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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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III haubtstück von der
langten freiheiten zuwider, an die Reichs-gerichte
gezogen werden. Disem nach hat die begründung
der gerichtbarkeit des ober-richters aus dem zusam-
menhange der sachen nach den Teutschen rechten
nicht statt, Estor am a. o. im IIten teile § 10 s. 9 fg.

Drittes haubtstück
von der gemeinschaftlichen

gerichtbarkeit.
§ 4992
worin solche
bestehet?

Es gibet fälle, da zwo, oder merere gerichts-
herrschaften eine gerichtbarkeit dergestalt ge-
meinschaftlich haben, daß sie von keiner one die an-
dre ausgeübet werden kan, Joh. Christoph Do-
nauer
de iurisdictione communi cap. 5 s. 38 fg.,
es müste dann ein notfall, oder die wolfart eine ent-
schlüssung erfodern, in welchem falle der eine ge-
richts-herr wider des andern willen darzu schreiten
mag. Donauer am a. o. § 7 s. 43. Man sehe
auch Christoph Wilh. Teufels disp. de iurisd.
communitatis,
Altd. 1719, und den Heumann de
iudiciis communitatum.

§ 4993
ob der lehn-
herr mit dem
lehn-manne
zugleich die
verlihene ge-
richtbarkeit
mit ausüben
kan?

Ein stand des Reichs, welcher jemanden mit
den gerichten belehnet hat, kan dise nicht zugleich
mit ausüben, Lauterbach im colleg. theoret. pra-
ctico
p lib. II. tit. I § 45 s. 171. Es wären dann
gewisse fälle vorbehalten, worüber der obere die er-
käntnis hat, wie das Fürstliche haus Hessen-Cas-
sel in der so genanten Hessischen quart, Hessen-
Rotenberg die reservat-commissarien zu St. Goar,
Boventen, Eschwege, Rotenberg etc. bestellet. Si-
he den abdruck der verträge zwischen dem hoch-

fürst-

III haubtſtuͤck von der
langten freiheiten zuwider, an die Reichs-gerichte
gezogen werden. Diſem nach hat die begruͤndung
der gerichtbarkeit des ober-richters aus dem zuſam-
menhange der ſachen nach den Teutſchen rechten
nicht ſtatt, Eſtor am a. o. im IIten teile § 10 ſ. 9 fg.

Drittes haubtſtuͤck
von der gemeinſchaftlichen

gerichtbarkeit.
§ 4992
worin ſolche
beſtehet?

Es gibet faͤlle, da zwo, oder merere gerichts-
herrſchaften eine gerichtbarkeit dergeſtalt ge-
meinſchaftlich haben, daß ſie von keiner one die an-
dre ausgeuͤbet werden kan, Joh. Chriſtoph Do-
nauer
de iurisdictione communi cap. 5 ſ. 38 fg.,
es muͤſte dann ein notfall, oder die wolfart eine ent-
ſchluͤſſung erfodern, in welchem falle der eine ge-
richts-herr wider des andern willen darzu ſchreiten
mag. Donauer am a. o. § 7 ſ. 43. Man ſehe
auch Chriſtoph Wilh. Teufels diſp. de iurisd.
communitatis,
Altd. 1719, und den Heumann de
iudiciis communitatum.

§ 4993
ob der lehn-
herr mit dem
lehn-manne
zugleich die
verlihene ge-
richtbarkeit
mit ausuͤben
kan?

Ein ſtand des Reichs, welcher jemanden mit
den gerichten belehnet hat, kan diſe nicht zugleich
mit ausuͤben, Lauterbach im colleg. theoret. pra-
ctico
π lib. II. tit. I § 45 ſ. 171. Es waͤren dann
gewiſſe faͤlle vorbehalten, woruͤber der obere die er-
kaͤntnis hat, wie das Fuͤrſtliche haus Heſſen-Caſ-
ſel in der ſo genanten Heſſiſchen quart, Heſſen-
Rotenberg die reſervat-commiſſarien zu St. Goar,
Boventen, Eſchwege, Rotenberg ꝛc. beſtellet. Si-
he den abdruck der vertraͤge zwiſchen dem hoch-

fuͤrſt-
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[838/0886] III haubtſtuͤck von der langten freiheiten zuwider, an die Reichs-gerichte gezogen werden. Diſem nach hat die begruͤndung der gerichtbarkeit des ober-richters aus dem zuſam- menhange der ſachen nach den Teutſchen rechten nicht ſtatt, Eſtor am a. o. im IIten teile § 10 ſ. 9 fg. Drittes haubtſtuͤck von der gemeinſchaftlichen gerichtbarkeit. § 4992 Es gibet faͤlle, da zwo, oder merere gerichts- herrſchaften eine gerichtbarkeit dergeſtalt ge- meinſchaftlich haben, daß ſie von keiner one die an- dre ausgeuͤbet werden kan, Joh. Chriſtoph Do- nauer de iurisdictione communi cap. 5 ſ. 38 fg., es muͤſte dann ein notfall, oder die wolfart eine ent- ſchluͤſſung erfodern, in welchem falle der eine ge- richts-herr wider des andern willen darzu ſchreiten mag. Donauer am a. o. § 7 ſ. 43. Man ſehe auch Chriſtoph Wilh. Teufels diſp. de iurisd. communitatis, Altd. 1719, und den Heumann de iudiciis communitatum. § 4993 Ein ſtand des Reichs, welcher jemanden mit den gerichten belehnet hat, kan diſe nicht zugleich mit ausuͤben, Lauterbach im colleg. theoret. pra- ctico π lib. II. tit. I § 45 ſ. 171. Es waͤren dann gewiſſe faͤlle vorbehalten, woruͤber der obere die er- kaͤntnis hat, wie das Fuͤrſtliche haus Heſſen-Caſ- ſel in der ſo genanten Heſſiſchen quart, Heſſen- Rotenberg die reſervat-commiſſarien zu St. Goar, Boventen, Eſchwege, Rotenberg ꝛc. beſtellet. Si- he den abdruck der vertraͤge zwiſchen dem hoch- fuͤrſt-

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 838. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/886>, abgerufen am 22.11.2024.