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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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vom gesinde.
leute, und fremde sollen nicht geduldet, und die
unnüze fremde nach irer heimat verwisen, oder
zur arbeit, und zum vermiten angehalten wer-
den. § 3 dijenige, welche noch nicht gedinet ha-
ben; solches aber tun wollen, müssen sich durch
einen glaubhaften schein von der obrigkeit, und
auf den dörfern zum wenigsten von greben, und
vorstehern, auch predigern, von irem wesen, und
wandel, der geburt etc fürzeigen; im falle sie aber
schon gedinet haben, sollen sie von irem vorigen, und
lezten brodherrn, über sotanen schein, einen schrift-
lichen, und der warheit gemässen abschid ires
wohlverhaltens, und guter auffürung dem neuen
herrn einlifern; widrigenfalles sie in dinst, bei
strafe, nicht genommen werden; § 4 wenn aber
des vorigen herrn erteilete abschid unwar befunden
wird, soll derselbe nicht allein nachdrücklich be-
strafet; sondern auch dem neuen brodherren für
den erlittenen schaden zu stehen angehalten wer-
den. § 5 bei vermerkten entlaufenen dinstboten
sollen die obrigkeiten, auch greben, und vorsteher,
nach dem zeugnisse ires wohlverhaltens, fragen,
und wenn sie deren keines aufweisen können, sie
alsdann arrctiren, und irer obrigkeit des ortes,
wo sie gedinet haben, davon nachricht geben.
§ 6 das lidlon, und der mietpfennig soll ein billi-
ges verhältniß mit der arbeit haben, oder sonst,
wie er an jedem orte üblich ist, bezalet werden,
und der dinstbot ein mehres nicht begeren. § 7
der dinst soll drei monate vor der endigung aufge-
kündiget werden. § 8 ein dinstbot darf von mehr
als einem herrn den mietpfennig, bei strafe des ge-
fänanisses mit wasser, und brod, nach befinden,
nicht annemen; wobei derjenige herr, welcher den
mietpfennig zuerst gegeben, den vorzug haben soll
(§ 4659 des 11ten th.); § 9 es könnte dann der
dinstbote krankheit halber, oder aus andern er-

heblichen

vom geſinde.
leute, und fremde ſollen nicht geduldet, und die
unnuͤze fremde nach irer heimat verwiſen, oder
zur arbeit, und zum vermiten angehalten wer-
den. § 3 dijenige, welche noch nicht gedinet ha-
ben; ſolches aber tun wollen, muͤſſen ſich durch
einen glaubhaften ſchein von der obrigkeit, und
auf den doͤrfern zum wenigſten von greben, und
vorſtehern, auch predigern, von irem weſen, und
wandel, der geburt ꝛc fuͤrzeigen; im falle ſie aber
ſchon gedinet haben, ſollen ſie von irem vorigen, und
lezten brodherrn, uͤber ſotanen ſchein, einen ſchrift-
lichen, und der warheit gemaͤſſen abſchid ires
wohlverhaltens, und guter auffuͤrung dem neuen
herrn einlifern; widrigenfalles ſie in dinſt, bei
ſtrafe, nicht genommen werden; § 4 wenn aber
des vorigen herrn erteilete abſchid unwar befunden
wird, ſoll derſelbe nicht allein nachdruͤcklich be-
ſtrafet; ſondern auch dem neuen brodherren fuͤr
den erlittenen ſchaden zu ſtehen angehalten wer-
den. § 5 bei vermerkten entlaufenen dinſtboten
ſollen die obrigkeiten, auch greben, und vorſteher,
nach dem zeugniſſe ires wohlverhaltens, fragen,
und wenn ſie deren keines aufweiſen koͤnnen, ſie
alsdann arrctiren, und irer obrigkeit des ortes,
wo ſie gedinet haben, davon nachricht geben.
§ 6 das lidlon, und der mietpfennig ſoll ein billi-
ges verhaͤltniß mit der arbeit haben, oder ſonſt,
wie er an jedem orte uͤblich iſt, bezalet werden,
und der dinſtbot ein mehres nicht begeren. § 7
der dinſt ſoll drei monate vor der endigung aufge-
kuͤndiget werden. § 8 ein dinſtbot darf von mehr
als einem herrn den mietpfennig, bei ſtrafe des ge-
faͤnaniſſes mit waſſer, und brod, nach befinden,
nicht annemen; wobei derjenige herr, welcher den
mietpfennig zuerſt gegeben, den vorzug haben ſoll
(§ 4659 des 11ten th.); § 9 es koͤnnte dann der
dinſtbote krankheit halber, oder aus andern er-

heblichen
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[399/0423] vom geſinde. leute, und fremde ſollen nicht geduldet, und die unnuͤze fremde nach irer heimat verwiſen, oder zur arbeit, und zum vermiten angehalten wer- den. § 3 dijenige, welche noch nicht gedinet ha- ben; ſolches aber tun wollen, muͤſſen ſich durch einen glaubhaften ſchein von der obrigkeit, und auf den doͤrfern zum wenigſten von greben, und vorſtehern, auch predigern, von irem weſen, und wandel, der geburt ꝛc fuͤrzeigen; im falle ſie aber ſchon gedinet haben, ſollen ſie von irem vorigen, und lezten brodherrn, uͤber ſotanen ſchein, einen ſchrift- lichen, und der warheit gemaͤſſen abſchid ires wohlverhaltens, und guter auffuͤrung dem neuen herrn einlifern; widrigenfalles ſie in dinſt, bei ſtrafe, nicht genommen werden; § 4 wenn aber des vorigen herrn erteilete abſchid unwar befunden wird, ſoll derſelbe nicht allein nachdruͤcklich be- ſtrafet; ſondern auch dem neuen brodherren fuͤr den erlittenen ſchaden zu ſtehen angehalten wer- den. § 5 bei vermerkten entlaufenen dinſtboten ſollen die obrigkeiten, auch greben, und vorſteher, nach dem zeugniſſe ires wohlverhaltens, fragen, und wenn ſie deren keines aufweiſen koͤnnen, ſie alsdann arrctiren, und irer obrigkeit des ortes, wo ſie gedinet haben, davon nachricht geben. § 6 das lidlon, und der mietpfennig ſoll ein billi- ges verhaͤltniß mit der arbeit haben, oder ſonſt, wie er an jedem orte uͤblich iſt, bezalet werden, und der dinſtbot ein mehres nicht begeren. § 7 der dinſt ſoll drei monate vor der endigung aufge- kuͤndiget werden. § 8 ein dinſtbot darf von mehr als einem herrn den mietpfennig, bei ſtrafe des ge- faͤnaniſſes mit waſſer, und brod, nach befinden, nicht annemen; wobei derjenige herr, welcher den mietpfennig zuerſt gegeben, den vorzug haben ſoll (§ 4659 des 11ten th.); § 9 es koͤnnte dann der dinſtbote krankheit halber, oder aus andern er- heblichen

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 399. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/423>, abgerufen am 25.11.2024.