Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

Bild:
<< vorherige Seite

von den leibeigenen bauern.
köter (§ 1061), Strodtmanns idiot. osnabrug.
s. 113. Die markköter erbmanne können die mark
mit heide, und weide frei öffentlich benuzen (§ 110).
Ausser dem aber gibet es groß- und kleine köter;
imgleichen köterhöfe, kothöfe, kotsassen-güter (§
1941, XXII des 1ten th.), welche bald erb- und
eigentümliche, bald leihen sind. Köter, und maier
werden, nach der regel, für pachtleute gehalten,
Struben de iure vill. s. 42 fg. s. 89 s. 296. Jn
Westphalen, in Pommern sind sie, nach der regel,
leibeigen. Jn der Maltheserordens-comdurei zu
Heimbach sind leibeigene, wozu Ober- und Nieder-
lußtstadt gehören, Ant. Frid. Büschings erdbe-
schreib. th. III, s. 907. Jn der grafschaft Rheda
finden sich leibeigene. Das hochadeliche gottes-
haus Herzebrock, imgleichen das gotteshaus Ma-
rienfeld; nicht minder das reformirte pastorat zu
Rheda haben eigenbehörige. Unter disen finden
sich auch leibzüchter. Bei der abtei Hornbach, im
sanct Pirmanns-bezirke, kommen die Pirmanns-
kinder für, welche, wenn sie sterben, das beste
haubt, oder wie man es nennet, den besten nam-
hardt,
ausser irem vihe, geben müssen, Freiherr
von Cramer T. II, P. II, obseru. 689 s. 288 fgg.
Daher sind die dotal- pfarr- widemuts etc bauern
bekannt, Heinecc in den vermischeten anmerkun-
gen etc, Berlin 1742, gr. 8v, s. 74 fgg., Gottl.
Sam. Treuers
untersuchung des ursprunges, und
der bedeutung des märtensmannes, Helmst. 1733.
Jm Osnabrückischen werden die eingesessene in
wehrfeste, leibzüchter, ganze erben, halbe erben,
erbköter, markköter etc eingeteilet. Jn der graf-
schaft Bentheim sind die wehrfeste, d. i. welche sich
im besize eines erbes befinden, ebenfalls bekannt,
wie aus folgenden gerichtlichen protocole des amb-
tes Nienhaus etc vom 20sten dec. 1725 erhellet;

da
U 5

von den leibeigenen bauern.
koͤter (§ 1061), Strodtmanns idiot. osnabrug.
ſ. 113. Die markkoͤter erbmanne koͤnnen die mark
mit heide, und weide frei oͤffentlich benuzen (§ 110).
Auſſer dem aber gibet es groß- und kleine koͤter;
imgleichen koͤterhoͤfe, kothoͤfe, kotſaſſen-guͤter (§
1941, XXII des 1ten th.), welche bald erb- und
eigentuͤmliche, bald leihen ſind. Koͤter, und maier
werden, nach der regel, fuͤr pachtleute gehalten,
Struben de iure vill. ſ. 42 fg. ſ. 89 ſ. 296. Jn
Weſtphalen, in Pommern ſind ſie, nach der regel,
leibeigen. Jn der Maltheſerordens-comdurei zu
Heimbach ſind leibeigene, wozu Ober- und Nieder-
lußtſtadt gehoͤren, Ant. Frid. Buͤſchings erdbe-
ſchreib. th. III, ſ. 907. Jn der grafſchaft Rheda
finden ſich leibeigene. Das hochadeliche gottes-
haus Herzebrock, imgleichen das gotteshaus Ma-
rienfeld; nicht minder das reformirte paſtorat zu
Rheda haben eigenbehoͤrige. Unter diſen finden
ſich auch leibzuͤchter. Bei der abtei Hornbach, im
ſanct Pirmanns-bezirke, kommen die Pirmanns-
kinder fuͤr, welche, wenn ſie ſterben, das beſte
haubt, oder wie man es nennet, den beſten nam-
hardt,
auſſer irem vihe, geben muͤſſen, Freiherr
von Cramer T. II, P. II, obſeru. 689 ſ. 288 fgg.
Daher ſind die dotal- pfarr- widemuts ꝛc bauern
bekannt, Heinecc in den vermiſcheten anmerkun-
gen ꝛc, Berlin 1742, gr. 8v, ſ. 74 fgg., Gottl.
Sam. Treuers
unterſuchung des urſprunges, und
der bedeutung des maͤrtensmannes, Helmſt. 1733.
Jm Osnabruͤckiſchen werden die eingeſeſſene in
wehrfeſte, leibzuͤchter, ganze erben, halbe erben,
erbkoͤter, markkoͤter ꝛc eingeteilet. Jn der graf-
ſchaft Bentheim ſind die wehrfeſte, d. i. welche ſich
im beſize eines erbes befinden, ebenfalls bekannt,
wie aus folgenden gerichtlichen protocole des amb-
tes Nienhaus ꝛc vom 20ſten dec. 1725 erhellet;

