Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

von spilen.

zeiget alle fälle; indem es zum behufe eines Bai-
erischen prinzens und dessen lehrers im turniren ge-
malet worden ist. Sihe auch die holzschnitte im
Thewerdanke IIIten teile am 94ten blatte und fg.

§ 3593

Der erste dank war dem gewidmet, welcher imdie bestim-
mung der
danke,
sper-kampfe die meisten gegner entsatteln wird.
Der andre dank fället dem zu, welcher in der waffen-
übung sich am tapfersten zeiget. Baltasar von
Azendorf und Baltasar Gros fasseten mit iren
äschenen starken lanzen einander dergestalt, daß sie
mit einem großen gerassel irer schweren harnische in
den sand gestrecket lagen. Johann von Schlabbern-
dorf und Werner von der Schulenburg hoben sich
einander mit ungebrochenen lanzen aus dem sattel,
und filen beide zur erden. Dises zeigete von einer
stärke, iedoch ermangelte die kunst.

§ 3594

Der herzog Albrecht zu Mecklenburg, hatte seinen
gegner sechs mal entsattelt, er selbst aber war siben-
mal abgesezet worden. Boß von der Schulenburg
hatte drei gegenkämpfer abgeworfen, er selbst aber
muste fünf mal die erde messen. George von Kap-
hengst entsattelte seinen gegner zehen mal, dargegen
er nur vir mal abgesezet wurde.

§ 3595

Boß von der Schulenburg zerspaltete mit dem
schwerte seines gegeners des herzoges Albrechts das
visir am helme.

§ 3596

Die stecher hatten ire beipferde, worauf dieder aufzug
der sperste-
cher.
spere gefüret wurden, und die beipflichter. Die
patrinen füreten die stecher um die schranken. Die
pfeifer zogen voran beim aufzuge. Roß und mann

fällen

X 3

von ſpilen.

zeiget alle faͤlle; indem es zum behufe eines Bai-
eriſchen prinzens und deſſen lehrers im turniren ge-
malet worden iſt. Sihe auch die holzſchnitte im
Thewerdanke IIIten teile am 94ten blatte und fg.

§ 3593

Der erſte dank war dem gewidmet, welcher imdie beſtim-
mung der
danke,
ſper-kampfe die meiſten gegner entſatteln wird.
Der andre dank faͤllet dem zu, welcher in der waffen-
uͤbung ſich am tapferſten zeiget. Baltaſar von
Azendorf und Baltaſar Gros faſſeten mit iren
aͤſchenen ſtarken lanzen einander dergeſtalt, daß ſie
mit einem großen geraſſel irer ſchweren harniſche in
den ſand geſtrecket lagen. Johann von Schlabbern-
dorf und Werner von der Schulenburg hoben ſich
einander mit ungebrochenen lanzen aus dem ſattel,
und filen beide zur erden. Diſes zeigete von einer
ſtaͤrke, iedoch ermangelte die kunſt.

§ 3594

Der herzog Albrecht zu Mecklenburg, hatte ſeinen
gegner ſechs mal entſattelt, er ſelbſt aber war ſiben-
mal abgeſezet worden. Boß von der Schulenburg
hatte drei gegenkaͤmpfer abgeworfen, er ſelbſt aber
muſte fuͤnf mal die erde meſſen. George von Kap-
hengſt entſattelte ſeinen gegner zehen mal, dargegen
er nur vir mal abgeſezet wurde.

§ 3595

Boß von der Schulenburg zerſpaltete mit dem
ſchwerte ſeines gegeners des herzoges Albrechts das
viſir am helme.

§ 3596

Die ſtecher hatten ire beipferde, worauf dieder aufzug
der ſperſte-
cher.
ſpere gefuͤret wurden, und die beipflichter. Die
patrinen fuͤreten die ſtecher um die ſchranken. Die
pfeifer zogen voran beim aufzuge. Roß und mann

