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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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von spilen.
§ 3577.

Unter die öffentlichen spile rechnet man: die al-und öffent-
lichen,

ten spile und darunter: 1) die fechter-spile. Unter
disen finden sich 1) das stechen mit der lanze, 2) das
speer-stechen, 3) die fischer-stechen, dergleichen die
haloren auf der Saale in gegenwart der aller-
höchsten vorigen landes-herrschaft zu Halle verü-
beten; da die in kanen auf einander farende,
und mit gewissen stangen sich stosende den schwä-
chern ins wasser werfen. 4) Das schwingen der fa-
ne, 5) die picken-übung, 6) die dreierlei art des
fechtens, als a) der feder-fechter, b) der marx-
brüder, in betracht St. Marcus ein fechter vom
langen schwerte gewest seyn soll, und c) der lux-
brüder.

§ 3578

Weiter gehören die turnire hirher, und die
jagt-spile, als das fuchs-prellen, das dachs-häzen,
die carrussels, ringel-quintan- und kopf-rennen etc.

§ 3579

Die erlaubten schau-spile bestehen in der feier-schau-
lichkeit eines ritter-ordens-festes, den öffentlichen
tänzen, den wirtsschaften.

§ 3580

Die trauer-spile sind entweder erlaubte, odertrauer-
verbotene. Zu disen gehören die seil-tänzer, die
hof-narren, die deposition auf universitäten, der
pennalismus, die weinachts- und passions-händel.

§ 3581

Zu den privat-spilen zälet man: 1) die kinder-privat-spile,
spile, und zwar das verstecken, das blinde-kuh-
spilen, das stelzen-gehen, das schnell-käulgen-spi-
len auf verschidene art, das schüßen mit plaz- oder
strüz-büchsen, das rüben-schüßen, umdrehen

eines
II teil. X
von ſpilen.
§ 3577.

Unter die oͤffentlichen ſpile rechnet man: die al-und oͤffent-
lichen,

ten ſpile und darunter: 1) die fechter-ſpile. Unter
diſen finden ſich 1) das ſtechen mit der lanze, 2) das
ſpeer-ſtechen, 3) die fiſcher-ſtechen, dergleichen die
haloren auf der Saale in gegenwart der aller-
hoͤchſten vorigen landes-herrſchaft zu Halle veruͤ-
beten; da die in kanen auf einander farende,
und mit gewiſſen ſtangen ſich ſtoſende den ſchwaͤ-
chern ins waſſer werfen. 4) Das ſchwingen der fa-
ne, 5) die picken-uͤbung, 6) die dreierlei art des
fechtens, als a) der feder-fechter, b) der marx-
bruͤder, in betracht St. Marcus ein fechter vom
langen ſchwerte geweſt ſeyn ſoll, und c) der lux-
bruͤder.

§ 3578

Weiter gehoͤren die turnire hirher, und die
jagt-ſpile, als das fuchs-prellen, das dachs-haͤzen,
die carruſſels, ringel-quintan- und kopf-rennen ꝛc.

§ 3579

Die erlaubten ſchau-ſpile beſtehen in der feier-ſchau-
lichkeit eines ritter-ordens-feſtes, den oͤffentlichen
taͤnzen, den wirtsſchaften.

§ 3580

Die trauer-ſpile ſind entweder erlaubte, odertrauer-
verbotene. Zu diſen gehoͤren die ſeil-taͤnzer, die
hof-narren, die depoſition auf univerſitaͤten, der
pennaliſmus, die weinachts- und paſſions-haͤndel.

§ 3581

Zu den privat-ſpilen zaͤlet man: 1) die kinder-privat-ſpile,
ſpile, und zwar das verſtecken, das blinde-kuh-
ſpilen, das ſtelzen-gehen, das ſchnell-kaͤulgen-ſpi-
len auf verſchidene art, das ſchuͤßen mit plaz- oder
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[321/0369] von ſpilen. § 3577. Unter die oͤffentlichen ſpile rechnet man: die al- ten ſpile und darunter: 1) die fechter-ſpile. Unter diſen finden ſich 1) das ſtechen mit der lanze, 2) das ſpeer-ſtechen, 3) die fiſcher-ſtechen, dergleichen die haloren auf der Saale in gegenwart der aller- hoͤchſten vorigen landes-herrſchaft zu Halle veruͤ- beten; da die in kanen auf einander farende, und mit gewiſſen ſtangen ſich ſtoſende den ſchwaͤ- chern ins waſſer werfen. 4) Das ſchwingen der fa- ne, 5) die picken-uͤbung, 6) die dreierlei art des fechtens, als a) der feder-fechter, b) der marx- bruͤder, in betracht St. Marcus ein fechter vom langen ſchwerte geweſt ſeyn ſoll, und c) der lux- bruͤder. und oͤffent- lichen, § 3578 Weiter gehoͤren die turnire hirher, und die jagt-ſpile, als das fuchs-prellen, das dachs-haͤzen, die carruſſels, ringel-quintan- und kopf-rennen ꝛc. § 3579 Die erlaubten ſchau-ſpile beſtehen in der feier- lichkeit eines ritter-ordens-feſtes, den oͤffentlichen taͤnzen, den wirtsſchaften. ſchau- § 3580 Die trauer-ſpile ſind entweder erlaubte, oder verbotene. Zu diſen gehoͤren die ſeil-taͤnzer, die hof-narren, die depoſition auf univerſitaͤten, der pennaliſmus, die weinachts- und paſſions-haͤndel. trauer- § 3581 Zu den privat-ſpilen zaͤlet man: 1) die kinder- ſpile, und zwar das verſtecken, das blinde-kuh- ſpilen, das ſtelzen-gehen, das ſchnell-kaͤulgen-ſpi- len auf verſchidene art, das ſchuͤßen mit plaz- oder ſtruͤz-buͤchſen, das ruͤben-ſchuͤßen, umdrehen eines privat-ſpile, II teil. X

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 321. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/369>, abgerufen am 25.11.2024.