Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

Bild:
<< vorherige Seite

LXX haubtstück
masthaber, XXXXIIII) den meddum von der frucht
mit nach haus für den herrn zu faren, von Ludolf
t. I des Symphorem. sp. 276 fgg.

Sibenzigstes haubtstück
von den testamenten.
§ 2904
die alten
Teutschen
wusten
nichts von
testamenten.

Die alten Teutschen wusten von keinen testa-
menten, Hert de veteris Germaniae populis
cap. III § 16, Reineccius de Germania success.
testamentariae quondam ignara,
Heineccius in disp.
de testamenti factione iure Germanico arctis limi-
tibus circumscripta
§ 9. Sie hilten mehr auf die
erbgedinge; daher dise den testamenten noch vor-
gezogen werden, und die lezten willens-meinungen
irer wirkung entnemen, Böhmer T. I P. II con-
sult.
50 num. 4 s. 237, Heinrich Hahn über den
Wesenbec tit. de heredit. petit. num. 3. Jm-
die erfolge-
gedinge wa-
ren bei selbi-
gen giltig.
maßen dann auch die Teutschen Reichssatzungen
von den Römischen gesäzen in rücksicht auf die erb-
folge-gedinge abgewichen sind, und dise für erlau-
bet, auch verbindlich erkläret haben, Osnabrücki-
sches fridens-instrument art. 4 § 10 und art. 15 § 13,
Reichsabschid 1654 § 188, kaiserliche wahlcapitu-
lation art. 1 § 9, der herr hofgerichts-rat Hom-
bergk zu Vach
de qualitate reali, quae pactis
die geistlichen
haben zu der
einfürung
der testamen-
te anlaß gege-
ben.
successoriis inest § 8 s. 18. Die geistlichen haben
solche unter den Franken, Frisen, und Teutschen
eingefüret, unter dem vorwande eines selen-bades,
selen-gerätes, damit nämlich die sterbenden der
kirche, oder dem kloster etwas vermachen mögten,
Hert in notitia regni Francici vet. cap. III § 68,
von Wicht s. 470 fg. Kopp de testamentis Germ.
s. 127 s. 130 fgg. Allso bate graf Conrad den kaiser

Otto

LXX haubtſtuͤck
maſthaber, XXXXIIII) den meddum von der frucht
mit nach haus fuͤr den herrn zu faren, von Ludolf
t. I des Symphorem. ſp. 276 fgg.

Sibenzigſtes haubtſtuͤck
von den teſtamenten.
§ 2904
die alten
Teutſchen
wuſten
nichts von
teſtamenten.

Die alten Teutſchen wuſten von keinen teſta-
menten, Hert de veteris Germaniae populis
cap. III § 16, Reineccius de Germania ſucceſſ.
teſtamentariae quondam ignara,
Heineccius in diſp.
de teſtamenti factione iure Germanico arctis limi-
tibus circumſcripta
§ 9. Sie hilten mehr auf die
erbgedinge; daher diſe den teſtamenten noch vor-
gezogen werden, und die lezten willens-meinungen
irer wirkung entnemen, Boͤhmer T. I P. II con-
ſult.
50 num. 4 ſ. 237, Heinrich Hahn uͤber den
Weſenbec tit. de heredit. petit. num. 3. Jm-
die erfolge-
gedinge wa-
ren bei ſelbi-
gen giltig.
maßen dann auch die Teutſchen Reichsſatzungen
von den Roͤmiſchen geſaͤzen in ruͤckſicht auf die erb-
folge-gedinge abgewichen ſind, und diſe fuͤr erlau-
bet, auch verbindlich erklaͤret haben, Osnabruͤcki-
ſches fridens-inſtrument art. 4 § 10 und art. 15 § 13,
Reichsabſchid 1654 § 188, kaiſerliche wahlcapitu-
lation art. 1 § 9, der herr hofgerichts-rat Hom-
bergk zu Vach
de qualitate reali, quae pactis
die geiſtlichen
haben zu der
einfuͤrung
der teſtamen-
te anlaß gege-
ben.
ſucceſſoriis ineſt § 8 ſ. 18. Die geiſtlichen haben
ſolche unter den Franken, Friſen, und Teutſchen
eingefuͤret, unter dem vorwande eines ſelen-bades,
ſelen-geraͤtes, damit naͤmlich die ſterbenden der
kirche, oder dem kloſter etwas vermachen moͤgten,
Hert in notitia regni Francici vet. cap. III § 68,
von Wicht ſ. 470 fg. Kopp de teſtamentis Germ.
ſ. 127 ſ. 130 fgg. Allſo bate graf Conrad den kaiſer