faͤllen

X 3

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0373" n="325"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von &#x017F;pilen.</hi></fw><lb/>
zeiget alle fa&#x0364;lle; indem es zum behufe eines Bai-<lb/>
eri&#x017F;chen prinzens und de&#x017F;&#x017F;en lehrers im turniren ge-<lb/>
malet worden i&#x017F;t. Sihe auch die holz&#x017F;chnitte im<lb/><hi rendition="#fr">Thewerdanke</hi> <hi rendition="#aq">III</hi>ten teile am 94ten blatte und fg.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 3593</head><lb/>
            <p>Der er&#x017F;te dank war dem gewidmet, welcher im<note place="right">die be&#x017F;tim-<lb/>
mung der<lb/>
danke,</note><lb/>
&#x017F;per-kampfe die mei&#x017F;ten gegner ent&#x017F;atteln wird.<lb/>
Der andre dank fa&#x0364;llet dem zu, welcher in der waffen-<lb/>
u&#x0364;bung &#x017F;ich am tapfer&#x017F;ten zeiget. Balta&#x017F;ar von<lb/>
Azendorf und Balta&#x017F;ar Gros fa&#x017F;&#x017F;eten mit iren<lb/>
a&#x0364;&#x017F;chenen &#x017F;tarken lanzen einander derge&#x017F;talt, daß &#x017F;ie<lb/>
mit einem großen gera&#x017F;&#x017F;el irer &#x017F;chweren harni&#x017F;che in<lb/>
den &#x017F;and ge&#x017F;trecket lagen. Johann von Schlabbern-<lb/>
dorf und Werner von der Schulenburg hoben &#x017F;ich<lb/>
einander mit ungebrochenen lanzen aus dem &#x017F;attel,<lb/>
und filen beide zur erden. Di&#x017F;es zeigete von einer<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;rke, iedoch ermangelte die kun&#x017F;t.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 3594</head><lb/>
            <p>Der herzog Albrecht zu Mecklenburg, hatte &#x017F;einen<lb/>
gegner &#x017F;echs mal ent&#x017F;attelt, er &#x017F;elb&#x017F;t aber war &#x017F;iben-<lb/>
mal abge&#x017F;ezet worden. Boß von der Schulenburg<lb/>
hatte drei gegenka&#x0364;mpfer abgeworfen, er &#x017F;elb&#x017F;t aber<lb/>
mu&#x017F;te fu&#x0364;nf mal die erde me&#x017F;&#x017F;en. George von Kap-<lb/>
heng&#x017F;t ent&#x017F;attelte &#x017F;einen gegner zehen mal, dargegen<lb/>
er nur vir mal abge&#x017F;ezet wurde.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 3595</head><lb/>
            <p>Boß von der Schulenburg zer&#x017F;paltete mit dem<lb/>
&#x017F;chwerte &#x017F;eines gegeners des herzoges Albrechts das<lb/>
vi&#x017F;ir am helme.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 3596</head><lb/>
            <p>Die &#x017F;techer hatten ire <hi rendition="#fr">beipferde,</hi> worauf die<note place="right">der aufzug<lb/>
der &#x017F;per&#x017F;te-<lb/>
cher.</note><lb/>
&#x017F;pere gefu&#x0364;ret wurden, und die <hi rendition="#fr">beipflichter.</hi> Die<lb/>
patrinen fu&#x0364;reten die &#x017F;techer um die &#x017F;chranken. Die<lb/>
pfeifer zogen voran beim aufzuge. Roß und mann<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">X 3</fw><fw place="bottom" type="catch">fa&#x0364;llen</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[325/0373] von ſpilen. zeiget alle faͤlle; indem es zum behufe eines Bai- eriſchen prinzens und deſſen lehrers im turniren ge- malet worden iſt. Sihe auch die holzſchnitte im Thewerdanke IIIten teile am 94ten blatte und fg. § 3593 Der erſte dank war dem gewidmet, welcher im ſper-kampfe die meiſten gegner entſatteln wird. Der andre dank faͤllet dem zu, welcher in der waffen- uͤbung ſich am tapferſten zeiget. Baltaſar von Azendorf und Baltaſar Gros faſſeten mit iren aͤſchenen ſtarken lanzen einander dergeſtalt, daß ſie mit einem großen geraſſel irer ſchweren harniſche in den ſand geſtrecket lagen. Johann von Schlabbern- dorf und Werner von der Schulenburg hoben ſich einander mit ungebrochenen lanzen aus dem ſattel, und filen beide zur erden. Diſes zeigete von einer ſtaͤrke, iedoch ermangelte die kunſt. die beſtim- mung der danke, § 3594 Der herzog Albrecht zu Mecklenburg, hatte ſeinen gegner ſechs mal entſattelt, er ſelbſt aber war ſiben- mal abgeſezet worden. Boß von der Schulenburg hatte drei gegenkaͤmpfer abgeworfen, er ſelbſt aber muſte fuͤnf mal die erde meſſen. George von Kap- hengſt entſattelte ſeinen gegner zehen mal, dargegen er nur vir mal abgeſezet wurde. § 3595 Boß von der Schulenburg zerſpaltete mit dem ſchwerte ſeines gegeners des herzoges Albrechts das viſir am helme. § 3596 Die ſtecher hatten ire beipferde, worauf die ſpere gefuͤret wurden, und die beipflichter. Die patrinen fuͤreten die ſtecher um die ſchranken. Die pfeifer zogen voran beim aufzuge. Roß und mann faͤllen der aufzug der ſperſte- cher. X 3

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): CC BY-SA 4.0.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/373
Zitationshilfe:	Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 325. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/373>, abgerufen am 25.11.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.