werden. Nächst dem, daß der zoll und licent etc. zu rechter zeit und von denen, welche solchen zu be- zalen haben, entrichtet werde. Es kan selbigen auch die mülen-besichtigung aufgetragen werden, wie z. e. in den F. H. Casselischen landen, laut der zollbereiter-instruction 1739, damit keine früch- te unveracciset, oder mit frei-zedeln versehen, ge- schrotet werden. Sie haben auf die zoll- und ac- cis-bedinten im lande selbst aufsicht zu nemen, daß sie ihr amt treulich verrichten, oder wo sie unrich- tigkeiten verspüren, solches der rent-kammer, oder den beamten anzuzeigen. Keine frevel, oder feler dürfen sie für sich abtun, oder strafen, noch sich mit den frevelern diserhalb vergleichen, noch sonst auf eine unerlaubte art etwas zum nachteile verschwei- gen. Von den geleits-bedinten sihe die S. Go- thaische landes-ordnung II cap. II tit. III s. 125-127, auch die fernern beisugen s. 585 fgg.
§ 4656
der privat- dinstboten unterschidene dinste.
Die privat-dinstboten stehen in der privat- personen, haus-hof-garten-feld- und andern din- sten, und können sowohl männlichen als weiblichen geschlechtes seyn (§ 491), Königlich-Preusische ge- sinde-ordnung für die königliche residenz-städte, Berlin vom 2ten jänner 1746, tit. I in des My- liuscorp. constitut. Marchic. cont. III von 1746 num. I s. 43 fg.
§ 4657
wie die ver- mihtung be- schihet?
Die vermihtung beschihet entweder auf bestän- dig, oder auf eine zeitlang. Jm zweifel, wenn nichts verabredet worden ist, wird der miht-han- del auf ein jar errichtet zu seyn vermutet.
§ 4658
woher das ge- sinde zu ne- men ist?
Zum gesinde hat man christliche und ehrliche leute zu nemen, auch liber aus den einheimischen
zu
LXIIII haubtſtuͤck vom pachten,
werden. Naͤchſt dem, daß der zoll und licent ꝛc. zu rechter zeit und von denen, welche ſolchen zu be- zalen haben, entrichtet werde. Es kan ſelbigen auch die muͤlen-beſichtigung aufgetragen werden, wie z. e. in den F. H. Caſſeliſchen landen, laut der zollbereiter-inſtruction 1739, damit keine fruͤch- te unveracciſet, oder mit frei-zedeln verſehen, ge- ſchrotet werden. Sie haben auf die zoll- und ac- cis-bedinten im lande ſelbſt aufſicht zu nemen, daß ſie ihr amt treulich verrichten, oder wo ſie unrich- tigkeiten verſpuͤren, ſolches der rent-kammer, oder den beamten anzuzeigen. Keine frevel, oder feler duͤrfen ſie fuͤr ſich abtun, oder ſtrafen, noch ſich mit den frevelern diſerhalb vergleichen, noch ſonſt auf eine unerlaubte art etwas zum nachteile verſchwei- gen. Von den geleits-bedinten ſihe die S. Go- thaiſche landes-ordnung II cap. II tit. III ſ. 125-127, auch die fernern beiſugen ſ. 585 fgg.
§ 4656
der privat- dinſtboten unterſchidene dinſte.
Die privat-dinſtboten ſtehen in der privat- perſonen, haus-hof-garten-feld- und andern din- ſten, und koͤnnen ſowohl maͤnnlichen als weiblichen geſchlechtes ſeyn (§ 491), Koͤniglich-Preuſiſche ge- ſinde-ordnung fuͤr die koͤnigliche reſidenz-ſtaͤdte, Berlin vom 2ten jaͤnner 1746, tit. I in des My- liuscorp. conſtitut. Marchic. cont. III von 1746 num. I ſ. 43 fg.
§ 4657
wie die ver- mihtung be- ſchihet?
Die vermihtung beſchihet entweder auf beſtaͤn- dig, oder auf eine zeitlang. Jm zweifel, wenn nichts verabredet worden iſt, wird der miht-han- del auf ein jar errichtet zu ſeyn vermutet.
§ 4658
woher das ge- ſinde zu ne- men iſt?
