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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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LXIIII haubtstück vom pachten,
egget werden. 3) Ein säe-mann kan des tages
6 aeker säen. 4) Bei einem ieden pflug, wenn der
mist lang ist, soll ein einleger gegeben werden.
Bei einem dünge-wagen von 4 pferden kommen
2 personen, wobei 1 auflader, um den fuhrleuten la-
den zu helfen, bestellet wird. 5) Zur erndte-zeit
sollen 4 personen wenigstens einen acker in einem
tage schneiden. 6) Zum binden der früchte sollen
auf 3 äcker 1 binder und 2 anleger bestellet wer-
den. Die erndte-wagen müssen selbige einfaren
und die bänzer zu dinst in den scheunen aufbanzen.
7) Die wisen sollen zu rechter zeit gereiniget, gleich
und die graben aufgemacht, auch wo es tunlich,
gewässert werden. 8) Zur erndte- und grummet-
erndte-zeit müssen auf 3/4 acker 1 meher und auf
10 meher 1 streuer bestellet werden, welche an keine
gewisse stunden sich binden dürfen. 9) Auf ieden
meher soll 1 person zum trocknen täglich bestellet
werden. 10) Bei dem aufladen und einfaren
müssen die hand-fröner nachrächen und banzen.
Wenn bei sotaner erndte regen-wetter einfället, soll
nach begeren des verwalters, oder pachters die gan-
ze dinstschuldige gemeine, mann für mann zum
schneiden und mehen, imgleichen zum binden, trok-
ken zu machen und einfaren erscheinen. 11) Die
anspann- und hand-dinste, welche auf tagwerke
beschehen müssen, sollen wie oben § 410 bemeldet
worden ist, verrichtet werden. 12) Wenn spann-
oder gehende dinste vom vorwerk über feld besche-
hen müssen, wird auf 3 bis 4 stunden weit ein tage-
werk gerechnet. 13) Bei verfarung der früchte
vom vorwerk muß laden, ein dinst-wagen mit
4 pferden: 6 virtel korn, 5 virtel weizen, 6 virtel
gersten, 10 virtel hafer, 5 virtel rauhe frucht, alles
Casselischen mases. 14) Drei dinstpflichtige müs-
sen 1 klafter scheide, oder 1 schock büsche zum tage-

werke

LXIIII haubtſtuͤck vom pachten,
egget werden. 3) Ein ſaͤe-mann kan des tages
6 aeker ſaͤen. 4) Bei einem ieden pflug, wenn der
miſt lang iſt, ſoll ein einleger gegeben werden.
Bei einem duͤnge-wagen von 4 pferden kommen
2 perſonen, wobei 1 auflader, um den fuhrleuten la-
den zu helfen, beſtellet wird. 5) Zur erndte-zeit
ſollen 4 perſonen wenigſtens einen acker in einem
tage ſchneiden. 6) Zum binden der fruͤchte ſollen
auf 3 aͤcker 1 binder und 2 anleger beſtellet wer-
den. Die erndte-wagen muͤſſen ſelbige einfaren
und die baͤnzer zu dinſt in den ſcheunen aufbanzen.
7) Die wiſen ſollen zu rechter zeit gereiniget, gleich
und die graben aufgemacht, auch wo es tunlich,
gewaͤſſert werden. 8) Zur erndte- und grummet-
erndte-zeit muͤſſen auf ¾ acker 1 meher und auf
10 meher 1 ſtreuer beſtellet werden, welche an keine
gewiſſe ſtunden ſich binden duͤrfen. 9) Auf ieden
meher ſoll 1 perſon zum trocknen taͤglich beſtellet
werden. 10) Bei dem aufladen und einfaren
muͤſſen die hand-froͤner nachraͤchen und banzen.
Wenn bei ſotaner erndte regen-wetter einfaͤllet, ſoll
nach begeren des verwalters, oder pachters die gan-
ze dinſtſchuldige gemeine, mann fuͤr mann zum
ſchneiden und mehen, imgleichen zum binden, trok-
ken zu machen und einfaren erſcheinen. 11) Die
anſpann- und hand-dinſte, welche auf tagwerke
beſchehen muͤſſen, ſollen wie oben § 410 bemeldet
worden iſt, verrichtet werden. 12) Wenn ſpann-
oder gehende dinſte vom vorwerk uͤber feld beſche-
hen muͤſſen, wird auf 3 bis 4 ſtunden weit ein tage-
werk gerechnet. 13) Bei verfarung der fruͤchte
vom vorwerk muß laden, ein dinſt-wagen mit
4 pferden: 6 virtel korn, 5 virtel weizen, 6 virtel
gerſten, 10 virtel hafer, 5 virtel rauhe frucht, alles
Caſſeliſchen maſes. 14) Drei dinſtpflichtige muͤſ-
ſen 1 klafter ſcheide, oder 1 ſchock buͤſche zum tage-

werke
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[692/0740] LXIIII haubtſtuͤck vom pachten, egget werden. 3) Ein ſaͤe-mann kan des tages 6 aeker ſaͤen. 4) Bei einem ieden pflug, wenn der miſt lang iſt, ſoll ein einleger gegeben werden. Bei einem duͤnge-wagen von 4 pferden kommen 2 perſonen, wobei 1 auflader, um den fuhrleuten la- den zu helfen, beſtellet wird. 5) Zur erndte-zeit ſollen 4 perſonen wenigſtens einen acker in einem tage ſchneiden. 6) Zum binden der fruͤchte ſollen auf 3 aͤcker 1 binder und 2 anleger beſtellet wer- den. Die erndte-wagen muͤſſen ſelbige einfaren und die baͤnzer zu dinſt in den ſcheunen aufbanzen. 7) Die wiſen ſollen zu rechter zeit gereiniget, gleich und die graben aufgemacht, auch wo es tunlich, gewaͤſſert werden. 8) Zur erndte- und grummet- erndte-zeit muͤſſen auf ¾ acker 1 meher und auf 10 meher 1 ſtreuer beſtellet werden, welche an keine gewiſſe ſtunden ſich binden duͤrfen. 9) Auf ieden meher ſoll 1 perſon zum trocknen taͤglich beſtellet werden. 10) Bei dem aufladen und einfaren muͤſſen die hand-froͤner nachraͤchen und banzen. Wenn bei ſotaner erndte regen-wetter einfaͤllet, ſoll nach begeren des verwalters, oder pachters die gan- ze dinſtſchuldige gemeine, mann fuͤr mann zum ſchneiden und mehen, imgleichen zum binden, trok- ken zu machen und einfaren erſcheinen. 11) Die anſpann- und hand-dinſte, welche auf tagwerke beſchehen muͤſſen, ſollen wie oben § 410 bemeldet worden iſt, verrichtet werden. 12) Wenn ſpann- oder gehende dinſte vom vorwerk uͤber feld beſche- hen muͤſſen, wird auf 3 bis 4 ſtunden weit ein tage- werk gerechnet. 13) Bei verfarung der fruͤchte vom vorwerk muß laden, ein dinſt-wagen mit 4 pferden: 6 virtel korn, 5 virtel weizen, 6 virtel gerſten, 10 virtel hafer, 5 virtel rauhe frucht, alles Caſſeliſchen maſes. 14) Drei dinſtpflichtige muͤſ- ſen 1 klafter ſcheide, oder 1 ſchock buͤſche zum tage- werke

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 692. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/740>, abgerufen am 22.11.2024.