Es müssen auch im Sächsischen die after-lehnedie Sächsi- schen after- lehne müssen auch bei der ober-lehn- herrschaft verdinet werden. sowohl bei der after-lehn-herrschaft, als auch bei der ober-lehn- und landes-herrschaft verdinet, und die gewönlichen steuern geleistet werden. Man lässet in dasigen landen keine steuer-freiheit zu, wo kein titulus erwisen werden kan, wird auch in sol- chem falle nicht leicht ein proceß verstattet, wenn schon ein stück von unüberdenklicher zeit keine steuer bezalet hätte. Die ober-steuer-einname zu Gota will nur diejenigen adelichen güter zur ritter-steuer gebracht wissen, welche ritter-pferde zu stellen ha- ben. Daher ist ein gewisses gut, das von S. A. zu erb-after-lehn rüret, und dem after-lehn-herrn einen lägel, oder ein stübgen malvasirs bei der lehns-empfängnis reichen muß, in den bauern-stock gebracht wissen will, um die von den bauer-gütern verwilligten marsch- und montirungs-steuern nach der mitleidenheit zu tragen, und die zwar one des adelichen besitzers wissen 1746 und 1750 entrichtete sotane bauer-steuern, ihm zur folge gereichen mü- sten, gestalt die steuer-stube sich im besize fände. Jedoch es schwebet dise sache im jare 1757 annoch in unentschidenen rechten. Von der adelichen hin- tersassen und maier-steuerbarkeit sihe den Struben am a. o. s. 417 s. 421.
§ 4563
Die freien personen, welche in einem dorfe wo-wer dinstfrei in einem dor- fe gehalten wird? nen, und keine bäuerlichen, sondern adeliche und freie güter darin besitzen (§ 1986), werden für dinstfrei gehalten, Augustin von Leyserspecim. CCCCXVI med. II s. 1069 T. VI.
§ 4564
Wenn aber bei dem ritter-gute bauer-güterdie bei dem adlichen gute befindlichen befindlich sind, müssen auch die darauf haftenden
beschwe-
II teil. X x
verpachten, mihten, vermihten ꝛc.
§ 4562
Es muͤſſen auch im Saͤchſiſchen die after-lehnedie Saͤchſi- ſchen after- lehne muͤſſen auch bei der ober-lehn- herrſchaft verdinet werden. ſowohl bei der after-lehn-herrſchaft, als auch bei der ober-lehn- und landes-herrſchaft verdinet, und die gewoͤnlichen ſteuern geleiſtet werden. Man laͤſſet in daſigen landen keine ſteuer-freiheit zu, wo kein titulus erwiſen werden kan, wird auch in ſol- chem falle nicht leicht ein proceß verſtattet, wenn ſchon ein ſtuͤck von unuͤberdenklicher zeit keine ſteuer bezalet haͤtte. Die ober-ſteuer-einname zu Gota will nur diejenigen adelichen guͤter zur ritter-ſteuer gebracht wiſſen, welche ritter-pferde zu ſtellen ha- ben. Daher iſt ein gewiſſes gut, das von S. A. zu erb-after-lehn ruͤret, und dem after-lehn-herrn einen laͤgel, oder ein ſtuͤbgen malvaſirs bei der lehns-empfaͤngnis reichen muß, in den bauern-ſtock gebracht wiſſen will, um die von den bauer-guͤtern verwilligten marſch- und montirungs-ſteuern nach der mitleidenheit zu tragen, und die zwar one des adelichen beſitzers wiſſen 1746 und 1750 entrichtete ſotane bauer-ſteuern, ihm zur folge gereichen muͤ- ſten, geſtalt die ſteuer-ſtube ſich im beſize faͤnde. Jedoch es ſchwebet diſe ſache im jare 1757 annoch in unentſchidenen rechten. Von der adelichen hin- terſaſſen und maier-ſteuerbarkeit ſihe den Struben am a. o. ſ. 417 ſ. 421.
§ 4563
Die freien perſonen, welche in einem dorfe wo-wer dinſtfrei in einem dor- fe gehalten wird? nen, und keine baͤuerlichen, ſondern adeliche und freie guͤter darin beſitzen (§ 1986), werden fuͤr dinſtfrei gehalten, Auguſtin von Leyſerſpecim. CCCCXVI med. II ſ. 1069 T. VI.
§ 4564
Wenn aber bei dem ritter-gute bauer-guͤterdie bei dem adlichen gute befindlichen befindlich ſind, muͤſſen auch die darauf haftenden
beſchwe-
II teil. X x
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verpachten, mihten, vermihten ꝛc.
§ 4562
Es muͤſſen auch im Saͤchſiſchen die after-lehne
ſowohl bei der after-lehn-herrſchaft, als auch bei
der ober-lehn- und landes-herrſchaft verdinet, und
die gewoͤnlichen ſteuern geleiſtet werden. Man
laͤſſet in daſigen landen keine ſteuer-freiheit zu, wo
kein titulus erwiſen werden kan, wird auch in ſol-
chem falle nicht leicht ein proceß verſtattet, wenn
ſchon ein ſtuͤck von unuͤberdenklicher zeit keine ſteuer
bezalet haͤtte. Die ober-ſteuer-einname zu Gota
will nur diejenigen adelichen guͤter zur ritter-ſteuer
gebracht wiſſen, welche ritter-pferde zu ſtellen ha-
ben. Daher iſt ein gewiſſes gut, das von S. A.
zu erb-after-lehn ruͤret, und dem after-lehn-herrn
einen laͤgel, oder ein ſtuͤbgen malvaſirs bei der
lehns-empfaͤngnis reichen muß, in den bauern-ſtock
gebracht wiſſen will, um die von den bauer-guͤtern
verwilligten marſch- und montirungs-ſteuern nach
der mitleidenheit zu tragen, und die zwar one des
adelichen beſitzers wiſſen 1746 und 1750 entrichtete
ſotane bauer-ſteuern, ihm zur folge gereichen muͤ-
ſten, geſtalt die ſteuer-ſtube ſich im beſize faͤnde.
Jedoch es ſchwebet diſe ſache im jare 1757 annoch
in unentſchidenen rechten. Von der adelichen hin-
terſaſſen und maier-ſteuerbarkeit ſihe den Struben
am a. o. ſ. 417 ſ. 421.
die Saͤchſi-
ſchen after-
lehne muͤſſen
auch bei der
ober-lehn-
herrſchaft
verdinet
werden.
§ 4563
Die freien perſonen, welche in einem dorfe wo-
nen, und keine baͤuerlichen, ſondern adeliche und
freie guͤter darin beſitzen (§ 1986), werden fuͤr
dinſtfrei gehalten, Auguſtin von Leyſer ſpecim.
CCCCXVI med. II ſ. 1069 T. VI.
wer dinſtfrei
in einem dor-
fe gehalten
wird?
§ 4564
Wenn aber bei dem ritter-gute bauer-guͤter
befindlich ſind, muͤſſen auch die darauf haftenden
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 689. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/737>, abgerufen am 22.11.2024.
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