proceß-ordnung 1751, 4, tit. 26 § 5 fg. s. 197 fg., oder versaz-auch insaz-bücher, stadt-rente-bücher zu Hamburg, Manzel im iure Mecklenb. illustr. cent. I iud. 93; An manchen orten werden sie han- dels-bücher genennet, auch schulden-bücher, und sind von den pfand-registern unterschiden, in welche die wegen verübten frevels und dibstales im walde etc. gepfändeten eingetragen werden.
§ 4076
Jn diesen büchern werden entweder nach für-was darin aufgezeich- net wird? schrift der gesäze, oder auf verlangen der handeln- den personen die contracte, pächte, unterhalts-ge- dinge, vorstands-leistungen, vergleiche, bürgschaf- ten, teilungen der güter und erbschaften, pfand-ver- schreibungen, welche unter lebendigen gestiftet wor- den sind, aufgezeichnet, wiewohl man auch an manchen orten nach den unterschidenen geschäften verschidene bücher zu halten pfleget, und sind da- her von den gerichtlichen protocolen der contracte unterschiden, woraus hernach die contracte selbst in behöriger form ausgefertiget werden. Wie dann in Hessen one dergleichen protocol eine veräusserung zu rechte nicht bestehet. Ausserdem verordnet das Solmsische land-recht im IIten teile tit. XV § 1 s. 203, daß die verkaufung, oder verpfändung ligender gü- ter ungiltig seyn solle, wenn diselbe vor gerichte nicht beschehen wäre. Dises ist den Teutschen rechten gemäs.
§ 4077
Dise consens-bücher sind nötig und nüzlich;die consens- bücher sind nötig und nüzlich. derowegen sollen dergleichen alle gerichts-herren, be- amten und stadt-oberkeiten halten, F. H. Casselische verordnung von kauf-tausch- und schenkungs-bri- fen etc. 1732 § VIII, VIIII, corpus constitutionum Brandenb. Culmb. IIter teil Iter band s. 243, 244.
Es
und den pfand-buͤchern im Reiche.
proceß-ordnung 1751, 4, tit. 26 § 5 fg. ſ. 197 fg., oder verſaz-auch inſaz-buͤcher, ſtadt-rente-buͤcher zu Hamburg, Manzel im iure Mecklenb. illuſtr. cent. I iud. 93; An manchen orten werden ſie han- dels-buͤcher genennet, auch ſchulden-buͤcher, und ſind von den pfand-regiſtern unterſchiden, in welche die wegen veruͤbten frevels und dibſtales im walde ꝛc. gepfaͤndeten eingetragen werden.
§ 4076
Jn dieſen buͤchern werden entweder nach fuͤr-was darin aufgezeich- net wird? ſchrift der geſaͤze, oder auf verlangen der handeln- den perſonen die contracte, paͤchte, unterhalts-ge- dinge, vorſtands-leiſtungen, vergleiche, buͤrgſchaf- ten, teilungen der guͤter und erbſchaften, pfand-ver- ſchreibungen, welche unter lebendigen geſtiftet wor- den ſind, aufgezeichnet, wiewohl man auch an manchen orten nach den unterſchidenen geſchaͤften verſchidene buͤcher zu halten pfleget, und ſind da- her von den gerichtlichen protocolen der contracte unterſchiden, woraus hernach die contracte ſelbſt in behoͤriger form ausgefertiget werden. Wie dann in Heſſen one dergleichen protocol eine veraͤuſſerung zu rechte nicht beſtehet. Auſſerdem verordnet das Solmſiſche land-recht im IIten teile tit. XV § 1 ſ. 203, daß die verkaufung, oder verpfaͤndung ligender guͤ- ter ungiltig ſeyn ſolle, wenn diſelbe vor gerichte nicht beſchehen waͤre. Diſes iſt den Teutſchen rechten gemaͤs.
§ 4077
Diſe conſens-buͤcher ſind noͤtig und nuͤzlich;die conſens- buͤcher ſind noͤtig und nuͤzlich. derowegen ſollen dergleichen alle gerichts-herren, be- amten und ſtadt-oberkeiten halten, F. H. Caſſeliſche verordnung von kauf-tauſch- und ſchenkungs-bri- fen ꝛc. 1732 § VIII, VIIII, corpus conſtitutionum Brandenb. Culmb. IIter teil Iter band ſ. 243, 244.
Es
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und den pfand-buͤchern im Reiche.
proceß-ordnung 1751, 4, tit. 26 § 5 fg. ſ. 197 fg.,
oder verſaz-auch inſaz-buͤcher, ſtadt-rente-buͤcher
zu Hamburg, Manzel im iure Mecklenb. illuſtr.
cent. I iud. 93; An manchen orten werden ſie han-
dels-buͤcher genennet, auch ſchulden-buͤcher,
und ſind von den pfand-regiſtern unterſchiden, in
welche die wegen veruͤbten frevels und dibſtales im
walde ꝛc. gepfaͤndeten eingetragen werden.
§ 4076
Jn dieſen buͤchern werden entweder nach fuͤr-
ſchrift der geſaͤze, oder auf verlangen der handeln-
den perſonen die contracte, paͤchte, unterhalts-ge-
dinge, vorſtands-leiſtungen, vergleiche, buͤrgſchaf-
ten, teilungen der guͤter und erbſchaften, pfand-ver-
ſchreibungen, welche unter lebendigen geſtiftet wor-
den ſind, aufgezeichnet, wiewohl man auch an
manchen orten nach den unterſchidenen geſchaͤften
verſchidene buͤcher zu halten pfleget, und ſind da-
her von den gerichtlichen protocolen der contracte
unterſchiden, woraus hernach die contracte ſelbſt in
behoͤriger form ausgefertiget werden. Wie dann
in Heſſen one dergleichen protocol eine veraͤuſſerung
zu rechte nicht beſtehet. Auſſerdem verordnet das
Solmſiſche land-recht im IIten teile tit. XV § 1 ſ. 203,
daß die verkaufung, oder verpfaͤndung ligender guͤ-
ter ungiltig ſeyn ſolle, wenn diſelbe vor gerichte nicht
beſchehen waͤre. Diſes iſt den Teutſchen rechten
gemaͤs.
was darin
aufgezeich-
net wird?
§ 4077
Diſe conſens-buͤcher ſind noͤtig und nuͤzlich;
derowegen ſollen dergleichen alle gerichts-herren, be-
amten und ſtadt-oberkeiten halten, F. H. Caſſeliſche
verordnung von kauf-tauſch- und ſchenkungs-bri-
fen ꝛc. 1732 § VIII, VIIII, corpus conſtitutionum
Brandenb. Culmb. IIter teil Iter band ſ. 243, 244.
Es
die conſens-
buͤcher ſind
noͤtig und
nuͤzlich.
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 507. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/555>, abgerufen am 22.11.2024.
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