Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

Bild:
<< vorherige Seite

LXIIII haubtstück vom pachten,
confiscation des trauer-zeuges untersaget: die bedin-
ten und domesticken schwarz zu kleiden, imgleichen
für die trauer etwas zu geben.

§ 4680
auch die arz-
nei nicht.

Unter die kost gehören die arzneien keines-
weges.

§ 4681
ob der vom
dinstboten er-
littene scha-
den des leibes
dem dinst-
herrn ange-
het?

Wenn der dinstbote, oder gedungene am leibe,
oder der gesundheit schaden leidet, gehet solches dem
mihter nichts an, Hamburgisches stadt-recht P. II
tit. VIII art. XI, Hadelisches land-recht P. II tit.
XXI, doch muß er ihm auch wohl das ganze lon
geben. Jst aber der schade durch des herrn schuld
beschehen, verhält es sich damit anders. Jm-
maßen dann auch, wenn dinstboten an iren sachen
währenden dinsten ungewönlichen schaden leiden,
wofern nicht bedungen worden ist, daß der dinstbo-
te mit seinen sachen und geräte dinen sollte, ist der
herr solchen zu ersezen pflichtig, gestalt nur die per-
son, nicht aber die sache dem herrn zu dinsten ste-
het, Sächsisches land-recht im IIIten buche art. VI,
Kur-Baierisches land-recht tit. XXXIII art. VII,
Stryk de iure domest. cap. IIII § 11, theatrum
seruitutum
tit. XXI § 9 s. 1053, repertorium iuris
priuati II
s. 1165 § 7.

§ 4682
wem die ent-
wendung der
einem dinst-
boten anver-
trauter sa-
chen schadet?

Wofern der dinstbote dasjenige gelt oder andre
sachen, welche ihm der herr einem andern zu über-
bringen anvertrauet hat, unterschläget und damit
durchgehet, trift sotaner schaden den herrn und
nicht den, welchen es hat überbracht werden sollen.

§ 4683

LXIIII haubtſtuͤck vom pachten,
confiſcation des trauer-zeuges unterſaget: die bedin-
ten und domeſticken ſchwarz zu kleiden, imgleichen
fuͤr die trauer etwas zu geben.

§ 4680
auch die arz-
nei nicht.

Unter die koſt gehoͤren die arzneien keines-
weges.

§ 4681
ob der vom
dinſtboten er-
littene ſcha-
den des leibes
dem dinſt-
herrn ange-
het?

Wenn der dinſtbote, oder gedungene am leibe,
oder der geſundheit ſchaden leidet, gehet ſolches dem
mihter nichts an, Hamburgiſches ſtadt-recht P. II
tit. VIII art. XI, Hadeliſches land-recht P. II tit.
XXI, doch muß er ihm auch wohl das ganze lon
geben. Jſt aber der ſchade durch des herrn ſchuld
beſchehen, verhaͤlt es ſich damit anders. Jm-
maßen dann auch, wenn dinſtboten an iren ſachen
waͤhrenden dinſten ungewoͤnlichen ſchaden leiden,
wofern nicht bedungen worden iſt, daß der dinſtbo-
te mit ſeinen ſachen und geraͤte dinen ſollte, iſt der
herr ſolchen zu erſezen pflichtig, geſtalt nur die per-
ſon, nicht aber die ſache dem herrn zu dinſten ſte-
het, Saͤchſiſches land-recht im IIIten buche art. VI,
Kur-Baieriſches land-recht tit. XXXIII art. VII,
Stryk de iure domeſt. cap. IIII § 11, theatrum
ſeruitutum
tit. XXI § 9 ſ. 1053, repertorium iuris
priuati II
ſ. 1165 § 7.

§ 4682
wem die ent-
wendung der
einem dinſt-
boten anver-
trauter ſa-
chen ſchadet?

Wofern der dinſtbote dasjenige gelt oder andre
ſachen, welche ihm der herr einem andern zu uͤber-
bringen anvertrauet hat, unterſchlaͤget und damit
durchgehet, trift ſotaner ſchaden den herrn und
nicht den, welchen es hat uͤberbracht werden ſollen.

