derer 4 ein gantzes oder eine Unitaet ausmachen. Aus diesem Exempel ist nun leicht zu begreiffen, daß ein jeglicher Bruch, wann man die Unitaet oder ein gantzes in so viel gleiche Theile eintheilet als die untere Zahl anzeiget, solcher Theile so viel in sich begreiffe, als die obere Zahl anzeiget. Und hieraus versteht man zugleich, daß diese Art mit der vorigen auf das genaueste übereinstimme.
4)
Wann ein Bruch auf vorbesagte Art geschrieben ist, so wird die über der Linie stehende Zahl der Zehler, die untere aber der Nenner genannt. Ein jeder Bruch aber wird also ausgesprochen; erstlich nennt man den Zehler, und darauf den Nenner mit Hinzusetzung des Worts Theil. Als dieser Bruch wird ausgesprochen, fünf zwölfte Theil.
Nach dem Ursprung der Brüche aus der Di- uision ist die obere Zahl der Diuidendus die untere aber der Diuisor. Die jetzt gegebene Benennung aber hat ihren Grund in der eben vorher ange- zeigten Eigenschaft der Brüche, da einjeder Bruch, wann die Unitaet oder ein gantzes in so viel gleiche Theile getheilet wird als die untere Zahl anzeiget, dergleichen Theile so viel in sich begreifft als die obere Zahl ausweist. Dann da die obere Zahl die Anzahl solcher Theile angibt, so wird dieselbe daher füglich der Zehler genannt. Die untere Zahl heißt aber deswegen der Nenner, weil die- selbe die Art dieser Theile benennet, in dem sie
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derer 4 ein gantzes oder eine Unitæt ausmachen. Aus dieſem Exempel iſt nun leicht zu begreiffen, daß ein jeglicher Bruch, wann man die Unitæt oder ein gantzes in ſo viel gleiche Theile eintheilet als die untere Zahl anzeiget, ſolcher Theile ſo viel in ſich begreiffe, als die obere Zahl anzeiget. Und hieraus verſteht man zugleich, daß dieſe Art mit der vorigen auf das genaueſte uͤbereinſtimme.
4)
Wann ein Bruch auf vorbeſagte Art geſchrieben iſt, ſo wird die uͤber der Linie ſtehende Zahl der Zehler, die untere aber der Nenner genannt. Ein jeder Bruch aber wird alſo ausgeſprochen; erſtlich nennt man den Zehler, und darauf den Nenner mit Hinzuſetzung des Worts Theil. Als dieſer Bruch wird ausgeſprochen, fuͤnf zwoͤlfte Theil.
Nach dem Urſprung der Bruͤche aus der Di- uiſion iſt die obere Zahl der Diuidendus die untere aber der Diuiſor. Die jetzt gegebene Benennung aber hat ihren Grund in der eben vorher ange- zeigten Eigenſchaft der Bruͤche, da einjeder Bruch, wann die Unitæt oder ein gantzes in ſo viel gleiche Theile getheilet wird als die untere Zahl anzeiget, dergleichen Theile ſo viel in ſich begreifft als die obere Zahl ausweiſt. Dann da die obere Zahl die Anzahl ſolcher Theile angibt, ſo wird dieſelbe daher fuͤglich der Zehler genannt. Die untere Zahl heißt aber deswegen der Nenner, weil die- ſelbe die Art dieſer Theile benennet, in dem ſie
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derer 4 ein gantzes oder eine Unitæt ausmachen.
Aus dieſem Exempel iſt nun leicht zu begreiffen,
daß ein jeglicher Bruch, wann man die Unitæt
oder ein gantzes in ſo viel gleiche Theile eintheilet
als die untere Zahl anzeiget, ſolcher Theile ſo
viel in ſich begreiffe, als die obere Zahl anzeiget.
Und hieraus verſteht man zugleich, daß dieſe Art
mit der vorigen auf das genaueſte uͤbereinſtimme.
4)
Wann ein Bruch auf vorbeſagte Art
geſchrieben iſt, ſo wird die uͤber der Linie
ſtehende Zahl der Zehler, die untere aber der
Nenner genannt. Ein jeder Bruch aber
wird alſo ausgeſprochen; erſtlich nennt man
den Zehler, und darauf den Nenner mit
Hinzuſetzung des Worts Theil. Als dieſer
Bruch [FORMEL] wird ausgeſprochen, fuͤnf zwoͤlfte
Theil.
Nach dem Urſprung der Bruͤche aus der Di-
uiſion iſt die obere Zahl der Diuidendus die untere
aber der Diuiſor. Die jetzt gegebene Benennung
aber hat ihren Grund in der eben vorher ange-
zeigten Eigenſchaft der Bruͤche, da einjeder Bruch,
wann die Unitæt oder ein gantzes in ſo viel gleiche
Theile getheilet wird als die untere Zahl anzeiget,
dergleichen Theile ſo viel in ſich begreifft als die
obere Zahl ausweiſt. Dann da die obere Zahl
die Anzahl ſolcher Theile angibt, ſo wird dieſelbe
daher fuͤglich der Zehler genannt. Die untere
Zahl heißt aber deswegen der Nenner, weil die-
ſelbe die Art dieſer Theile benennet, in dem ſie
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Euler, Leonhard: Einleitung zur Rechen-Kunst. Bd. 1. St. Petersburg, 1738, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/euler_rechenkunst01_1738/172>, abgerufen am 16.07.2024.
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