früchte, und des zehentbaren stückes keinen schaden leiden, BoehmerT. III, P. I, cons. 61, n. 12, von Pufendorfobs. 201, § 4 § 5, s. 556, vol. III, MeviusP. IIII, dec. 68, Schoepffde decimis § 5 s. 8, s. 24 fg., § 13 fg. Tüb. 1755, 4t; dargegen hilft den zehentpflichtigen nichts: daß der zehentherr den zehenten zeither von dergleichen früchten nicht gefodert habe; in betracht er solches aus gütigkeit wohl unterlassen kan; gleichwohl erwächset hiraus keine erlöschende verjärung, so lange die zehent- pflichtige nicht dartun: daß die zehenten von inen gefodert worden seynd; sie aber denselben wider- sprochen haben, und der zehentherr die zur verjä- rung rechtsbewärte zeit hindurch ruhig, und stille gewesen sey, Freiherr von Cramer am a. o. th. XII s. 34 fg. § 9 fg., meine abh. de abusu rer. merae facult. cap. 1 § XI, XII, XVI, XVII, und XCIII fg., Christian Ferd. Harpprechtde iure de- cimatoris vniuers. s. 54 fgg., Schoepff § 21 fg. s. 41 fg. Die richtschnuren sind hirbei: teils die landgesäze, zehentordnungen, teils das herkommen, wornach sich die untertanen, auch forenses richten müssen; gestalt ein zehentherr bei seinem herge- brachten, und erweißlichen rechte gehandhabet wer- den muß, von Cramer am a. o. th. XIII s. 31 fg.; worauf auch die fürstl. hessen-casselische zehentord- nung vom jare 1737 s. 4, deutet; iedoch soll ni- manden bei seiner habenden, und rechtlich herge- brachten zehentfreiheit zu vil getan werden, § 31 s. 16 s. 17. Belobete fürstl. hessen-casselische ze- hentordnung vom jare 1737 ist in absicht auf den tresenei-zehenten, durch einige neuere fürstliche ver- ordnungen beschränket, und diser so benimte auf- tresenei-zehente bei privat-personen, wider aufgeho- ben worden; falls er nicht vorhin hergebracht wor- den sey, inhalts der verordnung vom 19ten sept.
1747,
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von den herren-zehenten.
fruͤchte, und des zehentbaren ſtuͤckes keinen ſchaden leiden, BoehmerT. III, P. I, conſ. 61, n. 12, von Pufendorfobſ. 201, § 4 § 5, ſ. 556, vol. III, MeviusP. IIII, dec. 68, Schoepffde decimis § 5 ſ. 8, ſ. 24 fg., § 13 fg. Tuͤb. 1755, 4t; dargegen hilft den zehentpflichtigen nichts: daß der zehentherr den zehenten zeither von dergleichen fruͤchten nicht gefodert habe; in betracht er ſolches aus guͤtigkeit wohl unterlaſſen kan; gleichwohl erwaͤchſet hiraus keine erloͤſchende verjaͤrung, ſo lange die zehent- pflichtige nicht dartun: daß die zehenten von inen gefodert worden ſeynd; ſie aber denſelben wider- ſprochen haben, und der zehentherr die zur verjaͤ- rung rechtsbewaͤrte zeit hindurch ruhig, und ſtille geweſen ſey, Freiherr von Cramer am a. o. th. XII ſ. 34 fg. § 9 fg., meine abh. de abuſu rer. merae facult. cap. 1 § XI, XII, XVI, XVII, und XCIII fg., Chriſtian Ferd. Harpprechtde iure de- cimatoris vniuerſ. ſ. 54 fgg., Schoepff § 21 fg. ſ. 41 fg. Die richtſchnuren ſind hirbei: teils die landgeſaͤze, zehentordnungen, teils das herkommen, wornach ſich die untertanen, auch forenſes richten muͤſſen; geſtalt ein zehentherr bei ſeinem herge- brachten, und erweißlichen rechte gehandhabet wer- den muß, von Cramer am a. o. th. XIII ſ. 31 fg.; worauf auch die fuͤrſtl. heſſen-caſſeliſche zehentord- nung vom jare 1737 ſ. 4, deutet; iedoch ſoll ni- manden bei ſeiner habenden, und rechtlich herge- brachten zehentfreiheit zu vil getan werden, § 31 ſ. 16 ſ. 17. Belobete fuͤrſtl. heſſen-caſſeliſche ze- hentordnung vom jare 1737 iſt in abſicht auf den treſenei-zehenten, durch einige neuere fuͤrſtliche ver- ordnungen beſchraͤnket, und diſer ſo benimte auf- treſenei-zehente bei privat-perſonen, wider aufgeho- ben worden; falls er nicht vorhin hergebracht wor- den ſey, inhalts der verordnung vom 19ten ſept.
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von den herren-zehenten.
fruͤchte, und des zehentbaren ſtuͤckes keinen ſchaden
leiden, Boehmer T. III, P. I, conſ. 61, n. 12,
von Pufendorf obſ. 201, § 4 § 5, ſ. 556, vol. III,
Mevius P. IIII, dec. 68, Schoepff de decimis § 5
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hilft den zehentpflichtigen nichts: daß der zehentherr
den zehenten zeither von dergleichen fruͤchten nicht
gefodert habe; in betracht er ſolches aus guͤtigkeit
wohl unterlaſſen kan; gleichwohl erwaͤchſet hiraus
keine erloͤſchende verjaͤrung, ſo lange die zehent-
pflichtige nicht dartun: daß die zehenten von inen
gefodert worden ſeynd; ſie aber denſelben wider-
ſprochen haben, und der zehentherr die zur verjaͤ-
rung rechtsbewaͤrte zeit hindurch ruhig, und ſtille
geweſen ſey, Freiherr von Cramer am a. o. th.
XII ſ. 34 fg. § 9 fg., meine abh. de abuſu rer.
merae facult. cap. 1 § XI, XII, XVI, XVII, und
XCIII fg., Chriſtian Ferd. Harpprecht de iure de-
cimatoris vniuerſ. ſ. 54 fgg., Schoepff § 21 fg.
ſ. 41 fg. Die richtſchnuren ſind hirbei: teils die
landgeſaͤze, zehentordnungen, teils das herkommen,
wornach ſich die untertanen, auch forenſes richten
muͤſſen; geſtalt ein zehentherr bei ſeinem herge-
brachten, und erweißlichen rechte gehandhabet wer-
den muß, von Cramer am a. o. th. XIII ſ. 31 fg.;
worauf auch die fuͤrſtl. heſſen-caſſeliſche zehentord-
nung vom jare 1737 ſ. 4, deutet; iedoch ſoll ni-
manden bei ſeiner habenden, und rechtlich herge-
brachten zehentfreiheit zu vil getan werden, § 31
ſ. 16 ſ. 17. Belobete fuͤrſtl. heſſen-caſſeliſche ze-
hentordnung vom jare 1737 iſt in abſicht auf den
treſenei-zehenten, durch einige neuere fuͤrſtliche ver-
ordnungen beſchraͤnket, und diſer ſo benimte auf-
treſenei-zehente bei privat-perſonen, wider aufgeho-
ben worden; falls er nicht vorhin hergebracht wor-
den ſey, inhalts der verordnung vom 19ten ſept.
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 389. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/413>, abgerufen am 22.11.2024.
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