Die bürgerliche gerichtbarkeit ist ebenfalls un-die bürgerli- che gericht- barkeit ist unterschid- lich, terschidlich, Hildebrand am a. o. cap. VII posit. II fg. s. 37 fg., gestalt selbige sowohl allgemein und unbeschränket über einen ganzen bezirk, zu dorf, feld, und auf der gemeinde, als auch besonders und be- schränket auf gewisse orte, güter und deren besizer, erteilet wird.
§ 4950
Unter der bürgerlichen gerichtbarkeit kömmtwas die erb- gerichtbar- keit veran- lasset hat? fürnämlich in betrachtung: die erb-gerichtbarkeit (patrimonialis) welche den adelichen über ire bau- ern zustehet, als die, ire ehemalige herrschaft über die leibeigenen veranlasset hat, auch von der ge- richts-herrschaft in vorfallenden rechts-händeln ausgeübet wird, Augustin von Baltasar in der historischen nachricht von den landes-gerichten und derselben ordnungen im herzogtume Pommern s. 30 fg., Greifswald 1733 fol., Heinecciusde origine atque indole iurisd. patrimonialis § X, § XVIII in sylloge varior. opusc. s. 239 fgg., von Ludewigde praediatoria iurisd. nobilium,Men- kende iurisd. in subditos in proprio iudicio; dise erb-gerichte hisen auch die unter-gerichte, nidere gerichte.
§ 4951
Alle bürgerliche sachen, als schulden, bewegli-was darzu gehöret? che und unbewegliche sachen, die güter, das vermö- gen, gehören dahin. Die erb-gerichte haben die execution, sie sezen ein in die güter, bevormunden, geben decrete über die veräusserungen der unmün- digen, befestigen und bestätigen die händel, gedin- ge, schenkungen, testamente, Hildebrand am a. o. cap. VII pos. 5 fgg. s. 38 fg., vom kirchweih-schuze sihe den Dedel, Joh. Jodoc. Beckde iurisd. voteiica s. 400 fgg.
§ 4952
F f f 5
und dem gerichts-zwange der T.
§ 4949
Die buͤrgerliche gerichtbarkeit iſt ebenfalls un-die buͤrgerli- che gericht- barkeit iſt unterſchid- lich, terſchidlich, Hildebrand am a. o. cap. VII poſit. II fg. ſ. 37 fg., geſtalt ſelbige ſowohl allgemein und unbeſchraͤnket uͤber einen ganzen bezirk, zu dorf, feld, und auf der gemeinde, als auch beſonders und be- ſchraͤnket auf gewiſſe orte, guͤter und deren beſizer, erteilet wird.
§ 4950
Unter der buͤrgerlichen gerichtbarkeit koͤmmtwas die erb- gerichtbar- keit veran- laſſet hat? fuͤrnaͤmlich in betrachtung: die erb-gerichtbarkeit (patrimonialis) welche den adelichen uͤber ire bau- ern zuſtehet, als die, ire ehemalige herrſchaft uͤber die leibeigenen veranlaſſet hat, auch von der ge- richts-herrſchaft in vorfallenden rechts-haͤndeln ausgeuͤbet wird, Auguſtin von Baltaſar in der hiſtoriſchen nachricht von den landes-gerichten und derſelben ordnungen im herzogtume Pommern ſ. 30 fg., Greifswald 1733 fol., Heinecciusde origine atque indole iurisd. patrimonialis § X, § XVIII in ſylloge varior. opuſc. ſ. 239 fgg., von Ludewigde praediatoria iurisd. nobilium,Men- kende iurisd. in ſubditos in proprio iudicio; diſe erb-gerichte hiſen auch die unter-gerichte, nidere gerichte.
§ 4951
Alle buͤrgerliche ſachen, als ſchulden, bewegli-was darzu gehoͤret? che und unbewegliche ſachen, die guͤter, das vermoͤ- gen, gehoͤren dahin. Die erb-gerichte haben die execution, ſie ſezen ein in die guͤter, bevormunden, geben decrete uͤber die veraͤuſſerungen der unmuͤn- digen, befeſtigen und beſtaͤtigen die haͤndel, gedin- ge, ſchenkungen, teſtamente, Hildebrand am a. o. cap. VII poſ. 5 fgg. ſ. 38 fg., vom kirchweih-ſchuze ſihe den Dedel, Joh. Jodoc. Beckde iurisd. voteiica ſ. 400 fgg.
§ 4952
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und dem gerichts-zwange der T.
§ 4949
Die buͤrgerliche gerichtbarkeit iſt ebenfalls un-
terſchidlich, Hildebrand am a. o. cap. VII poſit. II
fg. ſ. 37 fg., geſtalt ſelbige ſowohl allgemein und
unbeſchraͤnket uͤber einen ganzen bezirk, zu dorf, feld,
und auf der gemeinde, als auch beſonders und be-
ſchraͤnket auf gewiſſe orte, guͤter und deren beſizer,
erteilet wird.
die buͤrgerli-
che gericht-
barkeit iſt
unterſchid-
lich,
§ 4950
Unter der buͤrgerlichen gerichtbarkeit koͤmmt
fuͤrnaͤmlich in betrachtung: die erb-gerichtbarkeit
(patrimonialis) welche den adelichen uͤber ire bau-
ern zuſtehet, als die, ire ehemalige herrſchaft uͤber
die leibeigenen veranlaſſet hat, auch von der ge-
richts-herrſchaft in vorfallenden rechts-haͤndeln
ausgeuͤbet wird, Auguſtin von Baltaſar in der
hiſtoriſchen nachricht von den landes-gerichten und
derſelben ordnungen im herzogtume Pommern
ſ. 30 fg., Greifswald 1733 fol., Heineccius de
origine atque indole iurisd. patrimonialis § X,
§ XVIII in ſylloge varior. opuſc. ſ. 239 fgg., von
Ludewig de praediatoria iurisd. nobilium, Men-
ken de iurisd. in ſubditos in proprio iudicio; diſe
erb-gerichte hiſen auch die unter-gerichte, nidere
gerichte.
was die erb-
gerichtbar-
keit veran-
laſſet hat?
§ 4951
Alle buͤrgerliche ſachen, als ſchulden, bewegli-
che und unbewegliche ſachen, die guͤter, das vermoͤ-
gen, gehoͤren dahin. Die erb-gerichte haben die
execution, ſie ſezen ein in die guͤter, bevormunden,
geben decrete uͤber die veraͤuſſerungen der unmuͤn-
digen, befeſtigen und beſtaͤtigen die haͤndel, gedin-
ge, ſchenkungen, teſtamente, Hildebrand am a. o.
cap. VII poſ. 5 fgg. ſ. 38 fg., vom kirchweih-ſchuze
ſihe den Dedel, Joh. Jodoc. Beck de iurisd.
voteiica ſ. 400 fgg.
was darzu
gehoͤret?
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 825. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/873>, abgerufen am 22.11.2024.
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