Otto
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0070" n="18"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">LXX</hi> haubt&#x017F;tu&#x0364;ck</hi></fw><lb/>
ma&#x017F;thaber, <hi rendition="#aq">XXXXIIII)</hi> den meddum von der frucht<lb/>
mit nach haus fu&#x0364;r den herrn zu faren, von <hi rendition="#fr">Ludolf</hi><lb/>
t. <hi rendition="#aq">I</hi> des <hi rendition="#aq">Symphorem.</hi> &#x017F;p. 276 fgg.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Sibenzig&#x017F;tes haubt&#x017F;tu&#x0364;ck<lb/><hi rendition="#g">von den te&#x017F;tamenten.</hi></hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 2904</head><lb/>
            <note place="left">die alten<lb/>
Teut&#x017F;chen<lb/>
wu&#x017F;ten<lb/>
nichts von<lb/>
te&#x017F;tamenten.</note>
            <p><hi rendition="#in">D</hi>ie alten Teut&#x017F;chen wu&#x017F;ten von keinen te&#x017F;ta-<lb/>
menten, <hi rendition="#fr">Hert</hi> <hi rendition="#aq">de veteris Germaniae populis</hi><lb/>
cap. <hi rendition="#aq">III</hi> § 16, <hi rendition="#fr">Reineccius</hi> <hi rendition="#aq">de Germania &#x017F;ucce&#x017F;&#x017F;.<lb/>
te&#x017F;tamentariae quondam ignara,</hi> <hi rendition="#fr">Heineccius</hi> in di&#x017F;p.<lb/><hi rendition="#aq">de te&#x017F;tamenti factione iure Germanico arctis limi-<lb/>
tibus circum&#x017F;cripta</hi> § 9. Sie hilten mehr auf die<lb/>
erbgedinge; daher di&#x017F;e den te&#x017F;tamenten noch vor-<lb/>
gezogen werden, und die lezten willens-meinungen<lb/>
irer wirkung entnemen, <hi rendition="#fr">Bo&#x0364;hmer</hi> <hi rendition="#aq">T. I P. II con-<lb/>
&#x017F;ult.</hi> 50 num. 4 &#x017F;. 237, <hi rendition="#fr">Heinrich Hahn</hi> u&#x0364;ber den<lb/>
We&#x017F;enbec tit. <hi rendition="#aq">de heredit. petit.</hi> num. 3. Jm-<lb/><note place="left">die erfolge-<lb/>
gedinge wa-<lb/>
ren bei &#x017F;elbi-<lb/>
gen giltig.</note>maßen dann auch die Teut&#x017F;chen Reichs&#x017F;atzungen<lb/>
von den Ro&#x0364;mi&#x017F;chen ge&#x017F;a&#x0364;zen in ru&#x0364;ck&#x017F;icht auf die erb-<lb/>
folge-gedinge abgewichen &#x017F;ind, und di&#x017F;e fu&#x0364;r erlau-<lb/>
bet, auch verbindlich erkla&#x0364;ret haben, Osnabru&#x0364;cki-<lb/>
&#x017F;ches fridens-in&#x017F;trument art. 4 § 10 und art. 15 § 13,<lb/>
Reichsab&#x017F;chid 1654 § 188, kai&#x017F;erliche wahlcapitu-<lb/>
lation art. 1 § 9, der herr hofgerichts-rat <hi rendition="#fr">Hom-<lb/>
bergk zu Vach</hi> <hi rendition="#aq">de qualitate reali, quae pactis</hi><lb/><note place="left">die gei&#x017F;tlichen<lb/>
haben zu der<lb/>
einfu&#x0364;rung<lb/>
der te&#x017F;tamen-<lb/>
te anlaß gege-<lb/>
