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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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VIII haubtst. von der überredung.
Achtes haubtstück
von der überredung.
§ 3529
was die über-
redung ist?

Dise ist eine bescheidene lenkung des andern,
um in disem stücke nach unserer gesinnung
sich zu richten, z. e. der richter beim versuche der
güte.

§ 3530
deren arten.

Die überredung wird betrachtet entweder in
rücksicht auf die personen, Stryk de iure persua-
sionis,
cap. II s. 419 fg. T. III operum, oder bei
den handelungen unter den lebendigen, cap. III
s. 433, oder bei den lezten willen, cap. IIII s. 438,
oder wegen der verbrechen, cap. V s. 443.

§ 3531

Eine ungestüme oder unablässige beredung ist
verboten, und selbige machet den handel ungiltig.

§ 3532
welche dem
zwange gleich
geachtet
wird?

Ungestümes anhalten und bösliche gefärliche
überredungen werden im rechte dem zwange gleich
geachtet, Stryk de iure persuas. disp. XVIII, und
machet den handel nichtig, der bösewicht ist auch
straffällig.

Von dem abraten.
§ 3533
was das ab-
raten bedeu-
tet?

Dises bedeutet ein mißfallen über des andern
handelung. Ein bräutigam gibet der braut
sein mißfallen über den umgang mit disem ledigen

gesellen.
VIII haubtſt. von der uͤberredung.
Achtes haubtſtuͤck
von der uͤberredung.
§ 3529
was die uͤber-
redung iſt?

Diſe iſt eine beſcheidene lenkung des andern,
um in diſem ſtuͤcke nach unſerer geſinnung
ſich zu richten, z. e. der richter beim verſuche der
guͤte.

§ 3530
deren arten.

Die uͤberredung wird betrachtet entweder in
ruͤckſicht auf die perſonen, Stryk de iure perſua-
ſionis,
cap. II ſ. 419 fg. T. III operum, oder bei
den handelungen unter den lebendigen, cap. III
ſ. 433, oder bei den lezten willen, cap. IIII ſ. 438,
oder wegen der verbrechen, cap. V ſ. 443.

§ 3531

Eine ungeſtuͤme oder unablaͤſſige beredung iſt
verboten, und ſelbige machet den handel ungiltig.

§ 3532
welche dem
zwange gleich
geachtet
wird?

Ungeſtuͤmes anhalten und boͤsliche gefaͤrliche
uͤberredungen werden im rechte dem zwange gleich
geachtet, Stryk de iure perſuaſ. diſp. XVIII, und
machet den handel nichtig, der boͤſewicht iſt auch
ſtraffaͤllig.

Von dem abraten.
§ 3533
was das ab-
raten bedeu-
tet?

Diſes bedeutet ein mißfallen uͤber des andern
handelung. Ein braͤutigam gibet der braut
ſein mißfallen uͤber den umgang mit diſem ledigen

geſellen.
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[306/0354] VIII haubtſt. von der uͤberredung. Achtes haubtſtuͤck von der uͤberredung. § 3529 Diſe iſt eine beſcheidene lenkung des andern, um in diſem ſtuͤcke nach unſerer geſinnung ſich zu richten, z. e. der richter beim verſuche der guͤte. § 3530 Die uͤberredung wird betrachtet entweder in ruͤckſicht auf die perſonen, Stryk de iure perſua- ſionis, cap. II ſ. 419 fg. T. III operum, oder bei den handelungen unter den lebendigen, cap. III ſ. 433, oder bei den lezten willen, cap. IIII ſ. 438, oder wegen der verbrechen, cap. V ſ. 443. § 3531 Eine ungeſtuͤme oder unablaͤſſige beredung iſt verboten, und ſelbige machet den handel ungiltig. § 3532 Ungeſtuͤmes anhalten und boͤsliche gefaͤrliche uͤberredungen werden im rechte dem zwange gleich geachtet, Stryk de iure perſuaſ. diſp. XVIII, und machet den handel nichtig, der boͤſewicht iſt auch ſtraffaͤllig. Von dem abraten. § 3533 Diſes bedeutet ein mißfallen uͤber des andern handelung. Ein braͤutigam gibet der braut ſein mißfallen uͤber den umgang mit diſem ledigen geſellen.

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 306. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/354>, abgerufen am 22.11.2024.