pactio vitalitii de usufructu pgermanica personali, d. i. auf lebenslang; 3) bedeutet leibgeding den censum annuum praestandum ex bonis; 4) den zinß, welcher einem auf lebenslang aus einem gute zu rei- chen ist. Man hat leibgedings-lehne, das ist: feudum vitalitii, viduae nobili pactum et constitu- tum. Dises heisset auch leibgut, vitalitium viduae in bonis constitutum et confirmatum,Haltaus sp. 1244. Nächst dem kömmt für die leibgedings- verzicht, das ist: renunciatio vitalitii muliebris, welche großer feierlichkeiten bedurfte, Haltaus sp. 1240.
Vom sidelhofe. § 4401
Der alte Teutsche sagete: sadel, sedel, wel- ches den siz bedeutet. Derowegen sedelhaft der- jenige ist, welcher angefessen ist mit einem hause. Hirher gehöret auch der sogenannte sadelhof. Ei- nige sprechen: sattelhof; welches aber unrecht ist: denn sadelhof ist der siz, und der hof erlauchter und adelicher personen. Graf Günther von Schwarzburg versahe seine gemalin mit einem tüch- tigen, und bequemen sadel etc. Der hisige Nürn- berger hof, auf dem auf dem kezerbache, ist ein solcher sadelhof. Ein solcher hof war frei von din- sten und steuern, Haltaus sp. 1579. Nachher nennete man sie sidelhöfe. Allso haben dergleichen die von Ziegler in Erfurt zum Rebenstock genannt. Man sezete auch sodilhof. Nachher kamen der- gleichen höfe an die, welche keine vasallen waren- Disen machte man die freiheit streitig. Jm Jü- lichischen sind sadelschaz-güter.
§ 4402
von pachten, verpachten ꝛc.
pactio vitalitii de uſufructu pgermanica perſonali, d. i. auf lebenslang; 3) bedeutet leibgeding den cenſum annuum praeſtandum ex bonis; 4) den zinß, welcher einem auf lebenslang aus einem gute zu rei- chen iſt. Man hat leibgedings-lehne, das iſt: feudum vitalitii, viduae nobili pactum et conſtitu- tum. Diſes heiſſet auch leibgut, vitalitium viduae in bonis conſtitutum et confirmatum,Haltaus ſp. 1244. Naͤchſt dem koͤmmt fuͤr die leibgedings- verzicht, das iſt: renunciatio vitalitii muliebris, welche großer feierlichkeiten bedurfte, Haltaus ſp. 1240.
Vom ſidelhofe. § 4401
Der alte Teutſche ſagete: ſadel, ſedel, wel- ches den ſiz bedeutet. Derowegen ſedelhaft der- jenige iſt, welcher angefeſſen iſt mit einem hauſe. Hirher gehoͤret auch der ſogenannte ſadelhof. Ei- nige ſprechen: ſattelhof; welches aber unrecht iſt: denn ſadelhof iſt der ſiz, und der hof erlauchter und adelicher perſonen. Graf Guͤnther von Schwarzburg verſahe ſeine gemalin mit einem tuͤch- tigen, und bequemen ſadel ꝛc. Der hiſige Nuͤrn- berger hof, auf dem auf dem kezerbache, iſt ein ſolcher ſadelhof. Ein ſolcher hof war frei von din- ſten und ſteuern, Haltaus ſp. 1579. Nachher nennete man ſie ſidelhoͤfe. Allſo haben dergleichen die von Ziegler in Erfurt zum Rebenſtock genannt. Man ſezete auch ſodilhof. Nachher kamen der- gleichen hoͤfe an die, welche keine vaſallen waren- Diſen machte man die freiheit ſtreitig. Jm Juͤ- lichiſchen ſind ſadelſchaz-guͤter.
§ 4402
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von pachten, verpachten ꝛc.
pactio vitalitii de uſufructu pgermanica perſonali,
d. i. auf lebenslang; 3) bedeutet leibgeding den
cenſum annuum praeſtandum ex bonis; 4) den zinß,
welcher einem auf lebenslang aus einem gute zu rei-
chen iſt. Man hat leibgedings-lehne, das iſt:
feudum vitalitii, viduae nobili pactum et conſtitu-
tum. Diſes heiſſet auch leibgut, vitalitium viduae
in bonis conſtitutum et confirmatum, Haltaus ſp.
1244. Naͤchſt dem koͤmmt fuͤr die leibgedings-
verzicht, das iſt: renunciatio vitalitii muliebris,
welche großer feierlichkeiten bedurfte, Haltaus
ſp. 1240.
Vom ſidelhofe.
§ 4401
Der alte Teutſche ſagete: ſadel, ſedel, wel-
ches den ſiz bedeutet. Derowegen ſedelhaft der-
jenige iſt, welcher angefeſſen iſt mit einem hauſe.
Hirher gehoͤret auch der ſogenannte ſadelhof. Ei-
nige ſprechen: ſattelhof; welches aber unrecht iſt:
denn ſadelhof iſt der ſiz, und der hof erlauchter
und adelicher perſonen. Graf Guͤnther von
Schwarzburg verſahe ſeine gemalin mit einem tuͤch-
tigen, und bequemen ſadel ꝛc. Der hiſige Nuͤrn-
berger hof, auf dem auf dem kezerbache, iſt ein
ſolcher ſadelhof. Ein ſolcher hof war frei von din-
ſten und ſteuern, Haltaus ſp. 1579. Nachher
nennete man ſie ſidelhoͤfe. Allſo haben dergleichen
die von Ziegler in Erfurt zum Rebenſtock genannt.
Man ſezete auch ſodilhof. Nachher kamen der-
gleichen hoͤfe an die, welche keine vaſallen waren-
Diſen machte man die freiheit ſtreitig. Jm Juͤ-
lichiſchen ſind ſadelſchaz-guͤter.
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1291. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1315>, abgerufen am 21.11.2024.
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