irer güter, und weltlichen gerechtsamen waren sie der weltlichen obrigkeit unterworffen, sihe der stadt Hildesheim ausfürung, unter der aufschrift: as- sertio libertatis etc. pro ciuitate Hildefiensi etc. Hil- desh. 1733 fol. s. 4 fg., den Struben von regi- rungs- und justiz-sachen, s. 16 fgg., und neben- stunden th. II, s. 344 fgg., von der praelaten landschaft in Pommern sihe den Schwarz in der pommerischen lehn-histori s. 808 fg. Solchem nach stunden sie bis auf die zeiten Kaiser Friderichs des IIten unter den weltlichen gerichten. Die land- sässige praelaten, als aebte, prioren, praeceptoren (welche vorsteher waren,) und die commenduren waren zwar ebenfalls steuerfrei; erlangeten auch dise befreiung nachher besonders, Hanselmann am a. o. im Iten th. s. 257, s. 425, s. 463 und 464, im jare 1369 erliß der Markgraf Diterich, zu Landsberg, dem stifte Naumburg alle bete, aus- weißlich der accesl. ad Sagittarii hist. episcop. Num- burg. s. 117, der Buderischen ausgabe; desglei- chen der Herzog Bogislaus IIII, dem kloster Us- dom, in Pommern, im jare 1307, nebst dem herren zehnten, und allen dinsten, Schwarz in der pommerischen lehn-histori s. 263 **. (Die gar- dianer hatten nichts); mithin zaleten sie nichts, als was auf den landtagen verwilliget worden war. Es fraget sich aber: ob die praelaten, und geistliche, heute zu tage, nach der regel, für steuer- frei zu halten sind? Ja! dann sie zalen nichts zu den auf den landtagen verwilligten landsteuern. Jn Hessen heissen die praelaten nun, ausser den universitäten, obervorsteher, welche von den ober- steuer-einnemern unterschiden sind. Die kauf- mannschaft ist den geistlichen zu treiben nicht ver- stattet, Ge. Frid. Kraußde clerico mercatore, Witt. 1763, 4t, Mich. Graßde negotiat. cle-
ricorum
G 3
und laien.
irer guͤter, und weltlichen gerechtſamen waren ſie der weltlichen obrigkeit unterworffen, ſihe der ſtadt Hildesheim ausfuͤrung, unter der aufſchrift: aſ- ſertio libertatis etc. pro ciuitate Hildefienſi etc. Hil- desh. 1733 fol. ſ. 4 fg., den Struben von regi- rungs- und juſtiz-ſachen, ſ. 16 fgg., und neben- ſtunden th. II, ſ. 344 fgg., von der praelaten landſchaft in Pommern ſihe den Schwarz in der pommeriſchen lehn-hiſtori ſ. 808 fg. Solchem nach ſtunden ſie bis auf die zeiten Kaiſer Friderichs des IIten unter den weltlichen gerichten. Die land- ſaͤſſige praelaten, als aebte, prioren, praeceptoren (welche vorſteher waren,) und die commenduren waren zwar ebenfalls ſteuerfrei; erlangeten auch diſe befreiung nachher beſonders, Hanſelmann am a. o. im Iten th. ſ. 257, ſ. 425, ſ. 463 und 464, im jare 1369 erliß der Markgraf Diterich, zu Landsberg, dem ſtifte Naumburg alle bete, aus- weißlich der acceſl. ad Sagittarii hiſt. epiſcop. Num- burg. ſ. 117, der Buderiſchen ausgabe; desglei- chen der Herzog Bogislaus IIII, dem kloſter Us- dom, in Pommern, im jare 1307, nebſt dem herren zehnten, und allen dinſten, Schwarz in der pommeriſchen lehn-hiſtori ſ. 263 **. (Die gar- dianer hatten nichts); mithin zaleten ſie nichts, als was auf den landtagen verwilliget worden war. Es fraget ſich aber: ob die praelaten, und geiſtliche, heute zu tage, nach der regel, fuͤr ſteuer- frei zu halten ſind? Ja! dann ſie zalen nichts zu den auf den landtagen verwilligten landſteuern. Jn Heſſen heiſſen die praelaten nun, auſſer den univerſitaͤten, obervorſteher, welche von den ober- ſteuer-einnemern unterſchiden ſind. Die kauf- mannſchaft iſt den geiſtlichen zu treiben nicht ver- ſtattet, Ge. Frid. Kraußde clerico mercatore, Witt. 1763, 4t, Mich. Graßde negotiat. cle-
ricorum
G 3
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0125"n="101"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">und laien.</hi></fw><lb/>
irer guͤter, und weltlichen gerechtſamen waren ſie<lb/>
der weltlichen obrigkeit unterworffen, ſihe der ſtadt<lb/>
Hildesheim ausfuͤrung, unter der aufſchrift: <hirendition="#aq">aſ-<lb/>ſertio libertatis etc. pro ciuitate Hildefienſi etc.</hi> Hil-<lb/>
desh. 1733 fol. ſ. 4 fg., den <hirendition="#fr">Struben</hi> von regi-<lb/>
