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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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welche keine testam. mach. können etc.
corp. iur. feud. T. I p. 658; sondern dise grafschaft
auch in ein fürstentum erhoben, Srruve de allo-
diis imperii, cap. III
§ 32 s. 228 fgg. Ferner soll
die Matildis im jare 1115 ein testament errichtet,
und den papst zum erben dessen eingesezet haben,
was sie in Tuscien, und der Lombardei besessen.
Allein über die lehne konnte sie nicht testiren; wohl
aber über das erbe; dafern keine stammerben mehr
vorhanden waren, Joh. Dav. Koehler de dona-
tione Mathildina pontifici Rom. facta,
Jena 1742,
4t, s. 17 fgg. Die clausel des lehnbrifes: zu ge-
baren, wie es dem vasallen gefalle, bringet die macht
zu testiren schlechterdinges nicht mit sich. Ueber
patrimonial-staten kan wohl der freie besizer geba-
ren, Casp. Achat Beck de iure regni patrimonia-
lis,
Struve de allodiis imp. cap. I § XII s. 48 fg.,
und in iurisprud. her. T. VII cap. II fect. 4 § 59
-- 61 s. 114 fgg., von Neumann am a. o. § 470.
Ueberdiß hat die Maria Ernestina, fürstin von Eg-
genberg, geborne gräfin von Schwarzenberg, über
das herzogtum Crummau testiret. Und ob schon
die Eggenbergische prinzeßinnen sotanen lezten wil-
len angefochten haben; so bestätigte dennoch der kö-
nig in Boehmen, und Kaiser Ferdinand II das te-
stament, und sprach dafür, zur gunst des fürstens zu
Schwarzenberg, als eingefezeten erben, Struve de
allod. imp. cap. III
§ 51 s. 281 fg. Ein stamm-
anherr kan zum nachteile, oder zum behufe der
nachkommen nicht testiren, wie der pfalzgraf Wolf-
gang in seinem testamente getan hatte; allein der
K. und R. hofraht kerete sich 1731 nicht daran.
Birkenfeld sigete ob. Jmgleichen ist bekannt:
daß der fürst Ludewig Otto, zu Salm, die fürstl.
salmische lehn- und stammfolge auf seinen herrn
schwiger-son: Nicolaus Leopold, Rheingrafen zu
Salm, mit vorbeigehung, und ausschlüssung der

Rhein-
T t t 3

welche keine teſtam. mach. koͤnnen ꝛc.
corp. iur. feud. T. I p. 658; ſondern diſe grafſchaft
auch in ein fuͤrſtentum erhoben, Srruve de allo-
diis imperii, cap. III
§ 32 ſ. 228 fgg. Ferner ſoll
die Matildis im jare 1115 ein teſtament errichtet,
und den papſt zum erben deſſen eingeſezet haben,
was ſie in Tuſcien, und der Lombardei beſeſſen.
Allein uͤber die lehne konnte ſie nicht teſtiren; wohl
aber uͤber das erbe; dafern keine ſtammerben mehr
vorhanden waren, Joh. Dav. Koehler de dona-
tione Mathildina pontifici Rom. facta,
Jena 1742,
4t, ſ. 17 fgg. Die clauſel des lehnbrifes: zu ge-
baren, wie es dem vaſallen gefalle, bringet die macht
zu teſtiren ſchlechterdinges nicht mit ſich. Ueber
patrimonial-ſtaten kan wohl der freie beſizer geba-
ren, Caſp. Achat Beck de iure regni patrimonia-
lis,
Struve de allodiis imp. cap. I § XII ſ. 48 fg.,
und in iurisprud. her. T. VII cap. II fect. 4 § 59
— 61 ſ. 114 fgg., von Neumann am a. o. § 470.
Ueberdiß hat die Maria Erneſtina, fuͤrſtin von Eg-
genberg, geborne graͤfin von Schwarzenberg, uͤber
das herzogtum Crummau teſtiret. Und ob ſchon
die Eggenbergiſche prinzeßinnen ſotanen lezten wil-
len angefochten haben; ſo beſtaͤtigte dennoch der koͤ-
nig in Boehmen, und Kaiſer Ferdinand II das te-
ſtament, und ſprach dafuͤr, zur gunſt des fuͤrſtens zu
Schwarzenberg, als eingefezeten erben, Struve de
allod. imp. cap. III
§ 51 ſ. 281 fg. Ein ſtamm-
anherr kan zum nachteile, oder zum behufe der
nachkommen nicht teſtiren, wie der pfalzgraf Wolf-
gang in ſeinem teſtamente getan hatte; allein der
K. und R. hofraht kerete ſich 1731 nicht daran.
Birkenfeld ſigete ob. Jmgleichen iſt bekannt:
daß der fuͤrſt Ludewig Otto, zu Salm, die fuͤrſtl.
ſalmiſche lehn- und ſtammfolge auf ſeinen herrn
ſchwiger-ſon: Nicolaus Leopold, Rheingrafen zu
Salm, mit vorbeigehung, und ausſchluͤſſung der

