nennet hat, Orth am a. o. IIten teile tit. V § III s. 517, und tit. XV § III s. 259, Schilterde em- ponem. iure § 12 im codice iuris feud. Alem.,von Ludewigde nexu script. et subscript. s. 11 num. 25. Eben dergleichen verbrifung wird inhalts des Kur- Baierischen land-rechtes tit. XXI art. III art. VI bei den beständnissen, oder leihen auf lange jare er- fodert, 2) wird die erbfolge nach dem fuß der leh- ne eingerichtet, folglich können personen in aufstei- gender und seiten-lini nicht folgen, sondern ledig- lich die eheliche leibes-erben des ersten erwerbers.
§ 4483
was erben hirbei bedeu- ten?
Das wort: erben gehet auf die männlichen und weiblichen abkömmlingen des ersten erwerbers, keinesweges aber auf testaments- oder erbgedings- erben, Kur-Mainzisches land-recht tit. 28 § 5 s. 53 der erb-bestand für sich und seine söne, schlüßet die töchter und deren leibes-erben aus § 4 s. 53.
§ 4484
die erben können den erb-bestand einen oder zwenen über- lassen.
Den erben ist erlaubet, einem, oder zwenen den erb-bestand bei der teilung zu überlassen. Denn die zerteilung unter alles geschwister sezet den erb-bestand in solche kleine abgiften und unge- wißheit, daß der guts-herr am ende nichts über- kömmt. Das geschwister, welches den erb-be- stand übernimmt, selbiges muß dem andern nach einem billigen anschlage herausgeben. Stirbet aber dessen lini aus, der die erb-leihe übernommen hätte; so bleibet dem übrigen geschwi- ster das vom ersten erwerber erweißlich abstam- met, das recht der erbfolge, Kur-Mainzisches land- recht § 6 s. 53 fg.
§ 4485
LXIIII haubtſtuͤck vom pachten,
nennet hat, Orth am a. o. IIten teile tit. V § III ſ. 517, und tit. XV § III ſ. 259, Schilterde em- ponem. iure § 12 im codice iuris feud. Alem.,von Ludewigde nexu ſcript. et ſubſcript. ſ. 11 num. 25. Eben dergleichen verbrifung wird inhalts des Kur- Baieriſchen land-rechtes tit. XXI art. III art. VI bei den beſtaͤndniſſen, oder leihen auf lange jare er- fodert, 2) wird die erbfolge nach dem fuß der leh- ne eingerichtet, folglich koͤnnen perſonen in aufſtei- gender und ſeiten-lini nicht folgen, ſondern ledig- lich die eheliche leibes-erben des erſten erwerbers.
§ 4483
was erben hirbei bedeu- ten?
Das wort: erben gehet auf die maͤnnlichen und weiblichen abkoͤmmlingen des erſten erwerbers, keinesweges aber auf teſtaments- oder erbgedings- erben, Kur-Mainziſches land-recht tit. 28 § 5 ſ. 53 der erb-beſtand fuͤr ſich und ſeine ſoͤne, ſchluͤßet die toͤchter und deren leibes-erben aus § 4 ſ. 53.
§ 4484
die erben koͤnnen den erb-beſtand einen oder zwenen uͤber- laſſen.
Den erben iſt erlaubet, einem, oder zwenen den erb-beſtand bei der teilung zu uͤberlaſſen. Denn die zerteilung unter alles geſchwiſter ſezet den erb-beſtand in ſolche kleine abgiften und unge- wißheit, daß der guts-herr am ende nichts uͤber- koͤmmt. Das geſchwiſter, welches den erb-be- ſtand uͤbernimmt, ſelbiges muß dem andern nach einem billigen anſchlage herausgeben. Stirbet aber deſſen lini aus, der die erb-leihe uͤbernommen haͤtte; ſo bleibet dem uͤbrigen geſchwi- ſter das vom erſten erwerber erweißlich abſtam- met, das recht der erbfolge, Kur-Mainziſches land- recht § 6 ſ. 53 fg.
§ 4485
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LXIIII haubtſtuͤck vom pachten,
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ſ. 517, und tit. XV § III ſ. 259, Schilter de em-
ponem. iure § 12 im codice iuris feud. Alem., von
Ludewig de nexu ſcript. et ſubſcript. ſ. 11 num. 25.
Eben dergleichen verbrifung wird inhalts des Kur-
Baieriſchen land-rechtes tit. XXI art. III art. VI
bei den beſtaͤndniſſen, oder leihen auf lange jare er-
fodert, 2) wird die erbfolge nach dem fuß der leh-
ne eingerichtet, folglich koͤnnen perſonen in aufſtei-
gender und ſeiten-lini nicht folgen, ſondern ledig-
lich die eheliche leibes-erben des erſten erwerbers.
§ 4483
Das wort: erben gehet auf die maͤnnlichen
und weiblichen abkoͤmmlingen des erſten erwerbers,
keinesweges aber auf teſtaments- oder erbgedings-
erben, Kur-Mainziſches land-recht tit. 28 § 5 ſ. 53
der erb-beſtand fuͤr ſich und ſeine ſoͤne, ſchluͤßet die
toͤchter und deren leibes-erben aus § 4 ſ. 53.
§ 4484
Den erben iſt erlaubet, einem, oder zwenen
den erb-beſtand bei der teilung zu uͤberlaſſen.
Denn die zerteilung unter alles geſchwiſter ſezet
den erb-beſtand in ſolche kleine abgiften und unge-
wißheit, daß der guts-herr am ende nichts uͤber-
koͤmmt. Das geſchwiſter, welches den erb-be-
ſtand uͤbernimmt, ſelbiges muß dem andern
nach einem billigen anſchlage herausgeben.
Stirbet aber deſſen lini aus, der die erb-leihe
uͤbernommen haͤtte; ſo bleibet dem uͤbrigen geſchwi-
ſter das vom erſten erwerber erweißlich abſtam-
met, das recht der erbfolge, Kur-Mainziſches land-
recht § 6 ſ. 53 fg.
§ 4485
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 654. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/702>, abgerufen am 22.11.2024.
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