ben.</note><hi rendition="#aq">&#x017F;ucce&#x017F;&#x017F;oriis ine&#x017F;t</hi> § 8 &#x017F;. 18. Die gei&#x017F;tlichen haben<lb/>
&#x017F;olche unter den Franken, Fri&#x017F;en, und Teut&#x017F;chen<lb/>
eingefu&#x0364;ret, unter dem vorwande eines &#x017F;elen-bades,<lb/>
&#x017F;elen-gera&#x0364;tes, damit na&#x0364;mlich die &#x017F;terbenden der<lb/>
kirche, oder dem klo&#x017F;ter etwas vermachen mo&#x0364;gten,<lb/><hi rendition="#fr">Hert</hi> in <hi rendition="#aq">notitia regni Francici vet.</hi> cap. <hi rendition="#aq">III</hi> § 68,<lb/><hi rendition="#fr">von Wicht</hi> &#x017F;. 470 fg. <hi rendition="#fr">Kopp</hi> <hi rendition="#aq">de te&#x017F;tamentis Germ.</hi><lb/>
&#x017F;. 127 &#x017F;. 130 fgg. All&#x017F;o bate graf Conrad den kai&#x017F;er<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Otto</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[18/0070] LXX haubtſtuͤck maſthaber, XXXXIIII) den meddum von der frucht mit nach haus fuͤr den herrn zu faren, von Ludolf t. I des Symphorem. ſp. 276 fgg. Sibenzigſtes haubtſtuͤck von den teſtamenten. § 2904 Die alten Teutſchen wuſten von keinen teſta- menten, Hert de veteris Germaniae populis cap. III § 16, Reineccius de Germania ſucceſſ. teſtamentariae quondam ignara, Heineccius in diſp. de teſtamenti factione iure Germanico arctis limi- tibus circumſcripta § 9. Sie hilten mehr auf die erbgedinge; daher diſe den teſtamenten noch vor- gezogen werden, und die lezten willens-meinungen irer wirkung entnemen, Boͤhmer T. I P. II con- ſult. 50 num. 4 ſ. 237, Heinrich Hahn uͤber den Weſenbec tit. de heredit. petit. num. 3. Jm- maßen dann auch die Teutſchen Reichsſatzungen von den Roͤmiſchen geſaͤzen in ruͤckſicht auf die erb- folge-gedinge abgewichen ſind, und diſe fuͤr erlau- bet, auch verbindlich erklaͤret haben, Osnabruͤcki- ſches fridens-inſtrument art. 4 § 10 und art. 15 § 13, Reichsabſchid 1654 § 188, kaiſerliche wahlcapitu- lation art. 1 § 9, der herr hofgerichts-rat Hom- bergk zu Vach de qualitate reali, quae pactis ſucceſſoriis ineſt § 8 ſ. 18. Die geiſtlichen haben ſolche unter den Franken, Friſen, und Teutſchen eingefuͤret, unter dem vorwande eines ſelen-bades, ſelen-geraͤtes, damit naͤmlich die ſterbenden der kirche, oder dem kloſter etwas vermachen moͤgten, Hert in notitia regni Francici vet. cap. III § 68, von Wicht ſ. 470 fg. Kopp de teſtamentis Germ. ſ. 127 ſ. 130 fgg. Allſo bate graf Conrad den kaiſer Otto die erfolge- gedinge wa- ren bei ſelbi- gen giltig. die geiſtlichen haben zu der einfuͤrung der teſtamen- te anlaß gege- ben.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/70
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/70>, abgerufen am 21.11.2024.