Dahingegen schenketen die Römer nicht gern. Ein schrupper, und knauser war den Teutschen ein ver- hasseter, und verächtlicher mensch. Die geschenke machete man entweder dem oberen, auch dem lehn- leiherrn, oder seines gleichen, oder angehörigen, dinstboten (§ 4662 des 2ten th.), den armen, an almosen, den chor- und currentschülern, Christoph Gotth. Stemler von der currende, und den cur- rendanern, Leipz. 1765, 8v, Vogels Leipzigisches geschichtbuch s. 244 s. 965; die teutsche eheleute konnten gewisser massen einander schenken (§ 2892 des 2ten th.), Schoepff im cons. CX n. 31 s. 897 T. VIII; imgleichen die kinder iren aeltern, und die aeltern iren kindern (§ 2891 des 2ten th.), Andr. Florens Rivinusde figmento fictionis vnitatis per- sonae inter patrem et filium, Witt. 1760, 4t, § XX s. 33 fg., Gottlib Gerh. Titiusde contracti- bus patris et libera in potestate eius existent. Leipz. 1713, 4t, § 43 fg. s. 26 -- 46. Jn einigen teut- schen landesgesäzen ist dißfalls verordnet: daß der- gleichen schenkungen zwischen aeltern und kindern gerichtlich geschehen sollen, z. e. im Wirtenbergi- schen l. r. th. II tit. 28, Heinr. Hildebrandde obligat. inter patrem et filium, Altd. 1703, cap. 3 th. 5 s. 30 fg. und th. 8 s. 38 fg. Man hat don gratuit, praesentgelt, charitative (§ 458), discre- tions-gelter, auch bei krigeszeiten, Vogel am a. o. s. 482; sogar der ordensgeistliche, ungeachtet er das gelübde der armut geschworen hat, darf schen- ken. z. e. 100 ducaten wehrt. Die unmittelbare bedürfen keiner römischen insinuation Schoepff in consil. 101 n. 21 n. 75 vol. VIII; ein anders ist es aber bei mittelbaren, wenn das geschenk über 500 ducaten, oder goldgulden steiget, Schoepff am a. o. n. 20, Joh. Frid. Wahls anschlag de legitima donandi ratione, Goett. 1747, s. 10 fg.,
Abr.
II buch, LIX haubtſtuͤck,
Dahingegen ſchenketen die Roͤmer nicht gern. Ein ſchrupper, und knauſer war den Teutſchen ein ver- haſſeter, und veraͤchtlicher menſch. Die geſchenke machete man entweder dem oberen, auch dem lehn- leiherrn, oder ſeines gleichen, oder angehoͤrigen, dinſtboten (§ 4662 des 2ten th.), den armen, an almoſen, den chor- und currentſchuͤlern, Chriſtoph Gotth. Stemler von der currende, und den cur- rendanern, Leipz. 1765, 8v, Vogels Leipzigiſches geſchichtbuch ſ. 244 ſ. 965; die teutſche eheleute konnten gewiſſer maſſen einander ſchenken (§ 2892 des 2ten th.), Schoepff im conſ. CX n. 31 ſ. 897 T. VIII; imgleichen die kinder iren aeltern, und die aeltern iren kindern (§ 2891 des 2ten th.), Andr. Florens Rivinusde figmento fictionis vnitatis per- ſonae inter patrem et filium, Witt. 1760, 4t, § XX ſ. 33 fg., Gottlib Gerh. Titiusde contracti- bus patris et libera in poteſtate eius exiſtent. Leipz. 1713, 4t, § 43 fg. ſ. 26 — 46. Jn einigen teut- ſchen landesgeſaͤzen iſt dißfalls verordnet: daß der- gleichen ſchenkungen zwiſchen aeltern und kindern gerichtlich geſchehen ſollen, z. e. im Wirtenbergi- ſchen l. r. th. II tit. 28, Heinr. Hildebrandde obligat. inter patrem et filium, Altd. 1703, cap. 3 th. 5 ſ. 30 fg. und th. 8 ſ. 38 fg. Man hat don gratuit, praeſentgelt, charitative (§ 458), diſcre- tions-gelter, auch bei krigeszeiten, Vogel am a. o. ſ. 482; ſogar der ordensgeiſtliche, ungeachtet er das geluͤbde der armut geſchworen hat, darf ſchen- ken. z. e. 100 ducaten wehrt. Die unmittelbare beduͤrfen keiner roͤmiſchen inſinuation Schoepff in conſil. 101 n. 21 n. 75 vol. VIII; ein anders iſt es aber bei mittelbaren, wenn das geſchenk uͤber 500 ducaten, oder goldgulden ſteiget, Schoepff am a. o. n. 20, Joh. Frid. Wahls anſchlag de legitima donandi ratione, Goett. 1747, ſ. 10 fg.,
Abr.
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II buch, LIX haubtſtuͤck,
Dahingegen ſchenketen die Roͤmer nicht gern. Ein
ſchrupper, und knauſer war den Teutſchen ein ver-
haſſeter, und veraͤchtlicher menſch. Die geſchenke
machete man entweder dem oberen, auch dem lehn-
leiherrn, oder ſeines gleichen, oder angehoͤrigen,
dinſtboten (§ 4662 des 2ten th.), den armen, an
almoſen, den chor- und currentſchuͤlern, Chriſtoph
Gotth. Stemler von der currende, und den cur-
rendanern, Leipz. 1765, 8v, Vogels Leipzigiſches
geſchichtbuch ſ. 244 ſ. 965; die teutſche eheleute
konnten gewiſſer maſſen einander ſchenken (§ 2892
des 2ten th.), Schoepff im conſ. CX n. 31 ſ. 897
T. VIII; imgleichen die kinder iren aeltern, und die
aeltern iren kindern (§ 2891 des 2ten th.), Andr.
Florens Rivinus de figmento fictionis vnitatis per-
ſonae inter patrem et filium, Witt. 1760, 4t, §
XX ſ. 33 fg., Gottlib Gerh. Titius de contracti-
bus patris et libera in poteſtate eius exiſtent. Leipz.
1713, 4t, § 43 fg. ſ. 26 — 46. Jn einigen teut-
ſchen landesgeſaͤzen iſt dißfalls verordnet: daß der-
gleichen ſchenkungen zwiſchen aeltern und kindern
gerichtlich geſchehen ſollen, z. e. im Wirtenbergi-
ſchen l. r. th. II tit. 28, Heinr. Hildebrand de
obligat. inter patrem et filium, Altd. 1703, cap. 3
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gratuit, praeſentgelt, charitative (§ 458), diſcre-
tions-gelter, auch bei krigeszeiten, Vogel am a. o.
ſ. 482; ſogar der ordensgeiſtliche, ungeachtet er
das geluͤbde der armut geſchworen hat, darf ſchen-
ken. z. e. 100 ducaten wehrt. Die unmittelbare
beduͤrfen keiner roͤmiſchen inſinuation Schoepff
in conſil. 101 n. 21 n. 75 vol. VIII; ein anders iſt
es aber bei mittelbaren, wenn das geſchenk uͤber
500 ducaten, oder goldgulden ſteiget, Schoepff
am a. o. n. 20, Joh. Frid. Wahls anſchlag de
legitima donandi ratione, Goett. 1747, ſ. 10 fg.,
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 994. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1018>, abgerufen am 24.11.2024.
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