lb/>
der <hirendition="#aq">Multiplication</hi> durch ⅓ entſtanden, noch durch<lb/>
¼ <hirendition="#aq">multiplici</hi>rt, das iſt durch 4 <hirendition="#aq">dividi</hi>rt. Dero-<lb/>
wegen hat man bey dieſer Zertheilung des <hirendition="#aq">Multi-</hi><lb/><fwplace="bottom"type="sig">N</fw><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#aq">plicatoris</hi></fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[193/0229]
Nenner des Bruchs iſt. Derowegen muß man
ſehen, daß man den Bruch, durch welchen mul-
tiplicirt werden ſoll, in zwey oder mehr ſolche
Theile zertheile, deren Zehler 1, die Nenner
aber ſo kleine Zahlen ſind als moͤglich iſt. Die
letztere Bedingung iſt inſonderheit bey einem
Theile noͤthig; bey den uͤbrigen Theilen aber kan
dieſelbe dadurch erſetzet werden, wann ſich die
Nenner derſelben Theile durch den Nenner des
erſten Bruchs theilen laſſen; dann da wird die
Multiplication durch ſolche Theile dadurch erleich-
tert, weilen die Product aus dem erſten leicht ge-
funden werden koͤnnen. Der Vortheil beſtehet
nehmlich darinn, wann ein Theil ein Factor iſt
des andern Bruchs; und dieſes geſchiehet, wann
ſich der Nenner des einen Theils durch den Nen-
ner des anderen theilen laͤſt: dann in dieſem
Fall kan derjenige Vortheil angebracht werden,
welcher von der Reſolution eines Multiplicatoris
in Factores oben iſt beſchrieben worden. Als
wann die Theile des Multiplicatoris ⅓ und [FORMEL] ſeyn
ſollten, ſo iſt leicht den Multiplicandum durch [FORMEL]
zu multipliciren, wann man denſelben ſchon durch
⅓ multiplicirt hat. Dann weilen ſich 12 durch 3
theilen laͤſt, ſo iſt [FORMEL] ſo viel als ⅓ mit ¼ multiplicirt,
und wird folglich der Multiplicandus durch [FORMEL] mul-
tiplicirt, wann man das Product, welches aus
der Multiplication durch ⅓ entſtanden, noch durch
¼ multiplicirt, das iſt durch 4 dividirt. Dero-
wegen hat man bey dieſer Zertheilung des Multi-
plicatoris
N
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Euler, Leonhard: Einleitung zur Rechen-Kunst. Bd. 2. St. Petersburg, 1740, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/euler_rechenkunst02_1740/229>, abgerufen am 16.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.