§ 4683
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0778" n="730"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">LXIIII</hi> haubt&#x017F;tu&#x0364;ck vom pachten,</hi></fw><lb/>
confi&#x017F;cation des trauer-zeuges unter&#x017F;aget: die bedin-<lb/>
ten und dome&#x017F;ticken &#x017F;chwarz zu kleiden, imgleichen<lb/>
fu&#x0364;r die trauer etwas zu geben.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 4680</head><lb/>
            <note place="left">auch die arz-<lb/>
nei nicht.</note>
            <p>Unter die ko&#x017F;t geho&#x0364;ren die arzneien keines-<lb/>
weges.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 4681</head><lb/>
            <note place="left">ob der vom<lb/>
din&#x017F;tboten er-<lb/>
littene &#x017F;cha-<lb/>
den des leibes<lb/>
dem din&#x017F;t-<lb/>
herrn ange-<lb/>
het?</note>
            <p>Wenn der din&#x017F;tbote, oder gedungene am leibe,<lb/>
oder der ge&#x017F;undheit &#x017F;chaden leidet, gehet &#x017F;olches dem<lb/>
mihter nichts an, Hamburgi&#x017F;ches &#x017F;tadt-recht <hi rendition="#aq">P. II</hi><lb/>
tit. <hi rendition="#aq">VIII</hi> art. <hi rendition="#aq">XI,</hi> Hadeli&#x017F;ches land-recht <hi rendition="#aq">P. II</hi> tit.<lb/><hi rendition="#aq">XXI,</hi> doch muß er ihm auch wohl das ganze lon<lb/>
geben. J&#x017F;t aber der &#x017F;chade durch des herrn &#x017F;chuld<lb/>
be&#x017F;chehen, verha&#x0364;lt es &#x017F;ich damit anders. Jm-<lb/>
maßen dann auch, wenn din&#x017F;tboten an iren &#x017F;achen<lb/>
wa&#x0364;hrenden din&#x017F;ten ungewo&#x0364;nlichen &#x017F;chaden leiden,<lb/>
wofern nicht bedungen worden i&#x017F;t, daß der din&#x017F;tbo-<lb/>
te mit &#x017F;einen &#x017F;achen und gera&#x0364;te dinen &#x017F;ollte, i&#x017F;t der<lb/>
herr &#x017F;olchen zu er&#x017F;ezen pflichtig, ge&#x017F;talt nur die per-<lb/>
&#x017F;on, nicht aber die &#x017F;ache dem herrn zu din&#x017F;ten &#x017F;te-<lb/>
het, Sa&#x0364;ch&#x017F;i&#x017F;ches land-recht im <hi rendition="#aq">III</hi>ten buche art. <hi rendition="#aq">VI,</hi><lb/>
Kur-Baieri&#x017F;ches land-recht tit. <hi rendition="#aq">XXXIII</hi> art. <hi rendition="#aq">VII,</hi><lb/><hi rendition="#fr">Stryk</hi> <hi rendition="#aq">de iure dome&#x017F;t.</hi> cap. <hi rendition="#aq">IIII § 11, theatrum<lb/>
&#x017F;eruitutum</hi> tit. <hi rendition="#aq">XXI</hi> § 9 &#x017F;. 1053, <hi rendition="#aq">repertorium iuris<lb/>
priuati II</hi> &#x017F;. 1165 § 7.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 4682</head><lb/>
            <note place="left">wem die ent-<lb/>
wendung der<lb/>
einem din&#x017F;t-<lb/>
boten anver-<lb/>
trauter &#x017F;a-<lb/>
chen &#x017F;chadet?</note>
            <p>Wofern der din&#x017F;tbote dasjenige gelt oder andre<lb/>
&#x017F;achen, welche ihm der herr einem andern zu u&#x0364;ber-<lb/>
bringen anvertrauet hat, unter&#x017F;chla&#x0364;get und damit<lb/>
durchgehet, trift &#x017F;otaner &#x017F;chaden den herrn und<lb/>
nicht den, welchen es hat u&#x0364;berbracht werden &#x017F;ollen.</p>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">§ 4683</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[730/0778] LXIIII haubtſtuͤck vom pachten, confiſcation des trauer-zeuges unterſaget: die bedin- ten und domeſticken ſchwarz zu kleiden, imgleichen fuͤr die trauer etwas zu geben. § 4680 Unter die koſt gehoͤren die arzneien keines- weges. § 4681 Wenn der dinſtbote, oder gedungene am leibe, oder der geſundheit ſchaden leidet, gehet ſolches dem mihter nichts an, Hamburgiſches ſtadt-recht P. II tit. VIII art. XI, Hadeliſches land-recht P. II tit. XXI, doch muß er ihm auch wohl das ganze lon geben. Jſt aber der ſchade durch des herrn ſchuld beſchehen, verhaͤlt es ſich damit anders. Jm- maßen dann auch, wenn dinſtboten an iren ſachen waͤhrenden dinſten ungewoͤnlichen ſchaden leiden, wofern nicht bedungen worden iſt, daß der dinſtbo- te mit ſeinen ſachen und geraͤte dinen ſollte, iſt der herr ſolchen zu erſezen pflichtig, geſtalt nur die per- ſon, nicht aber die ſache dem herrn zu dinſten ſte- het, Saͤchſiſches land-recht im IIIten buche art. VI, Kur-Baieriſches land-recht tit. XXXIII art. VII, Stryk de iure domeſt. cap. IIII § 11, theatrum ſeruitutum tit. XXI § 9 ſ. 1053, repertorium iuris priuati II ſ. 1165 § 7. § 4682 Wofern der dinſtbote dasjenige gelt oder andre ſachen, welche ihm der herr einem andern zu uͤber- bringen anvertrauet hat, unterſchlaͤget und damit durchgehet, trift ſotaner ſchaden den herrn und nicht den, welchen es hat uͤberbracht werden ſollen. § 4683

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/778
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 730. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/778>, abgerufen am 16.07.2024.