halber ist von Sr. Fürstl. Durchlaucht zu Hessen- Cassel der befehl ergangen, die billiard-schulden, die unter 5 rtlr. sich belaufen, für erlaubete schul- den zu achten, und die schuldener zu deren abfü- rung anzuhalten, Joh. Schulzens disp. de obli- gatione studiosi stipendiarii Danzig 1690.
§ 3688
Was wegen des borgens und schulden-ma- chens der studenten in den jaren 1735 und 1746 für verordnungen in den fürstlichen Hessen-Casseli- schen landen ergangen sind, solches ist in den Mar- burgischen beiträgen im Iten bande s. 135 fg. zu finden.
Dreisigstes haubtstück von den marketendern.
§ 3689
Ein marketender ist, welcher sein gewerb für-was ein mar- ketender heis- set? nämlich mit gast-geben bei einer armee im la- ger treibet. Sie halten tisch, schenken wein, bier, brantewein und liquer. Thee, coffe, chocalate etc. auch die spil-tische laufen mit unter. Das schlach- ten des vihes ist inen auch erlaubet. Jre merk- liche abgaben auf das stich-maas von iedem fasse, das sie anzapfen, wie auch die zunge vom ge- schlachteten vihe, hat in rücksicht auf die Oesterrei- chische völker Joh. Kostka in den obseruat. iuris militaris s. 138-139 aufgezeichnet.
§ 3690
Die marketender sind mancherlei. Sie hal-die marke- tender sind unterschid- lich. ten sich entweder in haubt-quartiren auf, oder bei brüken, schanzen, strasen, an ufern der ströme, wo die armee stehet, und sind teils keinem regimente
ein-
ſtuben-zinſen und andern ſchulden.
halber iſt von Sr. Fuͤrſtl. Durchlaucht zu Heſſen- Caſſel der befehl ergangen, die billiard-ſchulden, die unter 5 rtlr. ſich belaufen, fuͤr erlaubete ſchul- den zu achten, und die ſchuldener zu deren abfuͤ- rung anzuhalten, Joh. Schulzens diſp. de obli- gatione ſtudioſi ſtipendiarii Danzig 1690.
§ 3688
Was wegen des borgens und ſchulden-ma- chens der ſtudenten in den jaren 1735 und 1746 fuͤr verordnungen in den fuͤrſtlichen Heſſen-Caſſeli- ſchen landen ergangen ſind, ſolches iſt in den Mar- burgiſchen beitraͤgen im Iten bande ſ. 135 fg. zu finden.
Dreiſigſtes haubtſtuͤck von den marketendern.
§ 3689
Ein marketender iſt, welcher ſein gewerb fuͤr-was ein mar- ketender heiſ- ſet? naͤmlich mit gaſt-geben bei einer armee im la- ger treibet. Sie halten tiſch, ſchenken wein, bier, brantewein und liquer. Thee, coffe, chocalate ꝛc. auch die ſpil-tiſche laufen mit unter. Das ſchlach- ten des vihes iſt inen auch erlaubet. Jre merk- liche abgaben auf das ſtich-maas von iedem faſſe, das ſie anzapfen, wie auch die zunge vom ge- ſchlachteten vihe, hat in ruͤckſicht auf die Oeſterrei- chiſche voͤlker Joh. Koſtka in den obſeruat. iuris militaris ſ. 138-139 aufgezeichnet.
