Wildvogelde iure embateut. § 15. Hirvon istvat-pfan- dung bedi- nen kan? wo die ge- richtliche pfandung statt findet? die gerichtliche pfandung, oder auspfändung unter- schiden, dise soll inhalts der F. H. Casselischen spor- tel-ordnung § 17 nicht statt haben, als in lautern schuld- und executions-sachen. Es darf auch kein richter, oder beamter die einmal erkannte und be- wirkte pfandung nach gefallen wieder zurück zihen und weitere frist verstatten, nachher aber solche wiederholen, um dadurch merere executions-spor- teln zu erlangen.
§ 4015
Nach dem sprüchworte: hat das versezen kei-das versezen hat keine verjärung. ne verjärung, Pistorius am a. o. cent. VI par. 60 s. 501 fg., gestalt dann auch die Reichs-kam- mer-gerichts-praxis von einer ersterbung des rechtes, das pfand einzulösen, nichts weiß, sondern erken- net die einlösung iederzeit für giltig, besage Joa- chim Mynsingers von Frundeck cent. I obs. 16, und Andreen GaillsII obs. 18 num. 4, welche meinung auch andre tapfere rechts-gelehrten un- terstüzen, als Johannes VoetT. I s. 684 § 7, Peter Müller über Struvenssynt. iur. ciu. exerc. XVIIII § 49, z, s. 1269 vol., Johannes Göddäusconsil. Marburg. XXVIII num. 254 vol. I, Joh. Zangerde except. P. III cap. X num. 19, Benedict Carpzovin asylo debitorum cap. I num. 74 in vol. disp. s. 374, Samuel Stryk im vsu moderno p. lib. XIII tit. 7 s. 49 § 12, imglei- chen resolution. iurid. decad., Leipzig 1720 4t. num. 4 s. 24 fgg. und vile andre. Es bestärken auch sol- ches die im drucke erschinenen ausfürungen wegen der herrschaft und des vogtei-amtes Möllen, Kö- nig in select. iur. publ. nou. IIIIten teile cap. III und folgenden teilen; man sehe ausserdem das Dit- marsische land-recht art. LXXIII, Eiderstädische land-recht III art. XXXXVIII, vom jare 1591,
Kur-
H h 4
verpfaͤndungen, pfand-herrſchaften ꝛc.
Wildvogelde iure embateut. § 15. Hirvon iſtvat-pfan- dung bedi- nen kan? wo die ge- richtliche pfandung ſtatt findet? die gerichtliche pfandung, oder auspfaͤndung unter- ſchiden, diſe ſoll inhalts der F. H. Caſſeliſchen ſpor- tel-ordnung § 17 nicht ſtatt haben, als in lautern ſchuld- und executions-ſachen. Es darf auch kein richter, oder beamter die einmal erkannte und be- wirkte pfandung nach gefallen wieder zuruͤck zihen und weitere friſt verſtatten, nachher aber ſolche wiederholen, um dadurch merere executions-ſpor- teln zu erlangen.
§ 4015
Nach dem ſpruͤchworte: hat das verſezen kei-das verſezen hat keine verjaͤrung. ne verjaͤrung, Piſtorius am a. o. cent. VI par. 60 ſ. 501 fg., geſtalt dann auch die Reichs-kam- mer-gerichts-praxis von einer erſterbung des rechtes, das pfand einzuloͤſen, nichts weiß, ſondern erken- net die einloͤſung iederzeit fuͤr giltig, beſage Joa- chim Mynſingers von Frundeck cent. I obſ. 16, und Andreen GaillsII obſ. 18 num. 4, welche meinung auch andre tapfere rechts-gelehrten un- terſtuͤzen, als Johannes VoetT. I ſ. 684 § 7, Peter Muͤller uͤber Struvensſynt. iur. ciu. exerc. XVIIII § 49, z, ſ. 1269 vol., Johannes Goͤddaͤusconſil. Marburg. XXVIII num. 254 vol. I, Joh. Zangerde except. P. III cap. X num. 19, Benedict Carpzovin aſylo debitorum cap. I num. 74 in vol. diſp. ſ. 374, Samuel Stryk im vſu moderno π. lib. XIII tit. 7 ſ. 49 § 12, imglei- chen reſolution. iurid. decad., Leipzig 1720 4t. num. 4 ſ. 24 fgg. und vile andre. Es beſtaͤrken auch ſol- ches die im drucke erſchinenen ausfuͤrungen wegen der herrſchaft und des vogtei-amtes Moͤllen, Koͤ- nig in ſelect. iur. publ. nou. IIIIten teile cap. III und folgenden teilen; man ſehe auſſerdem das Dit- marſiſche land-recht art. LXXIII, Eiderſtaͤdiſche land-recht III art. XXXXVIII, vom jare 1591,
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Wildvogel de iure embateut. § 15. Hirvon iſt
die gerichtliche pfandung, oder auspfaͤndung unter-
ſchiden, diſe ſoll inhalts der F. H. Caſſeliſchen ſpor-
tel-ordnung § 17 nicht ſtatt haben, als in lautern
ſchuld- und executions-ſachen. Es darf auch kein
richter, oder beamter die einmal erkannte und be-
wirkte pfandung nach gefallen wieder zuruͤck zihen
und weitere friſt verſtatten, nachher aber ſolche
wiederholen, um dadurch merere executions-ſpor-
teln zu erlangen.
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nen kan?
wo die ge-
richtliche
pfandung
ſtatt findet?
§ 4015
Nach dem ſpruͤchworte: hat das verſezen kei-
ne verjaͤrung, Piſtorius am a. o. cent. VI par.
60 ſ. 501 fg., geſtalt dann auch die Reichs-kam-
mer-gerichts-praxis von einer erſterbung des rechtes,
das pfand einzuloͤſen, nichts weiß, ſondern erken-
net die einloͤſung iederzeit fuͤr giltig, beſage Joa-
chim Mynſingers von Frundeck cent. I obſ. 16,
und Andreen Gaills II obſ. 18 num. 4, welche
meinung auch andre tapfere rechts-gelehrten un-
terſtuͤzen, als Johannes Voet T. I ſ. 684 § 7,
Peter Muͤller uͤber Struvens ſynt. iur. ciu.
exerc. XVIIII § 49, z, ſ. 1269 vol., Johannes
Goͤddaͤus conſil. Marburg. XXVIII num. 254 vol. I,
Joh. Zanger de except. P. III cap. X num. 19,
Benedict Carpzov in aſylo debitorum cap. I
num. 74 in vol. diſp. ſ. 374, Samuel Stryk im
vſu moderno π. lib. XIII tit. 7 ſ. 49 § 12, imglei-
chen reſolution. iurid. decad., Leipzig 1720 4t. num. 4
ſ. 24 fgg. und vile andre. Es beſtaͤrken auch ſol-
ches die im drucke erſchinenen ausfuͤrungen wegen
der herrſchaft und des vogtei-amtes Moͤllen, Koͤ-
nig in ſelect. iur. publ. nou. IIIIten teile cap. III
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marſiſche land-recht art. LXXIII, Eiderſtaͤdiſche
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Kur-
das verſezen
hat keine
verjaͤrung.
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 487. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/535>, abgerufen am 22.11.2024.
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