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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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von den pächten und zinssen.
im 3ten th. der samml. s. 1404 fg. So haben
die schenken die rauchhüner zu Kirchhain. Es fin-
den sich huben-gohe-zinß- haubt-herbst-antritts-
abzugs-und andere hüner, Deinlin de praestat.
gallin.
Breuning am a. o. s. 7 fg. Jn der vog-
tei Grünberg hat die universitaet in Giessen ver-
schidene malter käse zu erheben. Das malter wird
zu einem Marburger gulden angeschlagen; an an-
dern orten mit 8 ggl. bezalet; man hat strafkäse,
Beier am a. o s. 32; auch gehören zum korbe,
oder trockenen weinkaufe, bei den erneuerungen
der leihen, und pachte die köppel-käse, welche
nebst dem kuchen in einem korbe von des bauers
eheweibe dem verpachter gebracht werden. Von
den schwaig-käsen sihe den Harpprecht im cons.
65, vol. VII, consil. Tub. s. 821 fg., n. 232 fg.
Die gänsse sind, wie die zinßhane, eine gänge
zinß-liferung. Es kommen ganze, und halbe ha-
ne hirbei für; zinß-hüner, oder hennen, sind mit
den zinß-hanen nicht einerlei. An manchen orten
sind auch lamms-bäuche zu leisten. Das harin-
gische anspänner-gut im Anhalt-Bernburgischen
muß järlich auf neu jar leisten, unter andern:
1) 8 ggl. malzeit-gelt, 1 brod, 1 wurst dem pfar-
rer, 2) 4 ggl. malzeit-gelt, 1 brod, 1 wurst dem
cantor u. d. gl. Jeweilen wird dem gutsherrn eine
geschlachtete zige an statt des zinsses gelifert, Halt-
aus
sp. 2156. Jargang beareifet die järlichen
gefälle auf einem gute Jargült ist eine art pacht,
welche der bauer dem herrn lifert. Die schenken
zu Schweinsberg bekommen gültwaizen, jargül-
ten von den gemeinsleuten zu Gottenau. Jar-
pflicht
bedeutet: pensionem annuam. Jarschoß
auch schot, ist die järliche abgabe, oder rente am
gelte.

§ 426

von den paͤchten und zinſſen.
im 3ten th. der ſamml. ſ. 1404 fg. So haben
die ſchenken die rauchhuͤner zu Kirchhain. Es fin-
den ſich huben-gohe-zinß- haubt-herbſt-antritts-
abzugs-und andere huͤner, Deinlin de praeſtat.
gallin.
Breuning am a. o. ſ. 7 fg. Jn der vog-
tei Gruͤnberg hat die univerſitaet in Gieſſen ver-
ſchidene malter kaͤſe zu erheben. Das malter wird
zu einem Marburger gulden angeſchlagen; an an-
dern orten mit 8 ggl. bezalet; man hat ſtrafkaͤſe,
Beier am a. o ſ. 32; auch gehoͤren zum korbe,
oder trockenen weinkaufe, bei den erneuerungen
der leihen, und pachte die koͤppel-kaͤſe, welche
nebſt dem kuchen in einem korbe von des bauers
eheweibe dem verpachter gebracht werden. Von
den ſchwaig-kaͤſen ſihe den Harpprecht im conſ.
65, vol. VII, conſil. Tub. ſ. 821 fg., n. 232 fg.
Die gaͤnſſe ſind, wie die zinßhane, eine gaͤnge
zinß-liferung. Es kommen ganze, und halbe ha-
ne hirbei fuͤr; zinß-huͤner, oder hennen, ſind mit
den zinß-hanen nicht einerlei. An manchen orten
ſind auch lamms-baͤuche zu leiſten. Das harin-
giſche anſpaͤnner-gut im Anhalt-Bernburgiſchen
muß jaͤrlich auf neu jar leiſten, unter andern:
1) 8 ggl. malzeit-gelt, 1 brod, 1 wurſt dem pfar-
rer, 2) 4 ggl. malzeit-gelt, 1 brod, 1 wurſt dem
cantor u. d. gl. Jeweilen wird dem gutsherrn eine
geſchlachtete zige an ſtatt des zinſſes gelifert, Halt-
aus
ſp. 2156. Jargang beareifet die jaͤrlichen
gefaͤlle auf einem gute Jarguͤlt iſt eine art pacht,
welche der bauer dem herrn lifert. Die ſchenken
zu Schweinsberg bekommen guͤltwaizen, jarguͤl-
ten von den gemeinsleuten zu Gottenau. Jar-
pflicht
bedeutet: penſionem annuam. Jarſchoß
auch ſchot, iſt die jaͤrliche abgabe, oder rente am
gelte.

§ 426
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[351/0375] von den paͤchten und zinſſen. im 3ten th. der ſamml. ſ. 1404 fg. So haben die ſchenken die rauchhuͤner zu Kirchhain. Es fin- den ſich huben-gohe-zinß- haubt-herbſt-antritts- abzugs-und andere huͤner, Deinlin de praeſtat. gallin. Breuning am a. o. ſ. 7 fg. Jn der vog- tei Gruͤnberg hat die univerſitaet in Gieſſen ver- ſchidene malter kaͤſe zu erheben. Das malter wird zu einem Marburger gulden angeſchlagen; an an- dern orten mit 8 ggl. bezalet; man hat ſtrafkaͤſe, Beier am a. o ſ. 32; auch gehoͤren zum korbe, oder trockenen weinkaufe, bei den erneuerungen der leihen, und pachte die koͤppel-kaͤſe, welche nebſt dem kuchen in einem korbe von des bauers eheweibe dem verpachter gebracht werden. Von den ſchwaig-kaͤſen ſihe den Harpprecht im conſ. 65, vol. VII, conſil. Tub. ſ. 821 fg., n. 232 fg. Die gaͤnſſe ſind, wie die zinßhane, eine gaͤnge zinß-liferung. Es kommen ganze, und halbe ha- ne hirbei fuͤr; zinß-huͤner, oder hennen, ſind mit den zinß-hanen nicht einerlei. An manchen orten ſind auch lamms-baͤuche zu leiſten. Das harin- giſche anſpaͤnner-gut im Anhalt-Bernburgiſchen muß jaͤrlich auf neu jar leiſten, unter andern: 1) 8 ggl. malzeit-gelt, 1 brod, 1 wurſt dem pfar- rer, 2) 4 ggl. malzeit-gelt, 1 brod, 1 wurſt dem cantor u. d. gl. Jeweilen wird dem gutsherrn eine geſchlachtete zige an ſtatt des zinſſes gelifert, Halt- aus ſp. 2156. Jargang beareifet die jaͤrlichen gefaͤlle auf einem gute Jarguͤlt iſt eine art pacht, welche der bauer dem herrn lifert. Die ſchenken zu Schweinsberg bekommen guͤltwaizen, jarguͤl- ten von den gemeinsleuten zu Gottenau. Jar- pflicht bedeutet: penſionem annuam. Jarſchoß auch ſchot, iſt die jaͤrliche abgabe, oder rente am gelte. § 426

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 351. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/375>, abgerufen am 23.11.2024.