chen, festgesezet worden, daß die verpfändungen anden jeweilen beschränket fürsten nicht beschehen sollen, wie z. e. die erben der grafschaft und herrschaft Falkenstein und Münzen- berg solches 1419 unter einander verabredet haben, widrigenfalls sie treulos und meineidig seyn sollten.
§ 4005
Wenn das pfand eingelöset wird, sind die er-bei der einlö- sung sind die besserungen zu vergüten. weislichen besserungen zu erstatten, wie in der Möl- lischen sache vom kaiserlichen und Reichs-kammer- gerichte am 8ten Nov. 1667 erkannt worden ist, König am a. o. IIII s. 79 fg.
§ 4006
Es gibet sowohl Reichs-pfandschaften, als mandie gattun- gen der pfandschaf- ten. auch pfandschaften der stände des Reichs hat. Zu Frankfurt am Maine wird das pfand-recht der insaz genennet, Dr. Orth am a. o. im IIten teile tit. XVI § 11 s. 323 fg.
§ 4007
Ob dasjenige, was ein stand des Reichs demdie pfand- schaften kön- nen eingelö- set werden. andern verpfändet hat, oder auch die privat-pfan- de, wieder eingelöset werden können? ist eine zwei- felhafte frage: Die Reichs-gerichte bejahen solche. Die seltenen acten wegen Kizingen und was in der Mölner-sache zwischen Kur-Hannover und Lübeck verhandelt worden ist, besagen davon. Brück- ners disp. de iure reluitionis debitori contra credi- torem competente in Saxonia electorali,Struve im corpore iuris publici s. 507 § 3 s. 643 s. 603 § 36.
§ 4008
Das gelt, welches auf ein pfand geschossen wor-was der pfand-schil- ling heisset? den ist, heisset der pfand-schilling. Ein mereres sihe beim Potgieser am a. o. Dises gelt wird für
erbe
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verpfaͤndungen, pfand-herrſchaften ꝛc.
chen, feſtgeſezet worden, daß die verpfaͤndungen anden jeweilen beſchraͤnket fuͤrſten nicht beſchehen ſollen, wie z. e. die erben der grafſchaft und herrſchaft Falkenſtein und Muͤnzen- berg ſolches 1419 unter einander verabredet haben, widrigenfalls ſie treulos und meineidig ſeyn ſollten.
§ 4005
Wenn das pfand eingeloͤſet wird, ſind die er-bei der einloͤ- ſung ſind die beſſerungen zu verguͤten. weislichen beſſerungen zu erſtatten, wie in der Moͤl- liſchen ſache vom kaiſerlichen und Reichs-kammer- gerichte am 8ten Nov. 1667 erkannt worden iſt, Koͤnig am a. o. IIII ſ. 79 fg.
§ 4006
Es gibet ſowohl Reichs-pfandſchaften, als mandie gattun- gen der pfandſchaf- ten. auch pfandſchaften der ſtaͤnde des Reichs hat. Zu Frankfurt am Maine wird das pfand-recht der inſaz genennet, Dr. Orth am a. o. im IIten teile tit. XVI § 11 ſ. 323 fg.
§ 4007
Ob dasjenige, was ein ſtand des Reichs demdie pfand- ſchaften koͤn- nen eingeloͤ- ſet werden. andern verpfaͤndet hat, oder auch die privat-pfan- de, wieder eingeloͤſet werden koͤnnen? iſt eine zwei- felhafte frage: Die Reichs-gerichte bejahen ſolche. Die ſeltenen acten wegen Kizingen und was in der Moͤlner-ſache zwiſchen Kur-Hannover und Luͤbeck verhandelt worden iſt, beſagen davon. Bruͤck- ners diſp. de iure reluitionis debitori contra credi- torem competente in Saxonia electorali,Struve im corpore iuris publici ſ. 507 § 3 ſ. 643 ſ. 603 § 36.
§ 4008
Das gelt, welches auf ein pfand geſchoſſen wor-was der pfand-ſchil- ling heiſſet? den iſt, heiſſet der pfand-ſchilling. Ein mereres ſihe beim Potgieſer am a. o. Diſes gelt wird fuͤr
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grafſchaft und herrſchaft Falkenſtein und Muͤnzen-
berg ſolches 1419 unter einander verabredet haben,
widrigenfalls ſie treulos und meineidig ſeyn ſollten.
den jeweilen
beſchraͤnket
§ 4005
Wenn das pfand eingeloͤſet wird, ſind die er-
weislichen beſſerungen zu erſtatten, wie in der Moͤl-
liſchen ſache vom kaiſerlichen und Reichs-kammer-
gerichte am 8ten Nov. 1667 erkannt worden iſt,
Koͤnig am a. o. IIII ſ. 79 fg.
bei der einloͤ-
ſung ſind die
beſſerungen
zu verguͤten.
§ 4006
Es gibet ſowohl Reichs-pfandſchaften, als man
auch pfandſchaften der ſtaͤnde des Reichs hat. Zu
Frankfurt am Maine wird das pfand-recht der
inſaz genennet, Dr. Orth am a. o. im IIten teile
tit. XVI § 11 ſ. 323 fg.
die gattun-
gen der
pfandſchaf-
ten.
§ 4007
Ob dasjenige, was ein ſtand des Reichs dem
andern verpfaͤndet hat, oder auch die privat-pfan-
de, wieder eingeloͤſet werden koͤnnen? iſt eine zwei-
felhafte frage: Die Reichs-gerichte bejahen ſolche.
Die ſeltenen acten wegen Kizingen und was in der
Moͤlner-ſache zwiſchen Kur-Hannover und Luͤbeck
verhandelt worden iſt, beſagen davon. Bruͤck-
ners diſp. de iure reluitionis debitori contra credi-
torem competente in Saxonia electorali, Struve
im corpore iuris publici ſ. 507 § 3 ſ. 643 ſ. 603 § 36.
die pfand-
ſchaften koͤn-
nen eingeloͤ-
ſet werden.
§ 4008
Das gelt, welches auf ein pfand geſchoſſen wor-
den iſt, heiſſet der pfand-ſchilling. Ein mereres
ſihe beim Potgieſer am a. o. Diſes gelt wird fuͤr
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 483. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/531>, abgerufen am 22.11.2024.
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