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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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von verstossung aus dem geschlechte.
sich darnebst ein königreich zu Poitou auf, wo er
in gar beklemmeten umständen das elend schmel-
zen mußte, Pufendorfs introductio in histor. Eu-
rop.
Utrecht 1702, 8v. s. 242. Man hat allso mit
dem von Neumann in der institut. iur. princip.
priu.
Dise Vorfälle als enterbungen nicht aus-
zugeben; da sie vilmehr verstossungen sind. Von
disen sind die freiwillige, und nohtwendige abdan-
kungen, auch absezungen zu unterscheiden; Schurz-
fleisch
de eo quod interest abdicationis principum
Wittenb. 1671, § 3 fgg., Schubart de Henr. IIII
perturbatae reipubl. exemplo
s. 75. Carmon am
a. o. s. 6 fg. § 1, die Struvische iurisprud. her.
th. VII cap. V § 28 § 29 s 504 fg. Der herzog
Moriz Wilhelm zu Sachsen-Zeiz, verlor sein Biß-
thum, oder gab dasselbe auf, da er die römisch-
catholische religion annam, Glafey im kerne der
geschichte des hohen Kur- und fürstlichen hauses
Sachsen, im 1ten b. 20ten cap. s. 382, 1737, 8v.
Vom herrn landgrafen Moriz, zu Hessen, weiß
man, nach der geschichte, daß derselbe im jare 1627
seinem Prinzen: Wilhelm V die regirung überge-
ben habe. Der herzog Barnim, der aeltere, in
Pommern, ward 1569 schlüßig: seine regirung,
land, und leute, an einen seiner herren vättern, zu
übergeben, welchem die zu vergleichende erbteilung
diselbe zuwenden würde, Schwarz in der pom-
merischen lehnhistori s. 810 fg. Herzog Bar-
nim, in Pommern, überliß seinem bruder Bogis-
laus XIII die regirung, und blib in seiner ruhe, eb.
s. 920. diser nam seinen prinzen Philipp II zum
Gehülffen darin an, s. 921.



Acht

von verſtoſſung aus dem geſchlechte.
ſich darnebſt ein koͤnigreich zu Poitou auf, wo er
in gar beklemmeten umſtaͤnden das elend ſchmel-
zen mußte, Pufendorfs introductio in hiſtor. Eu-
rop.
Utrecht 1702, 8v. ſ. 242. Man hat allſo mit
dem von Neumann in der inſtitut. iur. princip.
priu.
Diſe Vorfaͤlle als enterbungen nicht aus-
zugeben; da ſie vilmehr verſtoſſungen ſind. Von
diſen ſind die freiwillige, und nohtwendige abdan-
kungen, auch abſezungen zu unterſcheiden; Schurz-
fleiſch
de eo quod intereſt abdicationis principum
Wittenb. 1671, § 3 fgg., Schubart de Henr. IIII
perturbatae reipubl. exemplo
ſ. 75. Carmon am
a. o. ſ. 6 fg. § 1, die Struviſche iurisprud. her.
th. VII cap. V § 28 § 29 ſ 504 fg. Der herzog
Moriz Wilhelm zu Sachſen-Zeiz, verlor ſein Biß-
thum, oder gab daſſelbe auf, da er die roͤmiſch-
catholiſche religion annam, Glafey im kerne der
geſchichte des hohen Kur- und fuͤrſtlichen hauſes
Sachſen, im 1ten b. 20ten cap. ſ. 382, 1737, 8v.
Vom herrn landgrafen Moriz, zu Heſſen, weiß
man, nach der geſchichte, daß derſelbe im jare 1627
ſeinem Prinzen: Wilhelm V die regirung uͤberge-
ben habe. Der herzog Barnim, der aeltere, in
Pommern, ward 1569 ſchluͤßig: ſeine regirung,
land, und leute, an einen ſeiner herren vaͤttern, zu
uͤbergeben, welchem die zu vergleichende erbteilung
diſelbe zuwenden wuͤrde, Schwarz in der pom-
meriſchen lehnhiſtori ſ. 810 fg. Herzog Bar-
nim, in Pommern, uͤberliß ſeinem bruder Bogis-
laus XIII die regirung, und blib in ſeiner ruhe, eb.
ſ. 920. diſer nam ſeinen prinzen Philipp II zum
Gehuͤlffen darin an, ſ. 921.



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[1053/1077] von verſtoſſung aus dem geſchlechte. ſich darnebſt ein koͤnigreich zu Poitou auf, wo er in gar beklemmeten umſtaͤnden das elend ſchmel- zen mußte, Pufendorfs introductio in hiſtor. Eu- rop. Utrecht 1702, 8v. ſ. 242. Man hat allſo mit dem von Neumann in der inſtitut. iur. princip. priu. Diſe Vorfaͤlle als enterbungen nicht aus- zugeben; da ſie vilmehr verſtoſſungen ſind. Von diſen ſind die freiwillige, und nohtwendige abdan- kungen, auch abſezungen zu unterſcheiden; Schurz- fleiſch de eo quod intereſt abdicationis principum Wittenb. 1671, § 3 fgg., Schubart de Henr. IIII perturbatae reipubl. exemplo ſ. 75. Carmon am a. o. ſ. 6 fg. § 1, die Struviſche iurisprud. her. th. VII cap. V § 28 § 29 ſ 504 fg. Der herzog Moriz Wilhelm zu Sachſen-Zeiz, verlor ſein Biß- thum, oder gab daſſelbe auf, da er die roͤmiſch- catholiſche religion annam, Glafey im kerne der geſchichte des hohen Kur- und fuͤrſtlichen hauſes Sachſen, im 1ten b. 20ten cap. ſ. 382, 1737, 8v. Vom herrn landgrafen Moriz, zu Heſſen, weiß man, nach der geſchichte, daß derſelbe im jare 1627 ſeinem Prinzen: Wilhelm V die regirung uͤberge- ben habe. Der herzog Barnim, der aeltere, in Pommern, ward 1569 ſchluͤßig: ſeine regirung, land, und leute, an einen ſeiner herren vaͤttern, zu uͤbergeben, welchem die zu vergleichende erbteilung diſelbe zuwenden wuͤrde, Schwarz in der pom- meriſchen lehnhiſtori ſ. 810 fg. Herzog Bar- nim, in Pommern, uͤberliß ſeinem bruder Bogis- laus XIII die regirung, und blib in ſeiner ruhe, eb. ſ. 920. diſer nam ſeinen prinzen Philipp II zum Gehuͤlffen darin an, ſ. 921. Acht

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1053. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1077>, abgerufen am 21.11.2024.