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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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nachsteuer und dem abzugs-gelte.
furt, Worms und Fridberg, Orth im VI teile tit.
6 s. 145 s. 146 s. 890, zwischen Kur-Brandenburg
und Kur-Braunschweig, auch Kur-Brandenburg
und Wolfenbüttel und vilen andern sind die befrei-
ungen durch gedinge gestiftet worden, am a. o.
s. 21 fg., Lünig P. spec. cont. IIII th. II s. 664.
Besage kaisers Leopolds verordnung vom 18ten
nov. 1699, beim Lünig von der mittelbaren oder
landsässigen ritterschaft s. 58, soll kein Böhmischer,
Mährischer, und Schlesischer untertan einiges ab-
zugs-gelt in den Oesterreichischen landen, noch eini-
ger Oesterreichischer land-untertan in Böhmen,
Mähren, Schlesien, geben.

§ 3473

Die bücher der gelehrten sind vom abschossewas davon
befreiet ist?

ebenfalls frei (§ 1576), imgleichen das acker- und
feld-geräte.

§ 3474

Dem landsässigen adel wird öfters zweifel er-ob der land-
sässige adel
die nach-
steuer von
seinen hin-
tersassen fo-
dern kan?

reget: ob selbiger die nachsteuer von seinen hinter-
sassen zu erheben berechtiget sei? Meines erachtens
hat der adeliche einen guten grund für sich, wenn die
wegzihenden ihm mit leibeigenschaft zugetan sind.
Jn Sachsen spricht man im zweifel für den landes-
herrn; in betracht es eine gattung der steuer wäre, die
dem landesherrn zu fodern allein zustehe, Lüder
Menken
in systemate iuris ciuilis lib. L tit. I § XI.
Allein diser grund hält den stich nicht. Jn sachen
des fürstlichen fiscals zu N. wider die K. zu H. ward
disem adelichen gerichtsherrn das unüberdenkliche
herkommen zu erweisen auferleget, und da sie disen
beweis verfüreten, ward ihnen die nachsteuer füro-
hin zu erheben zu gesprochen.

§ 3475

nachſteuer und dem abzugs-gelte.
furt, Worms und Fridberg, Orth im VI teile tit.
6 ſ. 145 ſ. 146 ſ. 890, zwiſchen Kur-Brandenburg
und Kur-Braunſchweig, auch Kur-Brandenburg
und Wolfenbuͤttel und vilen andern ſind die befrei-
ungen durch gedinge geſtiftet worden, am a. o.
ſ. 21 fg., Luͤnig P. ſpec. cont. IIII th. II ſ. 664.
Beſage kaiſers Leopolds verordnung vom 18ten
nov. 1699, beim Luͤnig von der mittelbaren oder
landſaͤſſigen ritterſchaft ſ. 58, ſoll kein Boͤhmiſcher,
Maͤhriſcher, und Schleſiſcher untertan einiges ab-
zugs-gelt in den Oeſterreichiſchen landen, noch eini-
ger Oeſterreichiſcher land-untertan in Boͤhmen,
Maͤhren, Schleſien, geben.

§ 3473

Die buͤcher der gelehrten ſind vom abſchoſſewas davon
befreiet iſt?

ebenfalls frei (§ 1576), imgleichen das acker- und
feld-geraͤte.

§ 3474

Dem landſaͤſſigen adel wird oͤfters zweifel er-ob der land-
ſaͤſſige adel
die nach-
ſteuer von
ſeinen hin-
terſaſſen fo-
dern kan?

reget: ob ſelbiger die nachſteuer von ſeinen hinter-
ſaſſen zu erheben berechtiget ſei? Meines erachtens
hat der adeliche einen guten grund fuͤr ſich, wenn die
wegzihenden ihm mit leibeigenſchaft zugetan ſind.
Jn Sachſen ſpricht man im zweifel fuͤr den landes-
herrn; in betracht es eine gattung der ſteuer waͤre, die
dem landesherrn zu fodern allein zuſtehe, Luͤder
Menken
in ſyſtemate iuris ciuilis lib. L tit. I § XI.
Allein diſer grund haͤlt den ſtich nicht. Jn ſachen
des fuͤrſtlichen fiſcals zu N. wider die K. zu H. ward
diſem adelichen gerichtsherrn das unuͤberdenkliche
herkommen zu erweiſen auferleget, und da ſie diſen
beweis verfuͤreten, ward ihnen die nachſteuer fuͤro-
hin zu erheben zu geſprochen.

§ 3475
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[287/0335] nachſteuer und dem abzugs-gelte. furt, Worms und Fridberg, Orth im VI teile tit. 6 ſ. 145 ſ. 146 ſ. 890, zwiſchen Kur-Brandenburg und Kur-Braunſchweig, auch Kur-Brandenburg und Wolfenbuͤttel und vilen andern ſind die befrei- ungen durch gedinge geſtiftet worden, am a. o. ſ. 21 fg., Luͤnig P. ſpec. cont. IIII th. II ſ. 664. Beſage kaiſers Leopolds verordnung vom 18ten nov. 1699, beim Luͤnig von der mittelbaren oder landſaͤſſigen ritterſchaft ſ. 58, ſoll kein Boͤhmiſcher, Maͤhriſcher, und Schleſiſcher untertan einiges ab- zugs-gelt in den Oeſterreichiſchen landen, noch eini- ger Oeſterreichiſcher land-untertan in Boͤhmen, Maͤhren, Schleſien, geben. § 3473 Die buͤcher der gelehrten ſind vom abſchoſſe ebenfalls frei (§ 1576), imgleichen das acker- und feld-geraͤte. was davon befreiet iſt? § 3474 Dem landſaͤſſigen adel wird oͤfters zweifel er- reget: ob ſelbiger die nachſteuer von ſeinen hinter- ſaſſen zu erheben berechtiget ſei? Meines erachtens hat der adeliche einen guten grund fuͤr ſich, wenn die wegzihenden ihm mit leibeigenſchaft zugetan ſind. Jn Sachſen ſpricht man im zweifel fuͤr den landes- herrn; in betracht es eine gattung der ſteuer waͤre, die dem landesherrn zu fodern allein zuſtehe, Luͤder Menken in ſyſtemate iuris ciuilis lib. L tit. I § XI. Allein diſer grund haͤlt den ſtich nicht. Jn ſachen des fuͤrſtlichen fiſcals zu N. wider die K. zu H. ward diſem adelichen gerichtsherrn das unuͤberdenkliche herkommen zu erweiſen auferleget, und da ſie diſen beweis verfuͤreten, ward ihnen die nachſteuer fuͤro- hin zu erheben zu geſprochen. ob der land- ſaͤſſige adel die nach- ſteuer von ſeinen hin- terſaſſen fo- dern kan? § 3475

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 287. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/335>, abgerufen am 25.11.2024.