§ 3690
Die marketender ſind mancherlei. Sie hal-die marke- tender ſind unterſchid- lich. ten ſich entweder in haubt-quartiren auf, oder bei bruͤken, ſchanzen, ſtraſen, an ufern der ſtroͤme, wo die armee ſtehet, und ſind teils keinem regimente
ein-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0411"n="363"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">ſtuben-zinſen und andern ſchulden.</hi></fw><lb/>
halber iſt von Sr. Fuͤrſtl. Durchlaucht zu Heſſen-<lb/>
Caſſel der befehl ergangen, die billiard-ſchulden,<lb/>
die unter 5 rtlr. ſich belaufen, fuͤr erlaubete ſchul-<lb/>
den zu achten, und die ſchuldener zu deren abfuͤ-<lb/>
rung anzuhalten, <hirendition="#fr">Joh. Schulzens</hi> diſp. <hirendition="#aq">de obli-<lb/>
gatione ſtudioſi ſtipendiarii</hi> Danzig 1690.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 3688</head><lb/><p>Was wegen des borgens und ſchulden-ma-<lb/>
chens der ſtudenten in den jaren 1735 und 1746 fuͤr<lb/>
verordnungen in den fuͤrſtlichen Heſſen-Caſſeli-<lb/>ſchen landen ergangen ſind, ſolches iſt in den Mar-<lb/>
burgiſchen beitraͤgen im <hirendition="#aq">I</hi>ten bande ſ. 135 fg.<lb/>
zu finden.</p></div></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#b">Dreiſigſtes haubtſtuͤck<lb/><hirendition="#g">von den marketendern.</hi></hi></head><lb/><divn="3"><head>§ 3689</head><lb/><p><hirendition="#in">E</hi>in marketender iſt, welcher ſein gewerb fuͤr-<noteplace="right">was ein mar-<lb/>
ketender heiſ-<lb/>ſet?</note><lb/>
naͤmlich mit gaſt-geben bei einer armee im la-<lb/>
ger treibet. Sie halten tiſch, ſchenken wein, bier,<lb/>
brantewein und liquer. Thee, coffe, chocalate ꝛc.<lb/>
auch die ſpil-tiſche laufen mit unter. Das ſchlach-<lb/>
ten des vihes iſt inen auch erlaubet. Jre merk-<lb/>
liche abgaben auf das ſtich-maas von iedem faſſe,<lb/>
das ſie anzapfen, wie auch die zunge vom ge-<lb/>ſchlachteten vihe, hat in ruͤckſicht auf die Oeſterrei-<lb/>
chiſche voͤlker <hirendition="#fr">Joh. Koſtka</hi> in den <hirendition="#aq">obſeruat. iuris<lb/>
militaris</hi>ſ. 138-139 aufgezeichnet.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 3690</head><lb/><p>Die marketender ſind mancherlei. Sie hal-<noteplace="right">die marke-<lb/>
tender ſind<lb/>
unterſchid-<lb/>
lich.</note><lb/>
ten ſich entweder in haubt-quartiren auf, oder bei<lb/>
bruͤken, ſchanzen, ſtraſen, an ufern der ſtroͤme, wo<lb/>
die armee ſtehet, und ſind teils keinem regimente<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ein-</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[363/0411]
ſtuben-zinſen und andern ſchulden.
halber iſt von Sr. Fuͤrſtl. Durchlaucht zu Heſſen-
Caſſel der befehl ergangen, die billiard-ſchulden,
die unter 5 rtlr. ſich belaufen, fuͤr erlaubete ſchul-
den zu achten, und die ſchuldener zu deren abfuͤ-
rung anzuhalten, Joh. Schulzens diſp. de obli-
gatione ſtudioſi ſtipendiarii Danzig 1690.
§ 3688
Was wegen des borgens und ſchulden-ma-
chens der ſtudenten in den jaren 1735 und 1746 fuͤr
verordnungen in den fuͤrſtlichen Heſſen-Caſſeli-
ſchen landen ergangen ſind, ſolches iſt in den Mar-
burgiſchen beitraͤgen im Iten bande ſ. 135 fg.
zu finden.
Dreiſigſtes haubtſtuͤck
von den marketendern.
§ 3689
Ein marketender iſt, welcher ſein gewerb fuͤr-
naͤmlich mit gaſt-geben bei einer armee im la-
ger treibet. Sie halten tiſch, ſchenken wein, bier,
brantewein und liquer. Thee, coffe, chocalate ꝛc.
auch die ſpil-tiſche laufen mit unter. Das ſchlach-
ten des vihes iſt inen auch erlaubet. Jre merk-
liche abgaben auf das ſtich-maas von iedem faſſe,
das ſie anzapfen, wie auch die zunge vom ge-
ſchlachteten vihe, hat in ruͤckſicht auf die Oeſterrei-
chiſche voͤlker Joh. Koſtka in den obſeruat. iuris
militaris ſ. 138-139 aufgezeichnet.
was ein mar-
ketender heiſ-
ſet?
§ 3690
Die marketender ſind mancherlei. Sie hal-
ten ſich entweder in haubt-quartiren auf, oder bei
bruͤken, ſchanzen, ſtraſen, an ufern der ſtroͤme, wo
die armee ſtehet, und ſind teils keinem regimente
ein-
die marke-
tender ſind
unterſchid-
lich.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 363. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/411>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.