rungs- und juſtiz-ſachen, ſ. 16 fgg., und neben-<lb/>ſtunden th. <hirendition="#aq">II,</hi>ſ. 344 fgg., von der praelaten<lb/>
landſchaft in Pommern ſihe den <hirendition="#fr">Schwarz</hi> in der<lb/>
pommeriſchen lehn-hiſtori ſ. 808 fg. Solchem<lb/>
nach ſtunden ſie bis auf die zeiten Kaiſer Friderichs<lb/>
des <hirendition="#aq">II</hi>ten unter den weltlichen gerichten. Die land-<lb/>ſaͤſſige praelaten, als aebte, prioren, praeceptoren<lb/>
(welche vorſteher waren,) und die commenduren<lb/>
waren zwar ebenfalls ſteuerfrei; erlangeten auch<lb/>
diſe befreiung nachher beſonders, <hirendition="#fr">Hanſelmann</hi> am<lb/>
a. o. im <hirendition="#aq">I</hi>ten th. ſ. 257, ſ. 425, ſ. 463 und 464,<lb/>
im jare 1369 erliß der Markgraf Diterich, zu<lb/>
Landsberg, dem ſtifte Naumburg alle bete, aus-<lb/>
weißlich der <hirendition="#aq">acceſl. ad Sagittarii hiſt. epiſcop. Num-<lb/>
burg.</hi>ſ. 117, der Buderiſchen ausgabe; desglei-<lb/>
chen der Herzog Bogislaus <hirendition="#aq">IIII,</hi> dem kloſter Us-<lb/>
dom, in Pommern, im jare 1307, nebſt dem<lb/>
herren zehnten, und allen dinſten, <hirendition="#fr">Schwarz</hi> in der<lb/>
pommeriſchen lehn-hiſtori ſ. 263 **. (Die gar-<lb/>
dianer hatten nichts); mithin zaleten ſie nichts,<lb/>
als was auf den landtagen verwilliget worden<lb/>
war. Es fraget ſich aber: ob die praelaten, und<lb/>
geiſtliche, heute zu tage, nach der regel, fuͤr ſteuer-<lb/>
frei zu halten ſind? Ja! dann ſie zalen nichts zu<lb/>
den auf den landtagen verwilligten landſteuern.<lb/>
Jn Heſſen heiſſen die praelaten nun, auſſer den<lb/>
univerſitaͤten, obervorſteher, welche von den ober-<lb/>ſteuer-einnemern unterſchiden ſind. Die kauf-<lb/>
mannſchaft iſt den geiſtlichen zu treiben nicht ver-<lb/>ſtattet, <hirendition="#fr">Ge. Frid. Krauß</hi><hirendition="#aq">de clerico mercatore,</hi><lb/>
Witt. 1763, 4t, <hirendition="#fr">Mich. Graß</hi><hirendition="#aq">de negotiat. cle-</hi><lb/><fwplace="bottom"type="sig">G 3</fw><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#aq">ricorum</hi></fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[101/0125]
und laien.
irer guͤter, und weltlichen gerechtſamen waren ſie
der weltlichen obrigkeit unterworffen, ſihe der ſtadt
Hildesheim ausfuͤrung, unter der aufſchrift: aſ-
ſertio libertatis etc. pro ciuitate Hildefienſi etc. Hil-
desh. 1733 fol. ſ. 4 fg., den Struben von regi-
rungs- und juſtiz-ſachen, ſ. 16 fgg., und neben-
ſtunden th. II, ſ. 344 fgg., von der praelaten
landſchaft in Pommern ſihe den Schwarz in der
pommeriſchen lehn-hiſtori ſ. 808 fg. Solchem
nach ſtunden ſie bis auf die zeiten Kaiſer Friderichs
des IIten unter den weltlichen gerichten. Die land-
ſaͤſſige praelaten, als aebte, prioren, praeceptoren
(welche vorſteher waren,) und die commenduren
waren zwar ebenfalls ſteuerfrei; erlangeten auch
diſe befreiung nachher beſonders, Hanſelmann am
a. o. im Iten th. ſ. 257, ſ. 425, ſ. 463 und 464,
im jare 1369 erliß der Markgraf Diterich, zu
Landsberg, dem ſtifte Naumburg alle bete, aus-
weißlich der acceſl. ad Sagittarii hiſt. epiſcop. Num-
burg. ſ. 117, der Buderiſchen ausgabe; desglei-
chen der Herzog Bogislaus IIII, dem kloſter Us-
dom, in Pommern, im jare 1307, nebſt dem
herren zehnten, und allen dinſten, Schwarz in der
pommeriſchen lehn-hiſtori ſ. 263 **. (Die gar-
dianer hatten nichts); mithin zaleten ſie nichts,
als was auf den landtagen verwilliget worden
war. Es fraget ſich aber: ob die praelaten, und
geiſtliche, heute zu tage, nach der regel, fuͤr ſteuer-
frei zu halten ſind? Ja! dann ſie zalen nichts zu
den auf den landtagen verwilligten landſteuern.
Jn Heſſen heiſſen die praelaten nun, auſſer den
univerſitaͤten, obervorſteher, welche von den ober-
ſteuer-einnemern unterſchiden ſind. Die kauf-
mannſchaft iſt den geiſtlichen zu treiben nicht ver-
ſtattet, Ge. Frid. Krauß de clerico mercatore,
Witt. 1763, 4t, Mich. Graß de negotiat. cle-
ricorum
G 3
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/125>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.