da
U 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0337" n="313"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von den leibeigenen bauern.</hi></fw><lb/>
ko&#x0364;ter (§ 1061), <hi rendition="#fr">Strodtmanns</hi> <hi rendition="#aq">idiot. osnabrug.</hi><lb/>
&#x017F;. 113. Die markko&#x0364;ter erbmanne ko&#x0364;nnen die mark<lb/>
mit heide, und weide frei o&#x0364;ffentlich benuzen (§ 110).<lb/>
Au&#x017F;&#x017F;er dem aber gibet es groß- und kleine ko&#x0364;ter;<lb/>
imgleichen ko&#x0364;terho&#x0364;fe, kotho&#x0364;fe, kot&#x017F;a&#x017F;&#x017F;en-gu&#x0364;ter (§<lb/>
1941, <hi rendition="#aq">XXII</hi> des 1ten th.), welche bald erb- und<lb/>
eigentu&#x0364;mliche, bald leihen &#x017F;ind. Ko&#x0364;ter, und maier<lb/>
werden, nach der regel, fu&#x0364;r pachtleute gehalten,<lb/><hi rendition="#fr">Struben</hi> <hi rendition="#aq">de iure vill.</hi> &#x017F;. 42 fg. &#x017F;. 89 &#x017F;. 296. Jn<lb/>
We&#x017F;tphalen, in Pommern &#x017F;ind &#x017F;ie, nach der regel,<lb/>
leibeigen. Jn der Malthe&#x017F;erordens-comdurei zu<lb/>
Heimbach &#x017F;ind leibeigene, wozu Ober- und Nieder-<lb/>
lußt&#x017F;tadt geho&#x0364;ren, <hi rendition="#fr">Ant. Frid. Bu&#x0364;&#x017F;chings</hi> erdbe-<lb/>
&#x017F;chreib. th. <hi rendition="#aq">III,</hi> &#x017F;. 907. Jn der graf&#x017F;chaft Rheda<lb/>
finden &#x017F;ich leibeigene. Das hochadeliche gottes-<lb/>
haus Herzebrock, imgleichen das gotteshaus Ma-<lb/>
rienfeld; nicht minder das reformirte pa&#x017F;torat zu<lb/>
Rheda haben eigenbeho&#x0364;rige. Unter di&#x017F;en finden<lb/>
&#x017F;ich auch leibzu&#x0364;chter. Bei der abtei Hornbach, im<lb/>
&#x017F;anct Pirmanns-bezirke, kommen die Pirmanns-<lb/>
kinder fu&#x0364;r, welche, wenn &#x017F;ie &#x017F;terben, das be&#x017F;te<lb/>
haubt, oder wie man es nennet, den be&#x017F;ten <hi rendition="#fr">nam-<lb/>
hardt,</hi> au&#x017F;&#x017F;er irem vihe, geben mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en, Freiherr<lb/><hi rendition="#fr">von Cramer</hi> <hi rendition="#aq">T. II, P. II, ob&#x017F;eru.</hi> 689 &#x017F;. 288 fgg.<lb/>
Daher &#x017F;ind die dotal- pfarr- widemuts &#xA75B;c bauern<lb/>
bekannt, <hi rendition="#fr">Heinecc</hi> in den vermi&#x017F;cheten anmerkun-<lb/>
gen &#xA75B;c, Berlin 1742, gr. 8v, &#x017F;. 74 fgg., <hi rendition="#fr">Gottl.<lb/>
Sam. Treuers</hi> unter&#x017F;uchung des ur&#x017F;prunges, und<lb/>
der bedeutung des ma&#x0364;rtensmannes, Helm&#x017F;t. 1733.<lb/>
Jm Osnabru&#x0364;cki&#x017F;chen werden die einge&#x017F;e&#x017F;&#x017F;ene in<lb/>
