der gröste gemeine Theiler der zwey vorge- gebenen Zahlen.
Wann hier und in vorigen Sätzen von Zah- len die Rede ist, so ists allzeit von gantzen Zahlen zu verstehen, obgleich die Brüche auch freylich mit unter die Zahlen gehören. Alle Zahlen sind nun theilbar durch 1, weilen alle durch 1 ohne Rest getheilt werden können; ferner ist auch eine jegliche Zahl durch sich selbst theilbar, und des- wegen hat eine jegliche Zahl zum wenigsten zwey Theiler, nehmlich die Unitaet und sich selbst. Ein Theiler aber einer Zahl ist eine solche Zahl da- durch sich dieselbe Zahl ohne Rest theilen läst, als 3 ist ein Theiler von 12, und 5 ein Theiler von 15. Hier kommt nun ein Haupt-Unterscheid in den Zahlen zu mercken vor; dann einige Zahlen sind so beschaffen, daß sie sich durch keine andere Zahlen ausser der Unitaet und sich selbst theilen lassen, welche also füglich untheilbare Zahlen ge- nennet werden können; solche Zahlen sind 2, 3, 5, 7, 11, 13, 17, 19 und so weiter, als welche keine andere Theiler haben als die Unitaet und sich selbst.
Die übrigen Zahlen aber, welche sich ausser der Unitaet und sich selbst noch durch andere Zah- len theilen lassen, werden theilbare Zahlen ge- nennt, dergleichen sind 4, 6, 8, 9, 10, 12, und so fort. Von solchen Zahlen sind insonder- heit diejenigen zu mercken, welche sich durch 2 theilen lassen, und grade Zahlen genennt zu
werden
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der groͤſte gemeine Theiler der zwey vorge- gebenen Zahlen.
Wann hier und in vorigen Saͤtzen von Zah- len die Rede iſt, ſo iſts allzeit von gantzen Zahlen zu verſtehen, obgleich die Bruͤche auch freylich mit unter die Zahlen gehoͤren. Alle Zahlen ſind nun theilbar durch 1, weilen alle durch 1 ohne Reſt getheilt werden koͤnnen; ferner iſt auch eine jegliche Zahl durch ſich ſelbſt theilbar, und des- wegen hat eine jegliche Zahl zum wenigſten zwey Theiler, nehmlich die Unitæt und ſich ſelbſt. Ein Theiler aber einer Zahl iſt eine ſolche Zahl da- durch ſich dieſelbe Zahl ohne Reſt theilen laͤſt, als 3 iſt ein Theiler von 12, und 5 ein Theiler von 15. Hier kommt nun ein Haupt-Unterſcheid in den Zahlen zu mercken vor; dann einige Zahlen ſind ſo beſchaffen, daß ſie ſich durch keine andere Zahlen auſſer der Unitæt und ſich ſelbſt theilen laſſen, welche alſo fuͤglich untheilbare Zahlen ge- nennet werden koͤnnen; ſolche Zahlen ſind 2, 3, 5, 7, 11, 13, 17, 19 und ſo weiter, als welche keine andere Theiler haben als die Unitæt und ſich ſelbſt.
Die uͤbrigen Zahlen aber, welche ſich auſſer der Unitæt und ſich ſelbſt noch durch andere Zah- len theilen laſſen, werden theilbare Zahlen ge- nennt, dergleichen ſind 4, 6, 8, 9, 10, 12, und ſo fort. Von ſolchen Zahlen ſind inſonder- heit diejenigen zu mercken, welche ſich durch 2 theilen laſſen, und grade Zahlen genennt zu
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der groͤſte gemeine Theiler der zwey vorge-
gebenen Zahlen.
Wann hier und in vorigen Saͤtzen von Zah-
len die Rede iſt, ſo iſts allzeit von gantzen Zahlen
zu verſtehen, obgleich die Bruͤche auch freylich
mit unter die Zahlen gehoͤren. Alle Zahlen ſind
nun theilbar durch 1, weilen alle durch 1 ohne
Reſt getheilt werden koͤnnen; ferner iſt auch eine
jegliche Zahl durch ſich ſelbſt theilbar, und des-
wegen hat eine jegliche Zahl zum wenigſten zwey
Theiler, nehmlich die Unitæt und ſich ſelbſt. Ein
Theiler aber einer Zahl iſt eine ſolche Zahl da-
durch ſich dieſelbe Zahl ohne Reſt theilen laͤſt, als
3 iſt ein Theiler von 12, und 5 ein Theiler von
15. Hier kommt nun ein Haupt-Unterſcheid in
den Zahlen zu mercken vor; dann einige Zahlen
ſind ſo beſchaffen, daß ſie ſich durch keine andere
Zahlen auſſer der Unitæt und ſich ſelbſt theilen
laſſen, welche alſo fuͤglich untheilbare Zahlen ge-
nennet werden koͤnnen; ſolche Zahlen ſind 2, 3, 5,
7, 11, 13, 17, 19 und ſo weiter, als welche keine
andere Theiler haben als die Unitæt und ſich
ſelbſt.
Die uͤbrigen Zahlen aber, welche ſich auſſer
der Unitæt und ſich ſelbſt noch durch andere Zah-
len theilen laſſen, werden theilbare Zahlen ge-
nennt, dergleichen ſind 4, 6, 8, 9, 10, 12,
und ſo fort. Von ſolchen Zahlen ſind inſonder-
heit diejenigen zu mercken, welche ſich durch 2
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Euler, Leonhard: Einleitung zur Rechen-Kunst. Bd. 1. St. Petersburg, 1738, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/euler_rechenkunst01_1738/197>, abgerufen am 16.07.2024.
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