confiscation des trauer-zeuges untersaget: die bedin- ten und domesticken schwarz zu kleiden, imgleichen für die trauer etwas zu geben.
§ 4680
auch die arz- nei nicht.
Unter die kost gehören die arzneien keines- weges.
§ 4681
ob der vom dinstboten er- littene scha- den des leibes dem dinst- herrn ange- het?
Wenn der dinstbote, oder gedungene am leibe, oder der gesundheit schaden leidet, gehet solches dem mihter nichts an, Hamburgisches stadt-recht P. II tit. VIII art. XI, Hadelisches land-recht P. II tit. XXI, doch muß er ihm auch wohl das ganze lon geben. Jst aber der schade durch des herrn schuld beschehen, verhält es sich damit anders. Jm- maßen dann auch, wenn dinstboten an iren sachen währenden dinsten ungewönlichen schaden leiden, wofern nicht bedungen worden ist, daß der dinstbo- te mit seinen sachen und geräte dinen sollte, ist der herr solchen zu ersezen pflichtig, gestalt nur die per- son, nicht aber die sache dem herrn zu dinsten ste- het, Sächsisches land-recht im IIIten buche art. VI, Kur-Baierisches land-recht tit. XXXIII art. VII, Strykde iure domest. cap. IIII § 11, theatrum seruitutum tit. XXI § 9 s. 1053, repertorium iuris priuati II s. 1165 § 7.
§ 4682
wem die ent- wendung der einem dinst- boten anver- trauter sa- chen schadet?
Wofern der dinstbote dasjenige gelt oder andre sachen, welche ihm der herr einem andern zu über- bringen anvertrauet hat, unterschläget und damit durchgehet, trift sotaner schaden den herrn und nicht den, welchen es hat überbracht werden sollen.
§ 4683
LXIIII haubtſtuͤck vom pachten,
confiſcation des trauer-zeuges unterſaget: die bedin- ten und domeſticken ſchwarz zu kleiden, imgleichen fuͤr die trauer etwas zu geben.
§ 4680
auch die arz- nei nicht.
Unter die koſt gehoͤren die arzneien keines- weges.
§ 4681
ob der vom dinſtboten er- littene ſcha- den des leibes dem dinſt- herrn ange- het?
Wenn der dinſtbote, oder gedungene am leibe, oder der geſundheit ſchaden leidet, gehet ſolches dem mihter nichts an, Hamburgiſches ſtadt-recht P. II tit. VIII art. XI, Hadeliſches land-recht P. II tit. XXI, doch muß er ihm auch wohl das ganze lon geben. Jſt aber der ſchade durch des herrn ſchuld beſchehen, verhaͤlt es ſich damit anders. Jm- maßen dann auch, wenn dinſtboten an iren ſachen waͤhrenden dinſten ungewoͤnlichen ſchaden leiden, wofern nicht bedungen worden iſt, daß der dinſtbo- te mit ſeinen ſachen und geraͤte dinen ſollte, iſt der herr ſolchen zu erſezen pflichtig, geſtalt nur die per- ſon, nicht aber die ſache dem herrn zu dinſten ſte- het, Saͤchſiſches land-recht im IIIten buche art. VI, Kur-Baieriſches land-recht tit. XXXIII art. VII, Strykde iure domeſt. cap. IIII § 11, theatrum ſeruitutum tit. XXI § 9 ſ. 1053, repertorium iuris priuati II ſ. 1165 § 7.
§ 4682
wem die ent- wendung der einem dinſt- boten anver- trauter ſa- chen ſchadet?
Wofern der dinſtbote dasjenige gelt oder andre ſachen, welche ihm der herr einem andern zu uͤber- bringen anvertrauet hat, unterſchlaͤget und damit durchgehet, trift ſotaner ſchaden den herrn und nicht den, welchen es hat uͤberbracht werden ſollen.
§ 4683
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LXIIII haubtſtuͤck vom pachten,
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fuͤr die trauer etwas zu geben.
§ 4680
Unter die koſt gehoͤren die arzneien keines-
weges.
§ 4681
Wenn der dinſtbote, oder gedungene am leibe,
oder der geſundheit ſchaden leidet, gehet ſolches dem
mihter nichts an, Hamburgiſches ſtadt-recht P. II
tit. VIII art. XI, Hadeliſches land-recht P. II tit.
XXI, doch muß er ihm auch wohl das ganze lon
geben. Jſt aber der ſchade durch des herrn ſchuld
beſchehen, verhaͤlt es ſich damit anders. Jm-
maßen dann auch, wenn dinſtboten an iren ſachen
waͤhrenden dinſten ungewoͤnlichen ſchaden leiden,
wofern nicht bedungen worden iſt, daß der dinſtbo-
te mit ſeinen ſachen und geraͤte dinen ſollte, iſt der
herr ſolchen zu erſezen pflichtig, geſtalt nur die per-
ſon, nicht aber die ſache dem herrn zu dinſten ſte-
het, Saͤchſiſches land-recht im IIIten buche art. VI,
Kur-Baieriſches land-recht tit. XXXIII art. VII,
Stryk de iure domeſt. cap. IIII § 11, theatrum
ſeruitutum tit. XXI § 9 ſ. 1053, repertorium iuris
priuati II ſ. 1165 § 7.
§ 4682
Wofern der dinſtbote dasjenige gelt oder andre
ſachen, welche ihm der herr einem andern zu uͤber-
bringen anvertrauet hat, unterſchlaͤget und damit
durchgehet, trift ſotaner ſchaden den herrn und
nicht den, welchen es hat uͤberbracht werden ſollen.
§ 4683
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 730. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/778>, abgerufen am 23.11.2024.
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