gene ladung, welche der zuvorkommende richter eher, als der andre hat erkannt und rechtmäsig aus- gehen lassen; darnebst muß die sache eine bürgerli- che, oder mixti fori, so dann die ladung dem beklag- ten behändiget worden seyn, Reinhartde duarum vel plurium iurisdictionum in vna eademque caussa conflictu, § IIII s. 9 fg. § XVI fgg., Strimpers disp. de iurisd. eccles. et seculari in caussis mixti fo- ri concurrente, 1721 cap. IIII § 2. Was hinge- gen eigentlich für die geistliche gerichtbarkeit gehö- ret, darf für die weltlichen gerichte nicht gezogen werden, Reinhart am a. o. § XXI fg., Schröter de competentia fori communis et priuilegiati,Tho- masiusde foro clericorum protestantium consisto- rio, non prorogabili.
§ 4990
Hirvon ist der zusammenhang der sachen (con-was der zu- sammen- hang der sa- chen heisset? tinentia caussarum) unterschiden. Der zusammen- hang der sache bedeutet den zustand, vermöge des- sen merere rechts-händel wegen genauer verknü- pfung nicht wohl getrennet werden mögen, sondern der bequemlichkeit halber vor eben dem richter ent- schiden werden müssen. Die verwandtschaft me- rerer rechts-händel hat iren grund entweder in der person, oder in der sache. Sihe meine anfangs- gründe des gemeinen und Reichs-processes im Iten teile § 17 fg. s. 11. und IIten teile tit. I,Johann Ferd. Wilh. Brandtsdisquisitio de continentia caussae, Wezlar 1754, 4t.
§ 4991
Besage der kaiserl. Wahl-capitulation art. Iwas die kais. wahl-capi- tulation diß- falls verord- net? § 8, art. XVIII § 4, art. XXI § 1, sollen auch nicht einmal unter dem vorwandte des zusammenhanges der sachen der Reichs-stände untertanen, den er-
langten
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zuſammen laufenden gerichtbarkeit.
gene ladung, welche der zuvorkommende richter eher, als der andre hat erkannt und rechtmaͤſig aus- gehen laſſen; darnebſt muß die ſache eine buͤrgerli- che, oder mixti fori, ſo dann die ladung dem beklag- ten behaͤndiget worden ſeyn, Reinhartde duarum vel plurium iurisdictionum in vna eademque cauſſa conflictu, § IIII ſ. 9 fg. § XVI fgg., Strimpers diſp. de iurisd. eccleſ. et ſeculari in cauſſis mixti fo- ri concurrente, 1721 cap. IIII § 2. Was hinge- gen eigentlich fuͤr die geiſtliche gerichtbarkeit gehoͤ- ret, darf fuͤr die weltlichen gerichte nicht gezogen werden, Reinhart am a. o. § XXI fg., Schroͤter de competentia fori communis et priuilegiati,Tho- maſiusde foro clericorum proteſtantium conſiſto- rio, non prorogabili.
§ 4990
Hirvon iſt der zuſammenhang der ſachen (con-was der zu- ſammen- hang der ſa- chen heiſſet? tinentia cauſſarum) unterſchiden. Der zuſammen- hang der ſache bedeutet den zuſtand, vermoͤge deſ- ſen merere rechts-haͤndel wegen genauer verknuͤ- pfung nicht wohl getrennet werden moͤgen, ſondern der bequemlichkeit halber vor eben dem richter ent- ſchiden werden muͤſſen. Die verwandtſchaft me- rerer rechts-haͤndel hat iren grund entweder in der perſon, oder in der ſache. Sihe meine anfangs- gruͤnde des gemeinen und Reichs-proceſſes im Iten teile § 17 fg. ſ. 11. und IIten teile tit. I,Johann Ferd. Wilh. Brandtsdisquiſitio de continentia cauſſae, Wezlar 1754, 4t.
§ 4991
Beſage der kaiſerl. Wahl-capitulation art. Iwas die kaiſ. wahl-capi- tulation diß- falls verord- net? § 8, art. XVIII § 4, art. XXI § 1, ſollen auch nicht einmal unter dem vorwandte des zuſammenhanges der ſachen der Reichs-ſtaͤnde untertanen, den er-
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che, oder mixti fori, ſo dann die ladung dem beklag-
ten behaͤndiget worden ſeyn, Reinhart de duarum
vel plurium iurisdictionum in vna eademque cauſſa
conflictu, § IIII ſ. 9 fg. § XVI fgg., Strimpers
diſp. de iurisd. eccleſ. et ſeculari in cauſſis mixti fo-
ri concurrente, 1721 cap. IIII § 2. Was hinge-
gen eigentlich fuͤr die geiſtliche gerichtbarkeit gehoͤ-
ret, darf fuͤr die weltlichen gerichte nicht gezogen
werden, Reinhart am a. o. § XXI fg., Schroͤter
de competentia fori communis et priuilegiati, Tho-
maſius de foro clericorum proteſtantium conſiſto-
rio, non prorogabili.
§ 4990
Hirvon iſt der zuſammenhang der ſachen (con-
tinentia cauſſarum) unterſchiden. Der zuſammen-
hang der ſache bedeutet den zuſtand, vermoͤge deſ-
ſen merere rechts-haͤndel wegen genauer verknuͤ-
pfung nicht wohl getrennet werden moͤgen, ſondern
der bequemlichkeit halber vor eben dem richter ent-
ſchiden werden muͤſſen. Die verwandtſchaft me-
rerer rechts-haͤndel hat iren grund entweder in der
perſon, oder in der ſache. Sihe meine anfangs-
gruͤnde des gemeinen und Reichs-proceſſes im Iten
teile § 17 fg. ſ. 11. und IIten teile tit. I, Johann
Ferd. Wilh. Brandts disquiſitio de continentia
cauſſae, Wezlar 1754, 4t.
was der zu-
ſammen-
hang der ſa-
chen heiſſet?
§ 4991
Beſage der kaiſerl. Wahl-capitulation art. I
§ 8, art. XVIII § 4, art. XXI § 1, ſollen auch nicht
einmal unter dem vorwandte des zuſammenhanges
der ſachen der Reichs-ſtaͤnde untertanen, den er-
langten
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 837. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/885>, abgerufen am 22.11.2024.
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