(r), den von Pistoriusamoen. T. VII, s. 1913 sqq., den Riccius vom landsässigen adel s. 310 fg., s. 369 fg., den von Leipziger am a. o. Als die ritter vormals die kreuzzüge mit taten; gleich- wohl hirbei mancher zu grunde ging; so gebrauch- ten die Kaiser das mittel: um deren zal wider voll zu machen, ansenliche, und tapfere personen zu rittern zu erklären; nachher lissen sich auch une- dele zu adelichen erheben; wodurch dann der adel gar feil wurde, Cramer am a. o. s. 9 fg. (t), s. 296 fgg. Was heute zu tage das adeln koste, wird in meinen alten kleinen schriften, im Iten bande, 4ten stücke, 2te abh. 1743, 8v, s. 854 fg., § 14 fg., und in der erneuerten Kur-Mainzischen Reichshofkanzellei-taxordnung vom jare 1659, in der zugabe der neuesten sammlung der Reichsab- schide 1747 fol., s. 87 bemerket. Jmmittels wur- den ehedem die ritter bei den kreuzzügen etc nicht nur von den Kaisern, und Königen; sondern auch von geistlichen und weltlichen Fürsten gemachet, Menkenscript. R. G. T. II, s. 327; folglich wur- de hirzu eben keine majestätische gewalt, wie zum adeln, erfodert, Scheidt am a. o. in der vorre- de zur mantissa s. 14 (g), s. 22, s. 26 (w), und in der abh. s. 94 (d). Neuerer zeiten ist dise rit- terwürde sehr in abgang geraten. Die ursachen davon bemerket der Scheidt in der angezogenen vorrede s. 22, der Cramer s. 326 fg. Der brif- adel hat eine grosse menge edelleute verschaffet. Jmmittels bringet der adelstand, wie ein anderer stand, ein persönliches recht, und rechtsmittel her- vor, welche bald possessorische, bald petitorische sind; imgleichen kommen dabei teils actiones con- fessoriae, teils negatoriae, ex lege diffamari, das interdictum utile: uti possidetis, vor, Riccius am a. o. cap. XLII, s. 507 -- 509, von der adels-
klage.
IIITeil. N
XXXI haubtſt. vom brifadel.
(r), den von Piſtoriusamoen. T. VII, ſ. 1913 ſqq., den Riccius vom landſaͤſſigen adel ſ. 310 fg., ſ. 369 fg., den von Leipziger am a. o. Als die ritter vormals die kreuzzuͤge mit taten; gleich- wohl hirbei mancher zu grunde ging; ſo gebrauch- ten die Kaiſer das mittel: um deren zal wider voll zu machen, anſenliche, und tapfere perſonen zu rittern zu erklaͤren; nachher liſſen ſich auch une- dele zu adelichen erheben; wodurch dann der adel gar feil wurde, Cramer am a. o. ſ. 9 fg. (t), ſ. 296 fgg. Was heute zu tage das adeln koſte, wird in meinen alten kleinen ſchriften, im Iten bande, 4ten ſtuͤcke, 2te abh. 1743, 8v, ſ. 854 fg., § 14 fg., und in der erneuerten Kur-Mainziſchen Reichshofkanzellei-taxordnung vom jare 1659, in der zugabe der neueſten ſammlung der Reichsab- ſchide 1747 fol., ſ. 87 bemerket. Jmmittels wur- den ehedem die ritter bei den kreuzzuͤgen ꝛc nicht nur von den Kaiſern, und Koͤnigen; ſondern auch von geiſtlichen und weltlichen Fuͤrſten gemachet, Menkenſcript. R. G. T. II, ſ. 327; folglich wur- de hirzu eben keine majeſtaͤtiſche gewalt, wie zum adeln, erfodert, Scheidt am a. o. in der vorre- de zur mantiſſa ſ. 14 (g), ſ. 22, ſ. 26 (w), und in der abh. ſ. 94 (d). Neuerer zeiten iſt diſe rit- terwuͤrde ſehr in abgang geraten. Die urſachen davon bemerket der Scheidt in der angezogenen vorrede ſ. 22, der Cramer ſ. 326 fg. Der brif- adel hat eine groſſe menge edelleute verſchaffet. Jmmittels bringet der adelſtand, wie ein anderer ſtand, ein perſoͤnliches recht, und rechtsmittel her- vor, welche bald poſſeſſoriſche, bald petitoriſche ſind; imgleichen kommen dabei teils actiones con- feſſoriae, teils negatoriae, ex lege diffamari, das interdictum utile: uti poſſidetis, vor, Riccius am a. o. cap. XLII, ſ. 507 — 509, von der adels-
klage.
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XXXI haubtſt. vom brifadel.
(r), den von Piſtorius amoen. T. VII, ſ. 1913
ſqq., den Riccius vom landſaͤſſigen adel ſ. 310 fg.,
ſ. 369 fg., den von Leipziger am a. o. Als die
ritter vormals die kreuzzuͤge mit taten; gleich-
wohl hirbei mancher zu grunde ging; ſo gebrauch-
ten die Kaiſer das mittel: um deren zal wider voll
zu machen, anſenliche, und tapfere perſonen zu
rittern zu erklaͤren; nachher liſſen ſich auch une-
dele zu adelichen erheben; wodurch dann der adel
gar feil wurde, Cramer am a. o. ſ. 9 fg. (t),
ſ. 296 fgg. Was heute zu tage das adeln koſte,
wird in meinen alten kleinen ſchriften, im Iten
bande, 4ten ſtuͤcke, 2te abh. 1743, 8v, ſ. 854 fg.,
§ 14 fg., und in der erneuerten Kur-Mainziſchen
Reichshofkanzellei-taxordnung vom jare 1659, in
der zugabe der neueſten ſammlung der Reichsab-
ſchide 1747 fol., ſ. 87 bemerket. Jmmittels wur-
den ehedem die ritter bei den kreuzzuͤgen ꝛc nicht
nur von den Kaiſern, und Koͤnigen; ſondern auch
von geiſtlichen und weltlichen Fuͤrſten gemachet,
Menken ſcript. R. G. T. II, ſ. 327; folglich wur-
de hirzu eben keine majeſtaͤtiſche gewalt, wie zum
adeln, erfodert, Scheidt am a. o. in der vorre-
de zur mantiſſa ſ. 14 (g), ſ. 22, ſ. 26 (w), und
in der abh. ſ. 94 (d). Neuerer zeiten iſt diſe rit-
terwuͤrde ſehr in abgang geraten. Die urſachen
davon bemerket der Scheidt in der angezogenen
vorrede ſ. 22, der Cramer ſ. 326 fg. Der brif-
adel hat eine groſſe menge edelleute verſchaffet.
Jmmittels bringet der adelſtand, wie ein anderer
ſtand, ein perſoͤnliches recht, und rechtsmittel her-
vor, welche bald poſſeſſoriſche, bald petitoriſche
ſind; imgleichen kommen dabei teils actiones con-
feſſoriae, teils negatoriae, ex lege diffamari, das
interdictum utile: uti poſſidetis, vor, Riccius
am a. o. cap. XLII, ſ. 507 — 509, von der adels-
klage.
III Teil. N
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/217>, abgerufen am 21.11.2024.
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