Zum geſinde hat man chriſtliche und ehrliche leute zu nemen, auch liber aus den einheimiſchen
zu
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0770"n="722"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">LXIIII</hi> haubtſtuͤck vom pachten,</hi></fw><lb/>
werden. Naͤchſt dem, daß der zoll und licent ꝛc.<lb/>
zu rechter zeit und von denen, welche ſolchen zu be-<lb/>
zalen haben, entrichtet werde. Es kan ſelbigen<lb/>
auch die muͤlen-beſichtigung aufgetragen werden,<lb/>
wie z. e. in den F. H. Caſſeliſchen landen, laut<lb/>
der zollbereiter-inſtruction 1739, damit keine fruͤch-<lb/>
te unveracciſet, oder mit frei-zedeln verſehen, ge-<lb/>ſchrotet werden. Sie haben auf die zoll- und ac-<lb/>
cis-bedinten im lande ſelbſt aufſicht zu nemen, daß<lb/>ſie ihr amt treulich verrichten, oder wo ſie unrich-<lb/>
tigkeiten verſpuͤren, ſolches der rent-kammer, oder<lb/>
den beamten anzuzeigen. Keine frevel, oder feler<lb/>
duͤrfen ſie fuͤr ſich abtun, oder ſtrafen, noch ſich mit<lb/>
den frevelern diſerhalb vergleichen, noch ſonſt auf<lb/>
eine unerlaubte art etwas zum nachteile verſchwei-<lb/>
gen. Von den geleits-bedinten ſihe die S. Go-<lb/>
thaiſche landes-ordnung <hirendition="#aq">II</hi> cap. <hirendition="#aq">II</hi> tit. <hirendition="#aq">III</hi>ſ. 125-127,<lb/>
auch die fernern beiſugen ſ. 585 fgg.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 4656</head><lb/><noteplace="left">der privat-<lb/>
dinſtboten<lb/>
unterſchidene<lb/>
dinſte.</note><p>Die privat-dinſtboten ſtehen in der privat-<lb/>
perſonen, haus-hof-garten-feld- und andern din-<lb/>ſten, und koͤnnen ſowohl maͤnnlichen als weiblichen<lb/>
geſchlechtes ſeyn (§ 491), Koͤniglich-Preuſiſche ge-<lb/>ſinde-ordnung fuͤr die koͤnigliche reſidenz-ſtaͤdte,<lb/>
Berlin vom 2ten jaͤnner 1746, tit. <hirendition="#aq">I</hi> in des <hirendition="#fr">My-<lb/>
lius</hi><hirendition="#aq">corp. conſtitut. Marchic. cont. III</hi> von 1746<lb/>
num. <hirendition="#aq">I</hi>ſ. 43 fg.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 4657</head><lb/><noteplace="left">wie die ver-<lb/>
mihtung be-<lb/>ſchihet?</note><p>Die vermihtung beſchihet entweder auf beſtaͤn-<lb/>
dig, oder auf eine zeitlang. Jm zweifel, wenn<lb/>
nichts verabredet worden iſt, wird der miht-han-<lb/>
del auf ein jar errichtet zu ſeyn vermutet.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 4658</head><lb/><noteplace="left">woher das ge-<lb/>ſinde zu ne-<lb/>
men iſt?</note><p>Zum geſinde hat man chriſtliche und ehrliche<lb/>
leute zu nemen, auch liber aus den einheimiſchen<lb/><fwplace="bottom"type="catch">zu</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[722/0770]
LXIIII haubtſtuͤck vom pachten,
werden. Naͤchſt dem, daß der zoll und licent ꝛc.
zu rechter zeit und von denen, welche ſolchen zu be-
zalen haben, entrichtet werde. Es kan ſelbigen
auch die muͤlen-beſichtigung aufgetragen werden,
wie z. e. in den F. H. Caſſeliſchen landen, laut
der zollbereiter-inſtruction 1739, damit keine fruͤch-
te unveracciſet, oder mit frei-zedeln verſehen, ge-
ſchrotet werden. Sie haben auf die zoll- und ac-
cis-bedinten im lande ſelbſt aufſicht zu nemen, daß
ſie ihr amt treulich verrichten, oder wo ſie unrich-
tigkeiten verſpuͤren, ſolches der rent-kammer, oder
den beamten anzuzeigen. Keine frevel, oder feler
duͤrfen ſie fuͤr ſich abtun, oder ſtrafen, noch ſich mit
den frevelern diſerhalb vergleichen, noch ſonſt auf
eine unerlaubte art etwas zum nachteile verſchwei-
gen. Von den geleits-bedinten ſihe die S. Go-
thaiſche landes-ordnung II cap. II tit. III ſ. 125-127,
auch die fernern beiſugen ſ. 585 fgg.
§ 4656
Die privat-dinſtboten ſtehen in der privat-
perſonen, haus-hof-garten-feld- und andern din-
ſten, und koͤnnen ſowohl maͤnnlichen als weiblichen
geſchlechtes ſeyn (§ 491), Koͤniglich-Preuſiſche ge-
ſinde-ordnung fuͤr die koͤnigliche reſidenz-ſtaͤdte,
Berlin vom 2ten jaͤnner 1746, tit. I in des My-
lius corp. conſtitut. Marchic. cont. III von 1746
num. I ſ. 43 fg.
§ 4657
Die vermihtung beſchihet entweder auf beſtaͤn-
dig, oder auf eine zeitlang. Jm zweifel, wenn
nichts verabredet worden iſt, wird der miht-han-
del auf ein jar errichtet zu ſeyn vermutet.
§ 4658
Zum geſinde hat man chriſtliche und ehrliche
leute zu nemen, auch liber aus den einheimiſchen
zu
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 722. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/770>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.