wehrfe&#x017F;te, leibzu&#x0364;chter, ganze erben, halbe erben,<lb/>
erbko&#x0364;ter, markko&#x0364;ter &#xA75B;c eingeteilet. Jn der graf-<lb/>
&#x017F;chaft Bentheim &#x017F;ind die wehrfe&#x017F;te, d. i. welche &#x017F;ich<lb/>
im be&#x017F;ize eines erbes befinden, ebenfalls bekannt,<lb/>
wie aus folgenden gerichtlichen protocole des amb-<lb/>
tes Nienhaus &#xA75B;c vom 20&#x017F;ten dec. 1725 erhellet;<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">U 5</fw><fw place="bottom" type="catch">da</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[313/0337] von den leibeigenen bauern. koͤter (§ 1061), Strodtmanns idiot. osnabrug. ſ. 113. Die markkoͤter erbmanne koͤnnen die mark mit heide, und weide frei oͤffentlich benuzen (§ 110). Auſſer dem aber gibet es groß- und kleine koͤter; imgleichen koͤterhoͤfe, kothoͤfe, kotſaſſen-guͤter (§ 1941, XXII des 1ten th.), welche bald erb- und eigentuͤmliche, bald leihen ſind. Koͤter, und maier werden, nach der regel, fuͤr pachtleute gehalten, Struben de iure vill. ſ. 42 fg. ſ. 89 ſ. 296. Jn Weſtphalen, in Pommern ſind ſie, nach der regel, leibeigen. Jn der Maltheſerordens-comdurei zu Heimbach ſind leibeigene, wozu Ober- und Nieder- lußtſtadt gehoͤren, Ant. Frid. Buͤſchings erdbe- ſchreib. th. III, ſ. 907. Jn der grafſchaft Rheda finden ſich leibeigene. Das hochadeliche gottes- haus Herzebrock, imgleichen das gotteshaus Ma- rienfeld; nicht minder das reformirte paſtorat zu Rheda haben eigenbehoͤrige. Unter diſen finden ſich auch leibzuͤchter. Bei der abtei Hornbach, im ſanct Pirmanns-bezirke, kommen die Pirmanns- kinder fuͤr, welche, wenn ſie ſterben, das beſte haubt, oder wie man es nennet, den beſten nam- hardt, auſſer irem vihe, geben muͤſſen, Freiherr von Cramer T. II, P. II, obſeru. 689 ſ. 288 fgg. Daher ſind die dotal- pfarr- widemuts ꝛc bauern bekannt, Heinecc in den vermiſcheten anmerkun- gen ꝛc, Berlin 1742, gr. 8v, ſ. 74 fgg., Gottl. Sam. Treuers unterſuchung des urſprunges, und der bedeutung des maͤrtensmannes, Helmſt. 1733. Jm Osnabruͤckiſchen werden die eingeſeſſene in wehrfeſte, leibzuͤchter, ganze erben, halbe erben, erbkoͤter, markkoͤter ꝛc eingeteilet. Jn der graf- ſchaft Bentheim ſind die wehrfeſte, d. i. welche ſich im beſize eines erbes befinden, ebenfalls bekannt, wie aus folgenden gerichtlichen protocole des amb- tes Nienhaus ꝛc vom 20ſten dec. 1725 erhellet; da U 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/337
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 313. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/337>, abgerufen am 03.12.2024.