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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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XXVIIII haubtst. vom adelstande,
pacif. relig. § wo aber etc Rost. 1755, 4t. Der
abzug ist allso in den willkürlichen, und freiwilli-
gen, und denjenigen, welcher wider willen gesche-
hen soll, einzuteilen.

Neun und zwanzigstes Haubtstück
vom adelstande, insbesondere dem
hohen adel.

§ 135

Die Teutsche teileten die menschen in adeliche,
und freie ein (§ 53). Das wort: adel,
adelich
etc ist von den besizungen ansenlicher güter,
ersprosset (§ 107, § 109), wovon dann auch in
den neueren zeiten das wort: von, auf etc entstan-
den ist. Die freigeborne wurden entweder mit
hohen, und ansenlichen erenstellen in dem teutschen
state, und landen begabet, und hatten bald die
kriges-heere anzufüren, und den anvertrauten lan-
den vorzustehen, oder die gerichtbarkeit daselbst
zu verwalten, Freiherr von Senkenberg in der
vorrede zum 4ten th. der sammlung ungedruckter,
und rarer schriften 1751, 8v, § 2; woraus die
Fürsten, Herzoge, Grafen, von mancherlei ar-
ten entstanden sind, deren kindern auch der väter
hoher stand beigeleget wurde, besage des Tacitus
de mor. Germ. cap. VII, XII, XIII, Kopp. am
a. o. sect. I, § 7, s. 88; oder die freigeborne be-
gleiteten dergleichen hohe würde nicht. Jene nen-
nete man edele (nobiles); dise aber ingenuos. Sie
besassen entweder unmittelbare Reichsgüter, oder
erhilten dergleichen von iren aeltern, auch anher-
ren, und hatten desfalls sitz, und stimme auf den
Reichstagen, oder es stand men dergleichen siz-
und stimmen-recht nicht zu. Die erste haben den

grund

XXVIIII haubtſt. vom adelſtande,
pacif. relig. § wo aber ꝛc Roſt. 1755, 4t. Der
abzug iſt allſo in den willkuͤrlichen, und freiwilli-
gen, und denjenigen, welcher wider willen geſche-
hen ſoll, einzuteilen.

Neun und zwanzigſtes Haubtſtuͤck
vom adelſtande, insbeſondere dem
hohen adel.

§ 135

Die Teutſche teileten die menſchen in adeliche,
und freie ein (§ 53). Das wort: adel,
adelich
ꝛc iſt von den beſizungen anſenlicher guͤter,
erſproſſet (§ 107, § 109), wovon dann auch in
den neueren zeiten das wort: von, auf ꝛc entſtan-
den iſt. Die freigeborne wurden entweder mit
hohen, und anſenlichen erenſtellen in dem teutſchen
ſtate, und landen begabet, und hatten bald die
kriges-heere anzufuͤren, und den anvertrauten lan-
den vorzuſtehen, oder die gerichtbarkeit daſelbſt
zu verwalten, Freiherr von Senkenberg in der
vorrede zum 4ten th. der ſammlung ungedruckter,
und rarer ſchriften 1751, 8v, § 2; woraus die
Fuͤrſten, Herzoge, Grafen, von mancherlei ar-
ten entſtanden ſind, deren kindern auch der vaͤter
hoher ſtand beigeleget wurde, beſage des Tacitus
de mor. Germ. cap. VII, XII, XIII, Kopp. am
a. o. ſect. I, § 7, ſ. 88; oder die freigeborne be-
gleiteten dergleichen hohe wuͤrde nicht. Jene nen-
nete man edele (nobiles); diſe aber ingenuos. Sie
beſaſſen entweder unmittelbare Reichsguͤter, oder
erhilten dergleichen von iren aeltern, auch anher-
ren, und hatten desfalls ſitz, und ſtimme auf den
Reichstagen, oder es ſtand men dergleichen ſiz-
und ſtimmen-recht nicht zu. Die erſte haben den

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[158/0182] XXVIIII haubtſt. vom adelſtande, pacif. relig. § wo aber ꝛc Roſt. 1755, 4t. Der abzug iſt allſo in den willkuͤrlichen, und freiwilli- gen, und denjenigen, welcher wider willen geſche- hen ſoll, einzuteilen. Neun und zwanzigſtes Haubtſtuͤck vom adelſtande, insbeſondere dem hohen adel. § 135 Die Teutſche teileten die menſchen in adeliche, und freie ein (§ 53). Das wort: adel, adelich ꝛc iſt von den beſizungen anſenlicher guͤter, erſproſſet (§ 107, § 109), wovon dann auch in den neueren zeiten das wort: von, auf ꝛc entſtan- den iſt. Die freigeborne wurden entweder mit hohen, und anſenlichen erenſtellen in dem teutſchen ſtate, und landen begabet, und hatten bald die kriges-heere anzufuͤren, und den anvertrauten lan- den vorzuſtehen, oder die gerichtbarkeit daſelbſt zu verwalten, Freiherr von Senkenberg in der vorrede zum 4ten th. der ſammlung ungedruckter, und rarer ſchriften 1751, 8v, § 2; woraus die Fuͤrſten, Herzoge, Grafen, von mancherlei ar- ten entſtanden ſind, deren kindern auch der vaͤter hoher ſtand beigeleget wurde, beſage des Tacitus de mor. Germ. cap. VII, XII, XIII, Kopp. am a. o. ſect. I, § 7, ſ. 88; oder die freigeborne be- gleiteten dergleichen hohe wuͤrde nicht. Jene nen- nete man edele (nobiles); diſe aber ingenuos. Sie beſaſſen entweder unmittelbare Reichsguͤter, oder erhilten dergleichen von iren aeltern, auch anher- ren, und hatten desfalls ſitz, und ſtimme auf den Reichstagen, oder es ſtand men dergleichen ſiz- und ſtimmen-recht nicht zu. Die erſte haben den grund

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 158. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/182>, abgerufen am 21.11.2024.