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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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XXXXIII haubtstück von den
§ 3888
ist?

Ausserdem sind die liferungs-gült-zins-bücher
der untertanen und zinsleute von den rechnungen
unterschiden, gestalt diselbige besagen, was und
wie vil, wenn und auf welches jar die zinsen abge-
tragen worden sind.

§ 3889
wiesern die
rechnung be-
weiset?

Die rechnung beweiset zwar wider den rechner,
als ein geständnis in ansehung der einname; allein
in betracht der ausgabe ist sie keine urkunde, son-
dern sie muß durch die richtigen belege bestärket
werden.

§ 3890
besonders die
vormund-
schafts-rech-
nung?

Wofern die vormundschafts-rechnungen von
der oberkeit abgehöret und gerechtfertiget worden
sind, alsdann beweisen selbige. Siehe meine an-
fangs-gründe I, § 392, a, § 633.

§ 3891
wie die rech-
nungen gefü-
ret werden
sollen?

Die rechnungen müssen richtig, ordentlich, deut-
lich gefüret, und iede post unter eine zifer gesezet,
auch iedes bladt paginiret seyn, nicht minder die
einname und ausgabe gerechtfertiget werden, wi-
drigenfalls die unordentlichen zurückgegeben, und
eine zerstörliche frist zur änderung gesezet, auch
was nicht gerechtfertiget werden kan, nicht passiret
werden darf.

§ 3892
wenn die rech-
nung abgele-
get werden
soll?

Jeder auf rechnung sizender bedinter muß im
stande seyn, seine rechnung allezeit, wenn es gefo-
dert wird, wenigstens biß aufs datum des befeles
abzulegen, ordentlicher weise aber muß solches gleich
nach dem ende des rechnungs-jares beschehen. Si-
he meinen unterricht von abfassung der urtel und

bescheide
XXXXIII haubtſtuͤck von den
§ 3888
iſt?

Auſſerdem ſind die liferungs-guͤlt-zins-buͤcher
der untertanen und zinsleute von den rechnungen
unterſchiden, geſtalt diſelbige beſagen, was und
wie vil, wenn und auf welches jar die zinſen abge-
tragen worden ſind.

§ 3889
wieſern die
rechnung be-
weiſet?

Die rechnung beweiſet zwar wider den rechner,
als ein geſtaͤndnis in anſehung der einname; allein
in betracht der ausgabe iſt ſie keine urkunde, ſon-
dern ſie muß durch die richtigen belege beſtaͤrket
werden.

§ 3890
beſonders die
vormund-
ſchafts-rech-
nung?

Wofern die vormundſchafts-rechnungen von
der oberkeit abgehoͤret und gerechtfertiget worden
ſind, alsdann beweiſen ſelbige. Siehe meine an-
fangs-gruͤnde I, § 392, a, § 633.

§ 3891
wie die rech-
nungen gefuͤ-
ret werden
ſollen?

Die rechnungen muͤſſen richtig, ordentlich, deut-
lich gefuͤret, und iede poſt unter eine zifer geſezet,
auch iedes bladt paginiret ſeyn, nicht minder die
einname und ausgabe gerechtfertiget werden, wi-
drigenfalls die unordentlichen zuruͤckgegeben, und
eine zerſtoͤrliche friſt zur aͤnderung geſezet, auch
was nicht gerechtfertiget werden kan, nicht paſſiret
werden darf.

§ 3892
wenn die rech-
nung abgele-
get werden
ſoll?

Jeder auf rechnung ſizender bedinter muß im
ſtande ſeyn, ſeine rechnung allezeit, wenn es gefo-
dert wird, wenigſtens biß aufs datum des befeles
abzulegen, ordentlicher weiſe aber muß ſolches gleich
nach dem ende des rechnungs-jares beſchehen. Si-
he meinen unterricht von abfaſſung der urtel und

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[444/0492] XXXXIII haubtſtuͤck von den § 3888 Auſſerdem ſind die liferungs-guͤlt-zins-buͤcher der untertanen und zinsleute von den rechnungen unterſchiden, geſtalt diſelbige beſagen, was und wie vil, wenn und auf welches jar die zinſen abge- tragen worden ſind. § 3889 Die rechnung beweiſet zwar wider den rechner, als ein geſtaͤndnis in anſehung der einname; allein in betracht der ausgabe iſt ſie keine urkunde, ſon- dern ſie muß durch die richtigen belege beſtaͤrket werden. § 3890 Wofern die vormundſchafts-rechnungen von der oberkeit abgehoͤret und gerechtfertiget worden ſind, alsdann beweiſen ſelbige. Siehe meine an- fangs-gruͤnde I, § 392, a, § 633. § 3891 Die rechnungen muͤſſen richtig, ordentlich, deut- lich gefuͤret, und iede poſt unter eine zifer geſezet, auch iedes bladt paginiret ſeyn, nicht minder die einname und ausgabe gerechtfertiget werden, wi- drigenfalls die unordentlichen zuruͤckgegeben, und eine zerſtoͤrliche friſt zur aͤnderung geſezet, auch was nicht gerechtfertiget werden kan, nicht paſſiret werden darf. § 3892 Jeder auf rechnung ſizender bedinter muß im ſtande ſeyn, ſeine rechnung allezeit, wenn es gefo- dert wird, wenigſtens biß aufs datum des befeles abzulegen, ordentlicher weiſe aber muß ſolches gleich nach dem ende des rechnungs-jares beſchehen. Si- he meinen unterricht von abfaſſung der urtel und beſcheide

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 444. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/492>, abgerufen am 22.11.2024.