Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Euler, Leonhard: Vollständige Anleitung zur Algebra. Bd. 2. St. Petersburg, 1770.

Bild:
<< vorherige Seite

Erster Abschnitt
Man darf aber nur setzen x = y - 1 um diese Gleichung
zu bekommen y3 - 3yy + 3y - 1 = 2, oder y3 = 3yy
-- 3y
+ 3. Setzt man nun für die Reihe Zahlen y = ,
y y = und y3 = ; so wird seyn s = 3 r - 3 q
+ 3p
; woraus man sieht, wie aus drey Gliedern das fol-
gende zu bestimmen. Man nimmt also die drey ersten
Glieder nach Belieben an: als z. E. 0, 0, 1, so
bekommt man diese Reihe:
0, 0, 1, 3, 6, 12, 27, 63, 144, 324, etc.
wovon die zwey letzten Glieder geben y = und x = ,
welcher Bruch auch der Cubic-Wurzel aus 2 ziem-
lich nahe kommt, denn der Cubus von ist dage-
gen ist 2 = .

237.

Bey dieser Methode ist noch ferner zu bemercken,
daß wann die Gleichung eine Rational-Wurzel hat,
und der Anfang der Reihe also angenommen wird,
daß daraus diese Wurzel herauskomme, so wird
auch ein jegliches Glied derselben, durch das vorher-
gehende dividirt, eben dieselbe Wurzel genau geben.

Um dieses zu zeigen, so sey diese Gleichung ge-
geben xx = x + 2, worinn eine Wurzel ist x = 2; da

man

Erſter Abſchnitt
Man darf aber nur ſetzen x = y - 1 um dieſe Gleichung
zu bekommen y3 - 3yy + 3y - 1 = 2, oder y3 = 3yy
— 3y
+ 3. Setzt man nun fuͤr die Reihe Zahlen y = ,
y y = und y3 = ; ſo wird ſeyn s = 3 r - 3 q
+ 3p
; woraus man ſieht, wie aus drey Gliedern das fol-
gende zu beſtimmen. Man nimmt alſo die drey erſten
Glieder nach Belieben an: als z. E. 0, 0, 1, ſo
bekommt man dieſe Reihe:
0, 0, 1, 3, 6, 12, 27, 63, 144, 324, etc.
wovon die zwey letzten Glieder geben y = und x = ,
welcher Bruch auch der Cubic-Wurzel aus 2 ziem-
lich nahe kommt, denn der Cubus von iſt dage-
gen iſt 2 = .

237.

Bey dieſer Methode iſt noch ferner zu bemercken,
daß wann die Gleichung eine Rational-Wurzel hat,
und der Anfang der Reihe alſo angenommen wird,
daß daraus dieſe Wurzel herauskomme, ſo wird
auch ein jegliches Glied derſelben, durch das vorher-
gehende dividirt, eben dieſelbe Wurzel genau geben.

Um dieſes zu zeigen, ſo ſey dieſe Gleichung ge-
geben xx = x + 2, worinn eine Wurzel iſt x = 2; da

