ten versorgung, zu desto besserem lebens-unterhalte machen, welches in seinem freien willküre stand; inzwischen, weil nun dise römische verbrämung auf dem teutschen kleide sich findet; so erbricht sich auch zugleich: daß dise verordnung, als etwas fremdes, auch unschickliches dahir im engen sinne behandelt, und aus dem römischen rechte beurteilet werden müsse. Jnzwischen pfleget dise römische heirats- gütliche verbesserung in virfacher art zu erscheinen, und zwar 1) wenn dem bräutigame, oder eheman- ne, wegen seiner braut, oder ehefrau z. e. 1000 thlr. versprochen, und hernach annoch 500 rthlr. zugele- get werden, nov. 22 cap. 31; 2) wofern ein ehe- mann 1000 rthlr. empfänget; gleichwohl für 1500 rthlr. quittiret, L. 2 Cod. de dote cauta; 3) wo der nüßbrauch des brautgutes durch ein geding zum eigentume, und zurückgegeben wird, L. 4 p de iure dot.; 4) das hypobolon, die zulage, oder ver- besserung, Joh. Gottfr. Sammetde hypobolo, Leipz. 1746, Claudius Salmasiusde modo vsu- rarum cap. 4 s. 150 fg., Joh. Pet. von Ludewig in diff. 1. R. et G. in dote mariti, morgengaba, dota- litio, vidual. melioratione, 1721 und 1736 s. 42 fgg. Die erste gattung der ehesteuer-verbesserung aber ist im Reiche nicht so gewönlich, wie in Pom- mern, Mecklenburg, in der Mark Brandenburg, welche aus Grichenlande hergeholet ist, von Lude- wig am a. o. s. 46. Jndeß hat die brautgabe, und deren vermerung, einerlei gerechtsame, Conr. RittershusNouell. exposit. P. VI, cap. XI, n. 11, s. 362. Der brautschaz einer verehelichten wird entweder vom vater, oder vätter, oder vermittels des haus-vertrages, bei dem leben derselben bestel- let; welches auch von der vermerung des heirats- gutes zu sagen stehet, RittershusP. V, cap. 1, n. 6, s. 248. Jmmittels gehet es nicht an: daß ein
kläger,
CX haubtſtuͤck,
ten verſorgung, zu deſto beſſerem lebens-unterhalte machen, welches in ſeinem freien willkuͤre ſtand; inzwiſchen, weil nun diſe roͤmiſche verbraͤmung auf dem teutſchen kleide ſich findet; ſo erbricht ſich auch zugleich: daß diſe verordnung, als etwas fremdes, auch unſchickliches dahir im engen ſinne behandelt, und aus dem roͤmiſchen rechte beurteilet werden muͤſſe. Jnzwiſchen pfleget diſe roͤmiſche heirats- guͤtliche verbeſſerung in virfacher art zu erſcheinen, und zwar 1) wenn dem braͤutigame, oder eheman- ne, wegen ſeiner braut, oder ehefrau z. e. 1000 thlr. verſprochen, und hernach annoch 500 rthlr. zugele- get werden, nov. 22 cap. 31; 2) wofern ein ehe- mann 1000 rthlr. empfaͤnget; gleichwohl fuͤr 1500 rthlr. quittiret, L. 2 Cod. de dote cauta; 3) wo der nuͤßbrauch des brautgutes durch ein geding zum eigentume, und zuruͤckgegeben wird, L. 4 π de iure dot.; 4) das hypobolon, die zulage, oder ver- beſſerung, Joh. Gottfr. Sammetde hypobolo, Leipz. 1746, Claudius Salmaſiusde modo vſu- rarum cap. 4 ſ. 150 fg., Joh. Pet. von Ludewig in diff. 1. R. et G. in dote mariti, morgengaba, dota- litio, vidual. melioratione, 1721 und 1736 ſ. 42 fgg. Die erſte gattung der eheſteuer-verbeſſerung aber iſt im Reiche nicht ſo gewoͤnlich, wie in Pom- mern, Mecklenburg, in der Mark Brandenburg, welche aus Grichenlande hergeholet iſt, von Lude- wig am a. o. ſ. 46. Jndeß hat die brautgabe, und deren vermerung, einerlei gerechtſame, Conr. RittershusNouell. expoſit. P. VI, cap. XI, n. 11, ſ. 362. Der brautſchaz einer verehelichten wird entweder vom vater, oder vaͤtter, oder vermittels des haus-vertrages, bei dem leben derſelben beſtel- let; welches auch von der vermerung des heirats- gutes zu ſagen ſtehet, RittershusP. V, cap. 1, n. 6, ſ. 248. Jmmittels gehet es nicht an: daß ein
klaͤger,
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machen, welches in ſeinem freien willkuͤre ſtand;
inzwiſchen, weil nun diſe roͤmiſche verbraͤmung auf
dem teutſchen kleide ſich findet; ſo erbricht ſich auch
zugleich: daß diſe verordnung, als etwas fremdes,
auch unſchickliches dahir im engen ſinne behandelt,
und aus dem roͤmiſchen rechte beurteilet werden
muͤſſe. Jnzwiſchen pfleget diſe roͤmiſche heirats-
guͤtliche verbeſſerung in virfacher art zu erſcheinen,
und zwar 1) wenn dem braͤutigame, oder eheman-
ne, wegen ſeiner braut, oder ehefrau z. e. 1000 thlr.
verſprochen, und hernach annoch 500 rthlr. zugele-
get werden, nov. 22 cap. 31; 2) wofern ein ehe-
mann 1000 rthlr. empfaͤnget; gleichwohl fuͤr 1500
rthlr. quittiret, L. 2 Cod. de dote cauta; 3) wo der
nuͤßbrauch des brautgutes durch ein geding zum
eigentume, und zuruͤckgegeben wird, L. 4 π de
iure dot.; 4) das hypobolon, die zulage, oder ver-
beſſerung, Joh. Gottfr. Sammet de hypobolo,
Leipz. 1746, Claudius Salmaſius de modo vſu-
rarum cap. 4 ſ. 150 fg., Joh. Pet. von Ludewig
in diff. 1. R. et G. in dote mariti, morgengaba, dota-
litio, vidual. melioratione, 1721 und 1736 ſ. 42
fgg. Die erſte gattung der eheſteuer-verbeſſerung
aber iſt im Reiche nicht ſo gewoͤnlich, wie in Pom-
mern, Mecklenburg, in der Mark Brandenburg,
welche aus Grichenlande hergeholet iſt, von Lude-
wig am a. o. ſ. 46. Jndeß hat die brautgabe,
und deren vermerung, einerlei gerechtſame, Conr.
Rittershus Nouell. expoſit. P. VI, cap. XI, n. 11,
ſ. 362. Der brautſchaz einer verehelichten wird
entweder vom vater, oder vaͤtter, oder vermittels
des haus-vertrages, bei dem leben derſelben beſtel-
let; welches auch von der vermerung des heirats-
gutes zu ſagen ſtehet, Rittershus P. V, cap. 1, n.
6, ſ. 248. Jmmittels gehet es nicht an: daß ein
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 498. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/522>, abgerufen am 24.11.2024.
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