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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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CXVII haubtstück von der
§ 3475

Es ist mir auch ein fall vorgekommen, daß eine
S. universität von dem pro essor K. der auf eine
andre universität berufen war, und seine ligenden
gründe verkaufete, die nachsteuer foderte, anerwo-
gen solche unter den universitäts-gerichten lagen.

§ 3476

Als der geheimte rat und präsident G. von G.
aus J. gen E. berufen wurde, foderte man zu W.
am Rheine wegen seiner verkaufeten unbewegli-
chen sachen die nachsteuer. Der Barth dissensu
526 zihet die rechtsgelehrten von beiden seiten an.
Zu Jena sprach man für die freiheit zum nach-
schosse. Sihe inzwischen den Dr. Orth am a. o.
im VIten teile s. 145.

§ 3477
von den aus-
stehenden ca-
pitalien wird
der nachschoß
gleich falls
gefodert.

Von den ausstehenden capitalien wird der nach-
schoß ebenfalls gefodert, wenn solche tauglich und gut
sind, Orth II tit. III § 6 s. 291, obgleich einige
rechtslehrer beim Barth im dissensu 527 § 2 eine
andre gesinnung hägen. Bei den Jenaischen uni-
versitäts-gerichten zu Apolda entstand die frage
wegen der auswärtigen capitalien. Jch bate mir
die meinung des seligen herrn kanzlers Böhmers
aus. Er hilte aber dafür: die universität würde
damit nicht auslangen. Tue hinzu den Orth
am a. o. im Vten teile s. 149. Jmmittels ist die nach-
steuer nach abzug der paßiv-schulden zu rechnen,
Orth II tit. III § VI s. 293.

§ 3478
wie hoch die
nachsteuer
genommen
werden kön-
ne?

Besagte nachsteuer ist in Teutschlande sehr un-
terschiden. Jn Hessen, in der Pfalz, im Nassaui-
schen, im Anhältischen, zu Frankfurt am Maine,
Orth im IIten teile, tit. III § 6 s. 274 fgg., und
VIten teile tit. 6 s. 145 fg., Beck am a. o. cap. II

obs.
CXVII haubtſtuͤck von der
§ 3475

Es iſt mir auch ein fall vorgekommen, daß eine
S. univerſitaͤt von dem pro eſſor K. der auf eine
andre univerſitaͤt berufen war, und ſeine ligenden
gruͤnde verkaufete, die nachſteuer foderte, anerwo-
gen ſolche unter den univerſitaͤts-gerichten lagen.

§ 3476

Als der geheimte rat und praͤſident G. von G.
aus J. gen E. berufen wurde, foderte man zu W.
am Rheine wegen ſeiner verkaufeten unbewegli-
chen ſachen die nachſteuer. Der Barth diſſenſu
526 zihet die rechtsgelehrten von beiden ſeiten an.
Zu Jena ſprach man fuͤr die freiheit zum nach-
ſchoſſe. Sihe inzwiſchen den Dr. Orth am a. o.
im VIten teile ſ. 145.

§ 3477
von den aus-
ſtehenden ca-
pitalien wird
der nachſchoß
gleich falls
gefodert.

Von den ausſtehenden capitalien wird der nach-
ſchoß ebenfalls gefodert, wenn ſolche tauglich und gut
ſind, Orth II tit. III § 6 ſ. 291, obgleich einige
rechtslehrer beim Barth im diſſenſu 527 § 2 eine
andre geſinnung haͤgen. Bei den Jenaiſchen uni-
verſitaͤts-gerichten zu Apolda entſtand die frage
wegen der auswaͤrtigen capitalien. Jch bate mir
die meinung des ſeligen herrn kanzlers Boͤhmers
aus. Er hilte aber dafuͤr: die univerſitaͤt wuͤrde
damit nicht auslangen. Tue hinzu den Orth
am a. o. im Vten teile ſ. 149. Jmmittels iſt die nach-
ſteuer nach abzug der paßiv-ſchulden zu rechnen,
Orth II tit. III § VI ſ. 293.

§ 3478
wie hoch die
nachſteuer
genommen
werden koͤn-
ne?

Beſagte nachſteuer iſt in Teutſchlande ſehr un-
terſchiden. Jn Heſſen, in der Pfalz, im Naſſaui-
ſchen, im Anhaͤltiſchen, zu Frankfurt am Maine,
Orth im IIten teile, tit. III § 6 ſ. 274 fgg., und
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[288/0336] CXVII haubtſtuͤck von der § 3475 Es iſt mir auch ein fall vorgekommen, daß eine S. univerſitaͤt von dem pro eſſor K. der auf eine andre univerſitaͤt berufen war, und ſeine ligenden gruͤnde verkaufete, die nachſteuer foderte, anerwo- gen ſolche unter den univerſitaͤts-gerichten lagen. § 3476 Als der geheimte rat und praͤſident G. von G. aus J. gen E. berufen wurde, foderte man zu W. am Rheine wegen ſeiner verkaufeten unbewegli- chen ſachen die nachſteuer. Der Barth diſſenſu 526 zihet die rechtsgelehrten von beiden ſeiten an. Zu Jena ſprach man fuͤr die freiheit zum nach- ſchoſſe. Sihe inzwiſchen den Dr. Orth am a. o. im VIten teile ſ. 145. § 3477 Von den ausſtehenden capitalien wird der nach- ſchoß ebenfalls gefodert, wenn ſolche tauglich und gut ſind, Orth II tit. III § 6 ſ. 291, obgleich einige rechtslehrer beim Barth im diſſenſu 527 § 2 eine andre geſinnung haͤgen. Bei den Jenaiſchen uni- verſitaͤts-gerichten zu Apolda entſtand die frage wegen der auswaͤrtigen capitalien. Jch bate mir die meinung des ſeligen herrn kanzlers Boͤhmers aus. Er hilte aber dafuͤr: die univerſitaͤt wuͤrde damit nicht auslangen. Tue hinzu den Orth am a. o. im Vten teile ſ. 149. Jmmittels iſt die nach- ſteuer nach abzug der paßiv-ſchulden zu rechnen, Orth II tit. III § VI ſ. 293. § 3478 Beſagte nachſteuer iſt in Teutſchlande ſehr un- terſchiden. Jn Heſſen, in der Pfalz, im Naſſaui- ſchen, im Anhaͤltiſchen, zu Frankfurt am Maine, Orth im IIten teile, tit. III § 6 ſ. 274 fgg., und VIten teile tit. 6 ſ. 145 fg., Beck am a. o. cap. II obſ.

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 288. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/336>, abgerufen am 18.05.2024.