man
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0208" n="206"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Er&#x017F;ter Ab&#x017F;chnitt</hi></fw><lb/>
Man darf aber nur &#x017F;etzen <hi rendition="#aq">x = y</hi> - 1 um die&#x017F;e Gleichung<lb/>
zu bekommen <hi rendition="#aq">y<hi rendition="#sup">3</hi> - 3yy + 3y</hi> - 1 = 2, oder <hi rendition="#aq">y<hi rendition="#sup">3</hi> = 3yy<lb/>
&#x2014; 3y</hi> + 3. Setzt man nun fu&#x0364;r die Reihe Zahlen <hi rendition="#aq">y</hi> = <formula notation="TeX">\frac{q}{p}</formula>,<lb/><hi rendition="#aq">y y</hi> = <formula notation="TeX">\frac{r}{p}</formula> und <hi rendition="#aq">y</hi><hi rendition="#sup">3</hi> = <formula notation="TeX">\frac{s}{p}</formula>; &#x017F;o wird &#x017F;eyn <hi rendition="#aq">s = 3 r - 3 q<lb/>
+ 3p</hi>; woraus man &#x017F;ieht, wie aus drey Gliedern das fol-<lb/>
gende zu be&#x017F;timmen. Man nimmt al&#x017F;o die drey er&#x017F;ten<lb/>
Glieder nach Belieben an: als z. E. 0, 0, 1, &#x017F;o<lb/>
bekommt man die&#x017F;e Reihe:<lb/>
0, 0, 1, 3, 6, 12, 27, 63, 144, 324, etc.<lb/>
wovon die zwey letzten Glieder geben <hi rendition="#aq">y</hi> = <formula notation="TeX">\frac{324}{144}</formula> und <hi rendition="#aq">x</hi> = <formula notation="TeX">\frac{5}{4}</formula>,<lb/>
welcher Bruch auch der Cubic-Wurzel aus 2 ziem-<lb/>
lich nahe kommt, denn der Cubus von <formula notation="TeX">\frac{5}{4}</formula> i&#x017F;t <formula notation="TeX">\frac{125}{64}</formula> dage-<lb/>
gen i&#x017F;t 2 = <formula notation="TeX">\frac{128}{64}</formula>.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>237.</head><lb/>
            <p>Bey die&#x017F;er Methode i&#x017F;t noch ferner zu bemercken,<lb/>
daß wann die Gleichung eine Rational-Wurzel hat,<lb/>
und der Anfang der Reihe al&#x017F;o angenommen wird,<lb/>
daß daraus die&#x017F;e Wurzel herauskomme, &#x017F;o wird<lb/>
auch ein jegliches Glied der&#x017F;elben, durch das vorher-<lb/>
gehende dividirt, eben die&#x017F;elbe Wurzel genau geben.</p><lb/>
            <p>Um die&#x017F;es zu zeigen, &#x017F;o &#x017F;ey die&#x017F;e Gleichung ge-<lb/>
geben <hi rendition="#aq">xx = x</hi> + 2, worinn eine Wurzel i&#x017F;t <hi rendition="#aq">x</hi> = 2; da<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">man</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[206/0208] Erſter Abſchnitt Man darf aber nur ſetzen x = y - 1 um dieſe Gleichung zu bekommen y3 - 3yy + 3y - 1 = 2, oder y3 = 3yy — 3y + 3. Setzt man nun fuͤr die Reihe Zahlen y = [FORMEL], y y = [FORMEL] und y3 = [FORMEL]; ſo wird ſeyn s = 3 r - 3 q + 3p; woraus man ſieht, wie aus drey Gliedern das fol- gende zu beſtimmen. Man nimmt alſo die drey erſten Glieder nach Belieben an: als z. E. 0, 0, 1, ſo bekommt man dieſe Reihe: 0, 0, 1, 3, 6, 12, 27, 63, 144, 324, etc. wovon die zwey letzten Glieder geben y = [FORMEL] und x = [FORMEL], welcher Bruch auch der Cubic-Wurzel aus 2 ziem- lich nahe kommt, denn der Cubus von [FORMEL] iſt [FORMEL] dage- gen iſt 2 = [FORMEL]. 237. Bey dieſer Methode iſt noch ferner zu bemercken, daß wann die Gleichung eine Rational-Wurzel hat, und der Anfang der Reihe alſo angenommen wird, daß daraus dieſe Wurzel herauskomme, ſo wird auch ein jegliches Glied derſelben, durch das vorher- gehende dividirt, eben dieſelbe Wurzel genau geben. Um dieſes zu zeigen, ſo ſey dieſe Gleichung ge- geben xx = x + 2, worinn eine Wurzel iſt x = 2; da man

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/euler_algebra02_1770
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/euler_algebra02_1770/208
Zitationshilfe: Euler, Leonhard: Vollständige Anleitung zur Algebra. Bd. 2. St. Petersburg, 1770, S. 206. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/euler_algebra02_1770/208>, abgerufen am 25.11.2024.