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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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von landsassen, auch untertanen.
ren sollen: einem gemeinen landgeschrei, und ei-
nem landvogte in kriges-nöten gehorsam zu seyn,
welches das mannschaftsrecht heisset, Moser im
statsrechte des sürstlichen hochstiftes Costanz rc
cap. VI, § 52, s. 104 fg.

§ 134

Das band zwischen den oberherren, landsas-vom freien ab-
und wegzuge
der unterta-
nen.

sen, auch untertanen, wird, nach der regel, für
unzertrennlich nicht geachtet. Denn es stehet, or-
dentlicher weisse, den regenten so wohl frei, sich
der regirung zu begeben, und abzudanken; als
auch die freiheit den freien landsassen, und unter-
tanen: die bürgerliche gesellschaft, und das land
zu verlassen, auch wegzuzihen zustehet, Hilde-
brand
de resignatione homagii et iurisdict. cap. I,
§ 1 -- 4; jedoch kan das wegzihen, wenn solches
one rechtmässige ursachen, und zum grossen nach-
teile des landes, auch wohl aus boßheit, und
verfürung haufenweise geschehen will, wohl be-
schränket, und verboten werden, Hildebrand am
a. o. cap. I, § 5, s. 11 fg., und de intempestiuo
ciuium discessu,
Hofmann von den polizei-anstal-
ten etc s. 17, n. 31, 32, und § 83, s. 144 fg. Die
Reichsstadt Nürnberg hat mit einem krämer, wel-
cher wegzihen wollte, grosse irrung gehabt. Als
der König Carl XIIte in Schweden, in Sachsen
drang, suchten die untertanen aus dem lande zu
zihen. Es kam aber ein verbot zum vorscheine.
Jn ansehung der religion muß der abzug, auch
den leibeigenen, verstattet werden, wie die Evan-
gelische wegen der Salzburger erhärtet haben, in-
halts des Osnabrückischen fridensschlusses, art. V,
Hildebrand de resignat. homag. cap. I, § 5, Her-
mann Becker
de imperante subditum relig. caus-
sa emigraturum transplantandi iure gaud. secund.

pacif.

von landſaſſen, auch untertanen.
ren ſollen: einem gemeinen landgeſchrei, und ei-
nem landvogte in kriges-noͤten gehorſam zu ſeyn,
welches das mannſchaftsrecht heiſſet, Moſer im
ſtatsrechte des ſuͤrſtlichen hochſtiftes Coſtanz ꝛc
cap. VI, § 52, ſ. 104 fg.

§ 134

Das band zwiſchen den oberherren, landſaſ-vom freien ab-
und wegzuge
der unterta-
nen.

ſen, auch untertanen, wird, nach der regel, fuͤr
unzertrennlich nicht geachtet. Denn es ſtehet, or-
dentlicher weiſſe, den regenten ſo wohl frei, ſich
der regirung zu begeben, und abzudanken; als
auch die freiheit den freien landſaſſen, und unter-
tanen: die buͤrgerliche geſellſchaft, und das land
zu verlaſſen, auch wegzuzihen zuſtehet, Hilde-
brand
de reſignatione homagii et iurisdict. cap. I,
§ 1 — 4; jedoch kan das wegzihen, wenn ſolches
one rechtmaͤſſige urſachen, und zum groſſen nach-
teile des landes, auch wohl aus boßheit, und
verfuͤrung haufenweiſe geſchehen will, wohl be-
ſchraͤnket, und verboten werden, Hildebrand am
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ciuium diſceſſu,
Hofmann von den polizei-anſtal-
ten ꝛc ſ. 17, n. 31, 32, und § 83, ſ. 144 fg. Die
Reichsſtadt Nuͤrnberg hat mit einem kraͤmer, wel-
cher wegzihen wollte, groſſe irrung gehabt. Als
der Koͤnig Carl XIIte in Schweden, in Sachſen
drang, ſuchten die untertanen aus dem lande zu
zihen. Es kam aber ein verbot zum vorſcheine.
Jn anſehung der religion muß der abzug, auch
den leibeigenen, verſtattet werden, wie die Evan-
geliſche wegen der Salzburger erhaͤrtet haben, in-
halts des Osnabruͤckiſchen fridensſchluſſes, art. V,
Hildebrand de reſignat. homag. cap. I, § 5, Her-
mann Becker
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ſa emigraturum transplantandi iure gaud. ſecund.

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[157/0181] von landſaſſen, auch untertanen. ren ſollen: einem gemeinen landgeſchrei, und ei- nem landvogte in kriges-noͤten gehorſam zu ſeyn, welches das mannſchaftsrecht heiſſet, Moſer im ſtatsrechte des ſuͤrſtlichen hochſtiftes Coſtanz ꝛc cap. VI, § 52, ſ. 104 fg. § 134 Das band zwiſchen den oberherren, landſaſ- ſen, auch untertanen, wird, nach der regel, fuͤr unzertrennlich nicht geachtet. Denn es ſtehet, or- dentlicher weiſſe, den regenten ſo wohl frei, ſich der regirung zu begeben, und abzudanken; als auch die freiheit den freien landſaſſen, und unter- tanen: die buͤrgerliche geſellſchaft, und das land zu verlaſſen, auch wegzuzihen zuſtehet, Hilde- brand de reſignatione homagii et iurisdict. cap. I, § 1 — 4; jedoch kan das wegzihen, wenn ſolches one rechtmaͤſſige urſachen, und zum groſſen nach- teile des landes, auch wohl aus boßheit, und verfuͤrung haufenweiſe geſchehen will, wohl be- ſchraͤnket, und verboten werden, Hildebrand am a. o. cap. I, § 5, ſ. 11 fg., und de intempeſtiuo ciuium diſceſſu, Hofmann von den polizei-anſtal- ten ꝛc ſ. 17, n. 31, 32, und § 83, ſ. 144 fg. Die Reichsſtadt Nuͤrnberg hat mit einem kraͤmer, wel- cher wegzihen wollte, groſſe irrung gehabt. Als der Koͤnig Carl XIIte in Schweden, in Sachſen drang, ſuchten die untertanen aus dem lande zu zihen. Es kam aber ein verbot zum vorſcheine. Jn anſehung der religion muß der abzug, auch den leibeigenen, verſtattet werden, wie die Evan- geliſche wegen der Salzburger erhaͤrtet haben, in- halts des Osnabruͤckiſchen fridensſchluſſes, art. V, Hildebrand de reſignat. homag. cap. I, § 5, Her- mann Becker de imperante ſubditum relig. cauſ- ſa emigraturum transplantandi iure gaud. ſecund. pacif. vom freien ab- und wegzuge der unterta- nen.

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/181>, abgerufen am 21.11.2024.