Rhein-
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[1029/1053] welche keine teſtam. mach. koͤnnen ꝛc. corp. iur. feud. T. I p. 658; ſondern diſe grafſchaft auch in ein fuͤrſtentum erhoben, Srruve de allo- diis imperii, cap. III § 32 ſ. 228 fgg. Ferner ſoll die Matildis im jare 1115 ein teſtament errichtet, und den papſt zum erben deſſen eingeſezet haben, was ſie in Tuſcien, und der Lombardei beſeſſen. Allein uͤber die lehne konnte ſie nicht teſtiren; wohl aber uͤber das erbe; dafern keine ſtammerben mehr vorhanden waren, Joh. Dav. Koehler de dona- tione Mathildina pontifici Rom. facta, Jena 1742, 4t, ſ. 17 fgg. Die clauſel des lehnbrifes: zu ge- baren, wie es dem vaſallen gefalle, bringet die macht zu teſtiren ſchlechterdinges nicht mit ſich. Ueber patrimonial-ſtaten kan wohl der freie beſizer geba- ren, Caſp. Achat Beck de iure regni patrimonia- lis, Struve de allodiis imp. cap. I § XII ſ. 48 fg., und in iurisprud. her. T. VII cap. II fect. 4 § 59 — 61 ſ. 114 fgg., von Neumann am a. o. § 470. Ueberdiß hat die Maria Erneſtina, fuͤrſtin von Eg- genberg, geborne graͤfin von Schwarzenberg, uͤber das herzogtum Crummau teſtiret. Und ob ſchon die Eggenbergiſche prinzeßinnen ſotanen lezten wil- len angefochten haben; ſo beſtaͤtigte dennoch der koͤ- nig in Boehmen, und Kaiſer Ferdinand II das te- ſtament, und ſprach dafuͤr, zur gunſt des fuͤrſtens zu Schwarzenberg, als eingefezeten erben, Struve de allod. imp. cap. III § 51 ſ. 281 fg. Ein ſtamm- anherr kan zum nachteile, oder zum behufe der nachkommen nicht teſtiren, wie der pfalzgraf Wolf- gang in ſeinem teſtamente getan hatte; allein der K. und R. hofraht kerete ſich 1731 nicht daran. Birkenfeld ſigete ob. Jmgleichen iſt bekannt: daß der fuͤrſt Ludewig Otto, zu Salm, die fuͤrſtl. ſalmiſche lehn- und ſtammfolge auf ſeinen herrn ſchwiger-ſon: Nicolaus Leopold, Rheingrafen zu Salm, mit vorbeigehung, und ausſchluͤſſung der Rhein- T t t 3

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1029. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1053>, abgerufen am 23.11.2024.